Weidenkätzchen blühen manchmal im Januar: Frühe Farbe im Winter

Wer derzeit aufmerksam die Natur beobachtet, kann vereinzelt schon Weidenkätzchen entdecken. Die Salweide ist im Januar mit der Blüte eigentlich zu früh dran.
Düsseldorf – Derzeit sind sie nicht nur in der Natur zu finden, sondern teils auch als Foto auf Social Media: Weidenkätzchen. Normalerweise blüht die Weide später, doch diesen Januar wagen sich einige Blüten schon heraus und verzaubern Passanten. Wir erklären, wem blühende Weiden nützen und ob man sie abschneiden darf.
Weidenkätzchen blühen manchmal im Januar: Farbe im Winter
Wer sie derzeit entdeckt, deutet Weidenkätzchen meist als Vorboten des Frühlings. Naturfans dürften sich in jedem Fall über die blühenden Pflanzen freuen, denn sie bringen Farbe in den eher tristen Winter. Eigentlich ist es für die Blüte noch viel zu früh, doch die eher milden Temperaturen dürften die Pflanzen zum Austreiben veranlasst haben. Neu ist das Phänomen der im Januar blühenden Weiden übrigens nicht, aus der Region Duisburg fand sich schon 2020 ein Online-Beitrag, in dem man sich über die frühe Blüte wunderte. Zudem treiben auch im Herbst gesetzte Blumenzwiebeln bei mildem Wetter schon aus, die können Sie dann entsprechend schützen.
Weidenkätzchen blühen manchmal im Januar: Blüte nützt Insekten
Weidenkätzchen sind übrigens unter anderem die Blütenstände von Salix caprea, besser bekannt als Salweide, sie gehört zu den Weidengewächsen. Es gibt aber auch noch viele hübsche Alternativen, etwa Weiden mit roten Kätzchen oder die Harlekin-Weide, die mit besonderem Laub punktet. Hängeweiden verbinden Kätzchen mit kompakter Wuchsform, es gibt also für jeden Garten die passende Weide.
Das macht die Salweide besonders:
- Die Blüten zeigen sich meist vor den Blättern.
- Die Weidenkätzchen der Salweide entwickeln sich laut dem Naturschutzbund Deutschland Nordrhein-Westfalen (NABU) meist im März oder auch April. Andere Quellen geben Februar als frühesten Zeitpunkt an.
- Es gebe an einem Baum entweder männliche oder weibliche Blüten, berichtet der NABU NRW.
- Das Besondere: Mit der frühen Blüte dient die Salweide Insekten als erste Nahrung nach dem Winter. Ihr Nektar locke viele Insekten an, berichtet der NABU NRW und nennt etwa Schmetterlinge wie Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge. Die Salweide sei zudem für viele Raupen eine wichtige Futterpflanze.
Die Blüten beziehungsweise zunächst die flauschigen Kätzchen im Januar sind also eher eine Laune der Natur, zudem treiben viele Weiden auch gerade erst frisch aus und blühen daher deutlich später. Freuen Sie sich also an der ungewöhnlich frühen Blüte und wer sich Sorgen um die Insekten macht, kann mit einigen anderen Frühblühern wie Schneeglöckchen oder Schlüsselblume noch nachhelfen.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Weidenkätzchen blühen manchmal im Januar: Lieber nicht abschneiden
Weidenkätzchen sind also für Insekten wichtig, aber was bedeutet das nun für Menschen? Laut Bayern 1 stehen die Pflanzen unter Naturschutz. Zudem greift §39 Bundesnaturschutzgesetz, demnach dürfen die Zweige also zwischen 1. März und 30. September in freier Natur nicht abgeschnitten werden. Das bedeutet, dass Sie in freie Natur grundsätzlich gar keine Weidenkätzchen schneiden sollten. Idealerweise haben Sie daher eigene Weiden im Garten für die Tierwelt und kaufen gezielt Zweige beim Floristen oder Gärtner für Ostern. So schaden Sie keinen Insekten in der Natur. Das sogenannte Fäll- und Beseitigungsverbot greift übrigens insgesamt ab März, ab dann dürfen keine größeren Fällaktionen oder radikalen Rückschnitte mehr durchgeführt werden, das schützt die Tierwelt.