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Winterharte Ziergräser: Pampasgras und Rutenhirse sind beliebt und genügsam

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Von: Jasmin Farah

Ziergräser werten einen Garten mit ihrem dezenten Charme auf – ob im Sommer oder im Winter. Wie Sie es richtig pflegen und welche sich für den Balkon eignen, erfahren Sie hier.

Pflegeleicht, vielseitig, anspruchslos: Ziergräsern werden viele positive Eigenschaften zugeschrieben. Nicht ohne Grund erfreuen sie sich als klassische Staudenbegleiter großer Beliebtheit, aber auch als charmante Helfer in den schwierigeren Ecken des Gartens meistern sie die an sie gestellten Herausforderungen.

Winterharte Ziergräser: Seggen, Schwingel-Gräser & Co. – So haben Sie lange Freude daran

Pampasgras mit Raureif.
Beim Pampasgras sollte man im Winter den Blattschopf hochbinden. © Stock&people/Imago

Ein schattiges Plätzchen mit wenig Wasser macht der heimischen Waldmarbel mit ihrem immergrünen Laub keine Sorgen. Dieses winterharte Ziergras wird zwischen 20 und 50 cm hoch, bildet von Mai bis Juni bräunliche Blüten und wächst auch an den dunkelsten Stellen unter Bäumen als Bodendecker zu einem dichten Teppich heran. Dementsprechend ist sie aber weniger als Beipflanz-Eyecatcher geeignet, wenn die Ableger nicht stetig im Zaum gehalten werden.

Ebenfalls kommen viele Arten der Seggen für halbschattige bis schattige Standorte infrage. So unterschiedlich wie ihr Aussehen ist auch ihre Wuchshöhe: Gerade mal fünf bis zehn Zentimeter messen die zarten Mini-Seggen, die Riesensegge hingegen wird bis zu 120 Zentimeter hoch. Winterliche Nässe mögen sie allerdings nicht und sollten deshalb in der kalten Jahreszeit mit Laub oder Reisig abgedeckt werden.

Unter einigen Gärtner wegen ihrer Kurzlebigkeit verpönt, können auch die Schwingel-Gräser an trockenen und zugleich sonnigen Orten ihre volle Schönheit präsentieren und viele Jahre Freude bereiten. Kleinere Arten sind der durch sein Polster auffällige Bärenfell-Schwingel und der im Steppengarten beliebte Blau-Schwingel. Weniger ist mehr: Am besten gedeihen Schwingel-Gräser auf nährstoffarmen Böden ohne Dünger.

Winterharte Ziergräser: Pampasgras und Rutenhirse sind beliebt und genügsam

Zu den Trockenkünstlern unter den Ziergräsern gehören auch das allseits beliebte Pampasgras und die Rutenhirse. Das Pampasgras ist nicht nur sprichwörtlich ein Evergreen, sondern tatsächlich eine wintergrüne Staude, die mit ihren imposanten Blütenrispen im Sommer beeindruckt.

Neben nährstoff- und humusreichem Boden bevorzugt es einen sonnigen, windgeschützten Platz, der für eine Wuchsbreite von bis zu 120 Zentimeter ausgelegt ist. Vorsicht ist im Winter geboten, da das Pampasgras etwas Schutz vor zu großer Feuchtigkeit benötigt, damit es nicht aus dem Inneren heraus zu faulen beginnt. Um dies zu vermeiden bietet es sich an, die Blätter schopfartig zusammenzubinden und eine dicke Schicht Laub rund um die Pflanze anzuhäufen.

In der Regel kommen Ziergräser ohne Dünger aus, das Pampasgras darf aber gerne alle zwei bis drei Jahre mit Kompost oder organischem Dünger (Rinder- oder Pferdemist) versorgt werden, um den Wuchs anzuregen. In Gärten mit spielenden Kindern ist Vorsicht geboten, da die Blätter sehr scharf sein können. So empfiehlt es sich auch, bei der Pflege des Pampasgrases Handschuhe zu tragen.

Voll im Trend liegt die genügsame und winterharte Rutenhirse mit ihrem beeindruckendem Farbspiel im Herbst. Erst im späten Frühjahr austreibend, zaubert dieses robuste Präriegras mit einer Wuchshöhe von bis zu zwei Metern in ihrer Blütezeit von etwa Juli bis September großartige Akzente ins Beet. Staunässe kann die Rutenhirse allerdings nicht leiden, zu nährstoffreichen Boden quittiert sie mit mangelnder Standfestigkeit.

Winterharte Ziergräser: So pflegen Sie sie bei Trockenheit oder Kälte richtig

Den meisten Ziergräsern kann Trockenheit nichts anhaben, allerdings empfiehlt es sich, sie im ersten Jahr regelmäßig zu gießen, damit sie ein starkes Wurzelwerk bilden können.

Das Lampenputzergras hingegen verträgt keine Trockenheit. Längere Dürrephasen straft es mit ausbleibender Blüte. Dieses leichte Ziergras mit seinen zahlreichen bürstenartigen Blüten im Herbst ist langsam wachsend, erreicht eine Höhe von etwa 80 Zentimeter und ist winterhart. Wie auch das Pampasgras bevorzugt es ausreichend Platz mit nährstoff- und humusreichem Boden und viel Sonne.

Ziergräser schneidet man besser erst im Frühjahr zurück, denn das alte Laub hält ihnen Kälte und Feuchtigkeit vom Leib. Außerdem geben die Gräser in Schnee und Reif gekleidet wunderschöne Winterbilder ab und hungrige Vögel machen sich mit Freude über die Samenstände her.

Je kleiner die Wuchshöhe des gewählten Ziergrases, umso besser ist es, mehrere von ihnen als schmückende Staffage neben Blühern zu pflanzen. Große Gräser eignen sich optimal für eine Solitärpflanzung und werden so zur eindrucksvollen Sensation im Garten.

Winterharte Ziergräser: Diese Sorten eignen sich auch für den Balkon(kübel)

Fedrige Blütengrannen und Blätter in Gelb, Weiß oder gar Rot machen nicht nur im Beet, sondern auch auf dem Balkon oder Terrasse viel her. Schließlich gedeihen Ziergräser auch im Topf wunderbar und machen auch optisch viel her.

Allerdings sollten Sie auch hier bedenken, ob ihr Balkon eher sonniger oder schattiger gelegen ist. Demnach sollten Sie sich dann für das jeweilige, passende Ziergras entscheiden. Grundsätzlich sind folgende Sorten für die Kübelkultur geeignet:

Neben dem richtigen Standort und einem ausreichend großen Kübel (mindestens 20 Zentimeter Durchmesser) ist auch der Dünger entscheidend. Während es einige Ziergräser auch hier lieber trockener mögen, bevorzugen andere wie das Chinaschilf feuchte und nährstoffreiche Böden.

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Dazu können Sie jegliche Kübelpflanzen- oder Grünpflanzenerde verwenden, aber keine Blumenerde. Zudem sollte der Dünger durchlässig und locker sein und nicht zu Staunässe neigen. Dennoch ist es wichtig, dass sie auch im Winter das Ziergras ab und an gießen.

Darüber hinaus sind zwar viele Ziergräser gut winterhart, sollten im Winter dennoch vor der Kälte geschützt werden. Gegen Ende Oktober empfehlen Experten, das Pflanzgefäß mit isolierenden Materialien wie Vlies oder Jute zu umspannen. Schließlich stellen Sie das Gefäß an einen geschützten Platz, zum Beispiel auf dem Balkon, an die Hauswand, auf einen Holz- oder Styroporblock.

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