Apfelbaum hat schwarze Triebe: Es könnte Feuerbrand sein
Braun-schwarze welke Triebspitzen, Blätter oder Früchte am Apfelbaum können auf Feuerbrand hinweisen, eine durch ein Bakterium verursachte Krankheit.
Freising – Dieser Brand ist nur schwer zu löschen: Der Feuerbrand ist eine vom Bakterium „Erwinia amylovora“ ausgelöste Gehölzerkrankung, die Apfel- und Birnbäume sowie Zierquitten und heimische Wildobsthecken befallen kann. Wer schnell und konsequent handelt, kann die Ausbreitung der Krankheit verhindern.
Apfelbaum hat schwarze Triebe: Es kann sich um Feuerbrand handeln

Der Feuerbrand ist nicht einfach zu erkennen. Der vom Bakterium befallene Obstbaum zeigt vor allem ab Juni Symptome wie rötlich-braune bis schwarze, welke Triebe, Blüten, Blätter und später Früchte. Triebspitzen biegen sich hakenförmig nach unten. Bei feuchtwarmem Wetter bilden sich manchmal Schleimtröpfchen an den befallenen Zweigen. Die Stämme und Äste sehen aus wie verbrannt, die Rinde ist eingesunken, das Holz darunter leuchtend rotbraun.
Da dieses Schadbild auch auf andere Erreger und Pflanzenkrankheiten zutrifft, ist es nötig, einen speziellen Labortest in Auftrag zu geben oder einen Fachmann des Pflanzenschutzamtes hinzuziehen.
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Maßnahmen gegen den Feuerbrand am Apfelbaum
Ein befallener Baum kann seine Nachbarbäume anstecken. Um den Feuerbrand einzudämmen, empfiehlt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) daher folgende Maßnahmen:
- Baum schneiden: Die befallenen Triebe (nur bei trockenem Wetter!) sofort entfernen, dabei bis etwa 20 Zentimeter in das gesunde Holz großzügig ausschneiden.
- Alle Schnittwerkzeuge wie Scheren und Sägen nach jedem Schnitt mit 70-prozentigem Alkohol desinfizieren. Am besten Einmalhandschuhe tragen und die Hände immer mit desinfizieren.
- Wenn es die Gemeindeverordnung erlaubt, kann man das Schnittgut an Ort und Stelle verbrennen. Geht dies nicht, kann ein kleiner Teil Schnittgut über den Restmüll entsorgt werden. Größere Mengen sollten man gut abgedeckt an eine Müllverbrennungsanlage liefern. Das Schnittgut nicht häckseln und in den Kompost geben, da eine Weiterverbreitung des Erregers damit ermöglicht wird!
- Die richtige Baumpflege ist wichtig. Befallene Pflanzen muss man auch nach dem Schnitt kontrollieren, um ggf. auftretenden Feuerbrand umgehend entfernen zu können. Dies gilt auch für das Folgejahr, vor allem nach der Blüte und im Frühsommer.
- Richtig düngen: Der Baum darf nicht zu viel Stickstoff bekommen, wichtig ist aber eine ausreichende Kalium-Versorgung.
Vor allem ältere Apfelbäume können Feuerbrandinfektionen abwehren und zumindest äußerlich wieder gesund werden. Wenn der Rückschnitt nicht hilft, muss der Baum gerodet werden. Dabei sind allerdings die Baumschutzsatzungen der jeweiligen Gemeinden und das Bundesnaturschutzgesetz zu beachten.