Rosenpflege will gelernt sein: Die wichtigsten Tipps für eine tolle Blütenpracht
Königin der Blumen: Diese Bezeichnung entspricht dem Verhalten einer Rose. Sie ist anspruchsvoll, leicht „mimosig” – und ohne richtige Pflege schnell verwelkt.
Ein Rosengarten wie in einem Bilderbuch: bunt, duftend, zum Verweilen einladend – wer davon träumt, sollte die Königin der Blumen auch königlich behandeln. Dazu gehören der richtige Standort, die passende Erde, optimal dosiertes Düngen sowie ausreichende Wassergaben. Denn die zarten Geschöpfe sind vor allem für Mehltau, Pilzkrankheiten und Blattläuse anfällig. Auch kann ein kümmerlicher Wuchs bei Pflegefehlern enttäuschend wirken. Sind die Rosen erst einmal befallen, hilft in den meisten Fällen entweder ein Pflanzenschutzprodukt, oder Sie greifen zu Hausmitteln wie Schachtelhalmbrühe und Brennnesseljauche.
Rosen pflanzen: Passender Standort ist das A und O

Wer möglichst schnell und zuversichtlich mit prachtvoller Blüte belohnt werden möchte, pflanzt robuste Sorten: Achten Sie dabei auf das ADR-Prüfsiegel. Denn diese Rosenarten wurden von Experten der „Allgemeinen Deutschen Rosenneuheitenprüfung“, unter anderem auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen Pilzinfektionen, getestet. Ebenso wichtig ist ein guter Standort.
Pflanzen Sie Rosen auf offenen, luftigen Flächen. So trocknet das Laub nach Regen oder Morgentau schnell ab. Bleiben die Blätter zu lange feucht, entstehen rasch Pilzkrankheiten. Sie mögen es außerdem sonnig und warm – und bevorzugen einen geschützten Platz, wo ihnen starke Temperaturschwankungen weniger zusetzen. Wenn Ihr Liebling direkt vor dem Haus wachsen und gedeihen soll, achten Sie auf genügend Abstand zur Wand. Ansonsten riskieren Sie Hitzestau, den die Rosen nicht gut vertragen. Auch ihren Nachbarn gegenüber bewahren sie königliche Haltung: Sie benötigen Platz und sollten daher mit genügend Abstand zu anderen Pflanzen gesetzt werden.
Edelrosen gedeihen auf humusreichen Böden am besten
Wenn Sie den richtigen Standort für Ihre Rosen bestimmt haben, geht es um die richtige Erde. Der beste Gartenboden ist für Edelrosen gerade gut genug: Die Tiefwurzlerin mag es nährstoffreich, tiefgründig und locker. Verbessern Sie gerne die Drainage mit etwas Kies. Am besten gedeiht die Blumenkönigin im neutralen bis schwach-sauren Boden mit einem pH-Wert von 6,5 bis 7,0.
Bei der Rosenzucht gilt übrigens: keine „Rosen auf Rosen”. Das bedeutet, wenn Sie nach einigen Jahren erneut Rosen pflanzen möchten – das geht am besten im Herbst –, sollten Sie einen neuen Standort suchen. Denn der Boden wird mit der Zeit „rosenmüde“. Bepflanzen Sie den alten Platz mit anderen Sträuchern, die nicht zu den Rosengewächsen gehören. So erholt sich der Boden wieder und ist bald bereit, Ihre neuen prachtvollen Rosen-Lieblinge zu empfangen.
Fühlen sich Edelrosen in ihrem Beet wohl, bleiben sogar pilzempfindliche Sorten gesund. Um Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen, sollten Sie sie im Frühjahr mit einem biologischen Pflanzenstärkungsmittel oder mit Schachtelhalmbrühe besprühen. So machen Sie Ihre zarten Schönheiten widerstandsfähiger.
Edelrosen düngen: Gartendiva mag es reichlich und organisch
Um schnell zu wachsen und üppiger zu blühen, sollten Sie Ihre Rosen nach dem Schnitt im Frühling reichlich düngen, etwa mit Blumendünger (werblicher Link). Viele Sorten freuen sich vor allem im ersten Jahr über eine gute organische Nahrung. Kompost, Humus oder Hornspäne eignen sich daher besonders. Sie sorgen für optimales Anwachsen und kräftiges Wurzelwerk. Ab dem zweiten Jahr düngen Sie optimalerweise im März oder April mit speziellen organischen oder mineralischen Rosendüngern. Etwa Ende Juni hat Ihre Blumenkönigin bereits ein Mal geblüht und freut sich auf eine weitere Düngergabe.
Tipp: Beim Setzen der neuen Schönheiten sollten Sie den Dünger nicht direkt ins Pflanzloch streuen, sondern in die obere Bodenschicht einarbeiten. Wenn Sie eher einen sauren Boden im Garten haben, verbessern Sie ihn mit ein wenig Algenkalk, um den pH-Wert auszugleichen.
Rosenpflege im Sommer und Herbst: ausputzen, wässern und richtig schneiden
In den Sommermonaten belohnen Ihre Rosen Sie für Ihre gute Pflege mit einer farbenfrohen Blütenpracht. Da Sie sie wahrscheinlich ohnehin gerne anschauen, lohnt es sich, immer etwas genauer hinzusehen. Verwelken die ersten Blüten, gehören sie abgeschnitten. Achten Sie nun auch auf die Blattgesundheit: Wässern Sie am besten in den frühen Morgenstunden, damit das Laub noch vor der heißen Mittagssonne trocknet. Sonst riskiert Ihre Rose einen „Sonnenbrand”. Auch sollte das Laub nicht zu feucht gehalten werden – das begünstigt den Pilzbefall. Gut zu wissen: Rosen mögen keine Trockenheit und brauchen an heißen Sommertagen und bei längeren Trockenperioden viel Wasser. Damit die Wurzeln genügend Luft bekommen, lockern Sie den Boden im Wurzelraum auf.
Im späten Winter oder gleich zu Beginn des Frühlings werden die Rosen kräftig zurückgeschnitten. Das ist für die majestätischen Pflanzen eine Art Verjüngungskur. Der beste Zeitpunkt ist, wenn die Knospen anschwellen und die neuen Zweige anfangen auszutreiben. Entfernen Sie dabei abgestorbene oder kaputte Triebe. Beachten Sie jedoch die jeweilige Schnitttechnik, die je nach Sorte variieren kann.
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Rosen behandeln und schützen: Schädlinge und Krankheiten können Edelrosen stark zusetzen
- Rosenblattlaus: Dieser Schädling hat sich auf Rosen „spezialisiert” und befällt überwiegend junge Pflanzenteile, die er verkrüppeln lässt. Diese grün gefärbte Laus taucht oft an warmen, lufttrockenen Standorten auf. Stellen Sie den Befall durch die Rosenblattlaus frühzeitig fest, reicht es oft, das Düngen zu reduzieren und die Läuse mit einem Wasserstrahl von der Pflanze abzuspritzen. Alternativ können Sie die befallene Rose bis zur Blüte mit nützlingsschonenden Seifenmitteln oder Brennnesseljauche behandeln. Da dieser Rosenschädling natürliche Feinde wie Marienkäfer hat, braucht es chemiehaltige Produkte nur, wenn der Befall bereits sehr fortgeschritten ist.
- Rosenrost: Diese für Rosen typische Krankheit erkennen Sie an kleinen gelblichen Flecken auf der Blattoberseite. Auf der Unterseite entdecken Sie gelborange, stark stäubende Sporenlager, die etwa stecknadelkopfgroß sind und sich im Herbst schwarzbraun färben. Rosenrost weist Sie auf den ungeeigneten Boden hin: Er ist zu lehmig. Auch Kaliummangel oder zu hohe Feuchtigkeit, zum Beispiel bei Dauerregen, fördern den Befall. Um diese Erkrankung zu bekämpfen, entfernen Sie zuerst die befallenen Blätter und desinfizieren Sie den Boden mit Schachtelhalmbrühe. Langfristig sollten Sie den Boden mit Kompost verbessern, kaliumbetont düngen und dafür sorgen, dass der Standort gut durchlüftet wird. In besonders hartnäckigen Fällen sollten Sie zu einem Fungizid greifen.
- Sternrußtau: Diese Pilzkrankheit zeigt sich auf der Blattoberseite in rundlichen, grauen oder schwarzbraunen Flecken, deren Rand oft sternförmig ausgezackt ist. Das Laub wird gelb und fällt ab. Das passiert meist an sehr verregneten Tagen oder bei zu schwerem Boden. Auch hier gilt: Befallene Blätter vernichten, um die Ausbreitung zu verhindern. Lockern Sie außerdem den Boden auf. Dann am besten sowohl den Strauch als auch den Boden mit Schachtelhalm-, Beinwell- oder Knoblauchbrühe desinfizieren. Übrigens: Im Folgejahr sollten Sie diese Mittel vorbeugend mehrmals auf die Blätter sprühen. Bei starkem Befall setzen Sie ein Fungizid ein.
- Echter Mehltau: Mehlartiger, abwischbarer Belag auf Blättern, Knospen und Blütenstielen ist ein Zeichen für diese Pilzerkrankung. Der echte Mehltau entwickelt sich besonders stark bei schwül-warmem Wetter oder an zu heißen Standorten mit trockener Luft, beispielsweise vor Südmauern. Entfernen Sie umgehend alle stark befallenen Pflanzenteile und besprühen Sie die verbliebenen Blätter mit Kuhmilch-Wasser-Gemisch im Verhältnis 1 : 9 oder 1 : 10. Der Mehltau verschwindet zwar nicht, breitet sich aber auch nicht weiter aus. Diese Behandlung wiederholen Sie zu Beginn täglich. Sobald Sie eine Besserung feststellen, behandeln Sie nur alle zwei bis drei Tage. Alternativ setzen Sie Schachtelhalmbrühe, Brennnesseljauche oder Fungizide ein. Tipp: Empfindliche Sorten sollten Sie vorbeugend mit Milch oder umweltfreundlichen Schwefel-Präparaten behandeln. Übrigens: Falscher Mehltau belegt nur die Blattunterseite.
- Rote Spinne (Spinnmilben): Entdecken Sie weißgelbe Sprenkelungen auf den Blättern, handelt es sich um Spinnmilben. Diese sind je nach Jahreszeit grün, orange-braun oder rot, sind kleiner als ein Millimeter und sitzen meist auf der Blattunterseite. Feine Gespinste, die zuerst nur an den Blattachseln zu finden sind, breiten sich später auch auf die Blätter aus. Ist der Befall fortgeschritten, werden Blätter der Edelrosen fahl und fallen ab. Dieser Schädling mag es trocken und warm: Darum sind heiße, sehr trockene Standorte – wie Südwände wegen der starken Rückstrahlung von Wand oder Terrasse – ungünstig. Besonders anfällig sind kleinblättrige Rosen oder Sorten mit ledrigen Blättern. Duschen Sie die betroffenen Rosen bei stärkerem Befall lauwarm ab und spülen Sie dabei auch die Blattunterseiten ab. Anschließend behandeln Sie die Pflanzen (inkl. Blattunterseite) mit Neemöl oder mit einem Pflanzenschutzmittel. Ideal hierfür sind Drucksprühgeräte, die selbst auf dem „Kopf“ stehend funktionieren.