Üppiger Staudengarten: Wie man Katzenminze, Pfingstrosen und Co. richtig zurückschneidet
Trauen SIe sich: Für wunderschöne Blüten in Ihrem Staudengarten müssen Sie ab und zu radikal zur Schere greifen. Wir verraten, wie stark Sie Ihre Stauden zurückschneiden dürfen.
Wunderschöne Pfingstrosen, herrlicher Phlox und bunt blühender Sonnenhut – Sie haben sich einen bezaubernden Staudengarten angelegt. Doch nach drei, vier Jahren nimmt plötzlich die Schönheit ab: Die Pflanzen wuchern wild, wachsen krumm und blühen weniger. Das könnte am fehlenden Schnitt liegen.
Stauden schneiden – Tipps für einen kräftigen Rückschnitt

Wenn Sie Ihre Stauden ratzekahl zurückschneiden, wachsen sie dann wieder nach? Ja, Ihre Pflanzen profitieren sogar davon. Scheuen Sie sich daher nicht davor, zur Schere (werblicher Link) zu greifen.
Die Vorteile eines radikalen Schnitts im Staudengarten:
- Der Haupttrieb verzweigt sich nach dem Schnitt. Die Pflanze wächst danach also üppiger.
Werden verblühte Pflanzenteile gekürzt, kommt es vielleicht zu einer zweiten Blüte. So können Sie die Schönheit Ihrer Pflanzen über längere Zeit erhalten.
Ein Rückschnitt macht die Staude kräftiger und gesünder.
Schneiden Sie nach der Blüte, verhindern Sie, dass die Pflanze sich selbst aussät und damit unkontrollierbar wird.
Kurzlebige Gewächse überstehen geschnitten eher die kalten Wintermonate.
Stauden zurückschneiden: Sie müssen nur wenig beachten
Die meisten Stauden sind robust und halten einen radikalen Schnitt gut aus. Sie können also nicht viel falsch machen. Beachten Sie nur:
- Auf keinen Fall sollten Sie Neutriebe im Frühjahr stutzen. Sonst riskieren Sie, dass Ihre Staude in diesem Sommer nicht blüht.
Im Herbst sollten Sie nur in Ausnahmefällen die Gartenschere zücken: In verwucherten Stauden finden Tiere ihre Winterquartiere. Das fördert den Artenschutz.
Das Wetter spielt ebenfalls eine Rolle: An kalten Tagen unter 5° C sind die Pflanzen trocken und könnten beim Schnitt verletzt werden. An heißen, sonnigen Tagen können die Pflanzenwunden verbrennen. Perfekt ist eine warme Wetterlage mit bedecktem Himmel.
In jedem Fall gilt: Schneiden Sie Ihre Pflanzen immer nur mit scharfem Werkzeug, um Verletzungen zu vermeiden. Haben Sie kranke Gewächse geschnitten, sollten Sie Schere oder Messer desinfizieren, bevor Sie weitermachen.
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Andere Pflanze, anderer Schnitt: Was Ihr Staudengarten braucht
Sonnenhut müssen Sie anders pflegen als Katzenminze. Teilweise gibt es selbst innerhalb der Arten große Unterschiede: Echten Salbei dürfen Sie ruhig kräftig zurückschneiden, Muskelkater-Salbei braucht dagegen gar keinen Schnitt. Es gibt außerdem ganz unterschiedliche Möglichkeiten, die Pflanze zu stutzen. Manchmal werden sie radikal gekürzt, andere Male nur welke Teile zurückgeschnitten.
Diese unterschiedlichen Schnittarten finden bei Stauden Anwendung:
Frühjahrsschnitt vor der Blüte | Sie schneiden im Frühjahr, bevor die Triebe austreiben. Auf jeden Fall, bevor sich die ersten Knospen bilden. Die Pflanzen blühen danach später, aber umso schöner. | Ideal für: hoher Sonnenhut, Astern, Herbst-Chrysanthemen, Fetthenne, Fackel- und Schwertlilie |
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Remontierschnitt nach der Blüte | Nach der ersten Blüte schneiden Sie die komplette Pflanze tief runter. Es bleiben noch die unteren zwei Blattstiele übrig. | Diese Stauden profitieren davon: Katzenminze, Hornveilchen, Rittersporn, Frauenmantel, Sonnenhut, Phlox, Lavendel |
Ausputzen | Manche Stauden mögen keinen Radikalschnitt. Hier „putzen“ Sie nur aus und schneiden den verblühten Blütenstand weg. | Diese Blumen brauchen nur wenig Schnitt: Pfingstrosen, Sommer-Margeriten, Stauden-Sonnenblumen, Schafgarbe, Taglilie |
Stauden teilen und vermehren
Mit einem gezielten Schnitt verlängern Sie nicht nur Ihre Blütenpracht – viele Arten wie Aster oder Sonnenhut können Sie im Frühjahr vermehren. Sommerblüher wie Phlox, Taglilien oder Funkien teilen Sie am besten ab September bis Ende November. Dabei graben Sie die Mutterpflanze aus und schneiden sie mit einem scharfen Messer in zwei Teile. Pflanzen Sie diese neu ein und freuen Sie sich über Ihr schönes Staudenbeet.