Schnittblumen im Winter: Diesen langen Weg legen sie zurück
Schnittblumen im Winter sind schön und bringen Farbe in die Wohnung. Aber wie ist dabei die Umweltbilanz? Und woher kommen die Blumen?
Hamburg – Schnittblumen sind etwas Tolles und machen meist Freude. Im Winter gibt es keine frischen Blumen von Feld oder aus dem Garten – Supermärkte, Floristen und Gartencenter sind dennoch voll davon. Wo also kommen diese Blumen im Winter her? Und kann das noch gut für die Umwelt sein? Wir erklären den Weg der Schnittblume im Winter.
Schnittblumen im Winter: Oft haben sie einen langen Weg hinter sich
Zunächst sei erwähnt: Blumen sind schön und können so manchem frustrierten Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Wer im Winter Schnittblumen sucht, sollte aber zunächst überlegen, ob ein Blumenstock oder Trockenblumen nicht besser wären, denn sie halten meist deutlich länger. Gut sortierte Floristen wissen, was im Winter eher regional oder aus dem Nachbarland verfügbar ist, darunter fallen Weihnachtspflanzen wie die Amaryllis (eigentlich Ritterstern), dekorative Zweige, die sich auch im Garten finden würden, teils schon Tulpen, ab Ostern dann oft auch Narzissen. Ein Blick in die Natur gibt meist Aufschluss. Die anderen Pflanzen wie Rosen oder gar Exoten sind definitiv im Winter nicht bei uns heimisch. Woher kommen sie dann aber?
- Grundsätzlich werden auch Zimmerpflanzen importiert, selbst wenn Betriebe eigene Pflanzen ziehen, müssen geeignete Mutterpflanzen irgendwo herkommen. Was es mit dem Herkunftsland als Nachweis auf sich hat, erläutern wir hier näher.
- Bei Schnittblumen ist das kaum anders, sie werden oft importiert, die Herkunft ist dann für den Käufer oft ungewiss. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) in einem online Beitrag aus dem Jahr 2018 berichtet, gebe es keine Pflicht zur Deklaration in Deutschland.
- Laut NDR kommen rund 70 Prozent unserer Rosen aus den Niederlanden, das heiße aber nicht, dass sie dort angebaut werden, auf Platz zwei folge Kenia. Wichtige Exportländer seien außerdem Kolumbien und Ecuador, berichtet der NDR. Laut GEOlino online werden die Blumen aus Tansania für den Transport gekühlt, sie welken dann nicht und benötigen kein Wasser. Für Blumen gebe es laut NDR auch in Deutschland keine Grenzwerte für die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Das bedeutet konkret, Sie können nie genau wissen, was Sie sich da ins Haus holen.
- Solche Mittel sind nicht nur für die Tierwelt oft bedenklich, sondern auch für die dort arbeitenden Menschen. Wer sicher gehen möchte, kann auf Fairtrade-Pflanzen zurückgreifen. Welche Faktoren bei importierten Rosen eine Rolle spielen, zeigt beispielsweise die Studie vom Migros-Genossenschafts-Bund und Fairtrade International aus dem Juli 2018.
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So empfiehlt auch der NDR abschließend Topfpflanzen oder saisonale Blumen. Im Sommer seien Blumen aus heimischen Bio-Betrieben am umweltverträglichsten. Im Winter sind aus den Nachbarländern importiere Pflanzen natürlich kein Weltuntergang, im Sinne der Nachhaltigkeit sollten wir uns langfristig aber fragen, ob es wirklich immer frische Blumen im Winter geben muss und lieber schon im Sommer schöne Exemplare trocknen.