Pfirsichbaum unbedingt schneiden: jährlicher Rückschnitt für schöne Früchte
Sobald der Pfirsichbaum im Frühjahr anfängt zu blühen, muss man ihn zurückschneiden. Wer das versäumt, muss mit Ernteeinbußen rechnen.
Was für Apfel- und Birnbäume gilt, ist auch für den Pfirsichbaum besonders wichtig: der jährliche Rückschnitt. Denn auch wenn der Pfirsich hierzulande immer öfter angebaut wird, da die klimatischen Bedingungen für die Pflanze besser werden, gilt doch für Hobbygärtner: Jede Frucht am Baum zählt.
Pfirsichbaum schneiden: Während der Blüte ist der beste Zeitpunkt

Mit dem Rückschnitt eines Obstbaums ermöglicht man zum einen, dass mehr Licht in die Baumkrone fällt – somit bekommen auch die Blüten und Früchte rundum mehr Sonne. Zum anderen wird altes, stark verästeltes Holz entfernt und gibt jungen, kräftigen Trieben mehr Raum. Beides führt zu aromatischen, gesunden Früchten.
Normalerweise schneidet man Steinobst wie Pflaumen und Kirschen erst nach der Ernte im Sommer, doch der Pfirsichbaum ist eine Ausnahme, denn laut dem Bayerischen Obstzentrum trägt dieser die besten Blütenknospen an längeren, einjährigen Zweigen. Viele starke Neutriebe sind daher das Ziel. Am besten wählt man hier den Zeitpunkt kurz vor oder während der Blüte, da man dann die unterschiedlichen Triebe, nämlich „wahre” und „falsche”, am besten unterscheiden kann.
Die Triebe entscheiden über die Technik des Rückschnitts
Der Pfirsichbaum sollte etwa im März jährlich folgendermaßen stark zurückgeschnitten werden:
- Wahre Triebe: Sie sind etwa bleistiftdick und tragen in der Blattachsel drei Knospen: mittig eine spitze Blattknospe, rechts und links davon je eine rundliche Blütenknospe. Diese Triebe kürzt man um ein Drittel auf etwa 20 bis 40 Zentimeter ein.
- Falsche Triebe: Sie haben nur an der Basis und an der Spitze reine Blattknospen, alle dazwischenliegenden Knospen sind Blütenknospen. Diese Triebe schneidet man auf zwei Augen zurück oder man entfernt sie ganz.
- Holztriebe: Lange, kräftige Triebe, die ausschließlich Blattknospen entwickeln, schneidet man auf ein bis drei Augen zurück.
- Bukett-Triebe: Die Kurztriebe bilden an der Spitze mehrjähriger Äste mehrere Blütenknospen. Hier wird nicht geschnitten.
Die wahren Triebe sind für die Ernte wichtiger, da sie auch viele Blätter ausbilden, die das Wachstum des Obstes fördern. Die falschen Triebe bilden eher kleine Früchte oder werfen diese sogar ab. Wer den Frühjahrs-Schnitttermin verpasst hat, kann dies nach der Ernte nachholen. Wie Mein schöner Garten erklärt, sollte man mindestens drei Viertel der Triebe entfernen, die im letzten Jahr Früchte getragen haben.
Das Frühjahr ist übrigens auch ein guter Zeitpunkt, um Pfirsichbäume zu pflanzen.