Gemüse, Kräuter und Obst vereint – So bepflanzen Sie ein Hochbeet
Spinat, Salat, Erdbeeren und Kräuter auf engstem Raum – geht das? Mit einem gut geplanten Hochbeet ernten Sie neun Monate lang frisches Obst, Gemüse und mehr.
Ein Hochbeet hat viele Vorteile. Es schont den Rücken, ist platzsparend und kann fast ganzjährig bepflanzt werden. Außerdem lässt sich ein Hochbeet unkompliziert anlegen. Damit es Ihnen gelingt, müssen Sie nur wenige Dinge beachten. Wir zeigen, wie das geht - und welche Pflanzen am besten im Hochbeet gedeihen.
Hochbeet anlegen: lieber selber bauen oder im Baumarkt kaufen?

Ein Hochbeet aus dem Baumarkt ist schnell aufgebaut. Günstiger ist jedoch die DIY-Version. Dabei können Sie sich durchaus am kommerziellen Bausatz orientieren. Sowohl Holz und Beton als auch Metall gehören zu den passenden Materialien, wenn Sie ein Hochbeet bauen. Beachten Sie, dass Holz-Hochbeete nach einigen Jahren ausgetauscht werden müssen.
Der Aufbau und die Form gleichen einem herkömmlichen Blumenkasten. Die genauen Maße bleiben Ihnen überlassen. Im Gartencenter besitzen die meisten Modelle Abmessungen in dieser Größenordnung:
- Höhe: 75 Zentimeter
- Breite: 150 Zentimeter
- Tiefe: 70 Zentimeter
Das Kastenbeet sollte innen mit Folie und Draht ausgekleidet werden:
- Die Folie sorgt dafür, dass keine Flüssigkeit nach außen sickert.
- Der Draht hindert Mäuse daran, in Ihr Hochbeet einzudringen.
Hochbeet befüllen: in drei bis vier Schichten zum perfekten Beet
Ein Hochbeet besteht aus mehreren Schichten. Die unterste Schicht beinhaltet Äste, Zweige und Laub. Dieser grobe Schnitt aus Bäumen und Sträuchern sorgt für ausreichend Belüftung von unten. Steht das Hochbeet auf einem Balkon, empfiehlt sich stattdessen Kies oder Blähton. Dieser wird mit einem Unkrautvlies abgedeckt. Darauf legen Sie einen feinen Schnitt wie Häckselgut und dünne Zweige. Auch Laub oder Rasenschnitt finden in der zweiten Schicht Platz. Wichtig ist, die unteren beiden Lagen gut zu verbinden, sonst rutscht die oberste Schicht in Richtung Boden.
Bei der obersten Schicht gibt es mehrere Möglichkeiten, die auch von Ihrem Bepflanzungsplan abhängen. Generell kann die oberste Schicht ausschließlich aus reifem Kompost oder Humuserde bestehen. Bei anspruchsvolleren Kräutern können Sie auf die Kompostschicht Spezialerde aufbringen.
So verteilen Sie die Schichten in einem 90 Zentimeter tiefen Hochbeet:
- Grobe Schicht: knapp 30 Zentimeter (ca. ⅓ der zu befüllenden Fläche)
- Feine Schicht: knapp 20 Zentimeter (ca. ⅕ der zu befüllenden Fläche)
- Kompostschicht: knapp 20/40 Zentimeter (ca. ⅕ / ⅖ der zu befüllenden Fläche)
- gegebenenfalls Spezialerde: knapp 20 Zentimeter (ca. ⅕ der zu befüllenden Fläche)
Der reife Kompost sorgt für nahrhaften Boden und erzeugt durch den Verrottungsprozess Wärme. Dadurch kann ein Hochbeet schon im Frühjahr bepflanzt werden.
Welche Pflanzen eignen sich besonders für ein Hochbeet?
Eigentlich eignen sich sehr viele Pflanzen für ein Hochbeet. Doch der geringe Platz und die besonderen Rahmenbedingungen begünstigen einige Sorten mehr als andere. Der Kompost im Hochbeet erzeugt Wärme: Gemüse wie Paprika, Zucchini und Tomaten mögen Wärme. Die Zucchini benötigt allerdings viel Platz, die die Vielfalt im Beet beschränken kann.
Auch bei der Reihenfolge, wann Sie Pflanzen einsetzen oder aussäen, gibt es zunächst günstigere Voraussetzungen für sogenannte Starkzehrer. Das sind Arten, die viele Nährstoffe benötigen. Sind Erde und Kompost noch recht frisch, sind diese Gemüsesorten eher zu empfehlen. Das vermeidet Nitratanreicherungen. Zu den Starkzehrern zählen:
- Tomate
- Kohl
- Sellerie
- Lauch
- Gurke
- Zucchini
Schwachzehrer benötigen weniger Nährstoffe. Daher können sie gerne zu einem späteren Zeitpunkt eingepflanzt werden. Dazu gehören unter anderem
- Salat
- Spinat
- Bohnen
- Kräuter
- Radieschen
Ein Hochbeet ist dichter bepflanzbar als ein Flachbeet. Für den Rand sind Rankpflanzen eine gute Wahl. Gurken oder Klettererdbeeren breiten sich über den Beetkasten aus. Gemüse, das sonst in die Höhe geleitet wird, wird bei einem Hochbeet nach unten gelenkt. Pflanzen mit Wuchs gen Himmel stehen neben Wurzelgemüse – so nutzen Sie den verfügbaren Platz optimal aus.
Auch bei Pflanzennachbarn gibt es sich fördernde und hemmende Paare. Optimale Mischkulturen finden sich in entsprechenden Tabellen. Ein Beispiel: Die Buschbohne ist eine gute Bohnenwahl für das Hochbeet, da sie relativ kompakt wächst. Gute Nachbarn für die Buschbohne sind unter anderem:
- Erdbeere
- Gurke
- Kohlrabi
- Kopfsalat
- Rote Beete
- Tomate
Diese Beziehung wirkt wechselseitig, die Buschbohne fördert auch die Erdbeere. Doch es gibt auch Sorten, die nur mit einer von beiden zurechtkommen: Die Zwiebel unterstützt die Erdbeere, hemmt allerdings die Buschbohne. Als Merkregel gilt: Nah miteinander verwandte Pflanzen sollten nicht gemeinsam im Hochbeet wachsen.
Eine Auswahl an Gemüsesorten für das Hochbeet:
- Kohlrabi
- Feldsalat
- Kapuzinerkresse
- Rote Beete
- Buschbohnen
- Kleine Tomatensorten
- Frühlingszwiebeln
- Erdbeeren
- Fenchel
- Kräuter (Minze, Dill, Schnittlauch, etc.)
Beachten Sie: Die genannten Pflanzen sollten in manchen Fällen getrennt eingepflanzt werden, wie Erdbeere und Kohlrabi.
Hochbeet bepflanzen: Jahreskalender für Pflanzen im Hochbeet
Manche Pflanzen kommen besser mit Kälte zurecht, andere weniger. Genauso gestaltet es sich mit dem Bedarf an Sonnenlicht. Gleichzeitig wärmt der verrottende Kompost das Hochbeet. Dadurch lässt es sich früher bepflanzen als ein Flachbeet. Außerdem kommen manche Pflanzen besser miteinander zurecht, einige Gemüse oder Obstsorten hemmen sogar das Wachstum. Zur Orientierung gibt es zahlreiche Hochbeet-Jahreskalender.
Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) hat einen ausführlichen Pflanzkalender für das Hochbeet zusammengestellt, inklusive Ernteempfehlung. Wir haben diesen unter Berücksichtigung der Pflanzennachbarn kontrolliert und auf etwaige negative Beziehungen hingewiesen. So können Sie selbst entscheiden, welche Pflanze in Ihrem Hochbeet Wurzeln schlagen darf.
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Monat | Ernte | Aussaat | Pflanzung | negative Beziehung |
Februar | Feldsalat, Spinat | Spinat, Radieschen | ||
März | Feldsalat, Spinat | Radieschen, Karotte, Schnitt- und Pflücksalate, Kresse | Kopfsalat, Pflücksalat | |
April | Kresse, Schnittsalat, Spinat, Radieschen, Feldsalat | Radieschen, Karotte, Schnittsalate, Kresse, Mangold, Petersilie, Rucola | Kopfsalat, Kohlrabi, Rucola, Brokkoli, Petersilie | Kopfsalat← Petersilie, |
Mai | Kopfsalat, Kresse, Schnittsalat, Radieschen, Kohlrabi, junge Karotten, Petersilie, Basilikum, Rucola | Rote Bete, Karotten, Schnittsalat, Petersilie, Dill | Kopfsalat, Schnittsalat, Kresse, Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Zucchini, Basilikum, Brokkoli, Petersilie, Dill | Kopfsalat←Petersilie, Gurken ↔ Radieschen |
Juni | Kopfsalat, Kresse, Schnittsalat, Radieschen, Kohlrabi, junge Karotten, Petersilie, Basilikum, Dill, Rucola | Schnittsalat, Sommerradieschen, Rote Bete, späte Karotten, Dill | Gurken ↔ Radieschen | |
Juli | Schnittsalat, Radieschen, junge Karotten, Gurken, Paprika, Brokkoli, Mangold, Petersilie, Basilikum, Dill, Rucola | Schnittsalat, Sommerradieschen | Gurken ↔ Radieschen | |
August | Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Brokkoli, Rote Bete, Karotten, Mangold, Petersilie, Basilikum, Dill | Feldsalat, Spinat, Schnittsalat, Sommerradieschen | Endivien | Gurken ↔ Radieschen |
September | Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Basilikum, Mangold, Brokkoli, Rote Bete, Karotten, Petersilie, Basilikum, Dill | Spinat, gründüngende Pflanzen | Endivien | |
Oktober | Endivien, Feldsalat, Rote Bete, Mangold, Petersilie | Spinat, Feldsalat |
Übrigens: Spinat und Feldsalat können überwintern und im Frühjahr geerntet werden.