Zitronen aus Kernen ziehen: So leicht geht’s und so gelingt’s
Zitrusbäume sind beliebt, aber oft teuer. Was wäre da naheliegender, als einen Zitronenbaum aus Kernen selbst zu ziehen? Das kann klappen – mit der richtigen Anleitung.
München – Zimmerpflanzen sind längst nicht mehr alles, um das wir uns in der Wohnung kümmern können. Natürlich kann auch Gemüse vorgezogen werden. Aber Pflanzen selbst aus Kernen zu ziehen geht auch mit Zitronen. Wer also genügend Geduld mitbringt, hat vielleicht schon bald ein kleines Zitronenbäumchen im Haus oder Garten.
Zitronen aus Kernen ziehen: So einfach geht es
Inzwischen ist es fast so etwas wie ein Trend, Pflanzen aus vermeintlichen Küchenabfällen selbst zu ziehen. Allen voran war es die Avocado, Regrowing von Gemüseresten kam hinzu und selbst einen Zitronenkern kann man einpflanzen. Schließlich sind Zitronen lecker und gesund, da wäre ein eigenes Bäumchen ideal.
Vorab sei gesagt, dass Zitronen rund ein Jahrzehnt brauchen, bis sie erstmals blühen. Direkt geerntet werden kann von dem kleinen Bäumchen also die nächsten Jahre nicht. Dafür können Sie dann aber umso stolzer sein. Ein weiterer Punkt ist, dass recht viele Zitronenkerne steril sind, also als Baum später keine Früchte ausbilden werden. Es kann also vorkommen, dass der mühevoll gezogene Zitronenbaum zwar hübsch anzusehen ist, aber unfruchtbar bleibt. Aktuell ist das Ziehen von Zitronen aus Supermarkt-Kernen leider die einzige Option. Motivierte Pflanzenfans können auch in der Orangerie oder der Baumschule vor Ort nach Kernen fragen.
Das benötigen Sie für die Anzucht eines kleinen Zitronenbaums:
- Kerne: Dafür eignet sich jede gekaufte Zitrone (mit den bereits genannten Einschränkungen). Bei reifen Zitronen ist die Keimfähigkeit am höchsten. Die Kerne vorsichtig aus der Zitrone lösen und abwaschen.
- Anzucht: Die abgewaschenen Kerne kommen dann in ein Gefäß mit Anzuchterde oder Zitruserde. Auch ein Mini-Gewächshaus wäre dafür geeignet. Die Kerne kommen etwa einen bis zwei Zentimeter tief in die Erde und werden etwas angegossen. Pro Topf ein Kern. Der Topf sollte tief genug sein, denn Zitronen bilden lange Pfahlwurzeln.
- Pflege: Das Substrat muss immer leicht feucht sein, zu nass darf es aber auch nicht werden. Die Temperatur sollte um die 25 Grad Celsius liegen. Auch hohe Luftfeuchtigkeit finden Zitronen gut. Bestenfalls schaffen Sie eine Umgebung wie im Gewächshaus, das kann schon durch Abdecken mit Folie erreicht werden.
- Nach dem Austrieb: Wenn der Austrieb zu sehen ist, sollte ein warmer, heller Standort ohne zu viel Sonne gewählt werden. Sind die Bäumchen groß genug, dürfen sie ab Mai auch auf den Balkon oder die Terrasse umziehen.
- Düngen: Im ersten Jahr ist Düngen nicht nötig. Danach sollte zwischen Frühjahr und Herbst aber wöchentlich mit Zitrusdünger gedüngt werden.
- Überwinterung: Auch im Winter mag es der Zitronenbaum hell, ideal wäre eine Orangerie, aber auch ein Fensterplatz ist eine gute Notlösung.
Einfacher und definitiv eher von Erfolg gekrönt wäre natürlich der Kauf eines kleinen Bäumchens. Wer aber selbst eine Pflanze ziehen möchte und nicht enttäuscht ist, falls sie später keine Früchte trägt, kann auch einen Zitronenkern keimen lassen. Eine andere Methode wäre dann noch die Veredelung. Dabei wird der Zitrusbaum auf eine Unterlage, oft eine Pomeranze, gepfropft. Auch das können geschickte Gärtnerinnen und Gärtner selbst versuchen. Natürlich kann auch zusätzlich zum selbst gezogenen Bäumchen ein gekaufter Zitronen- oder Limettenbaum einziehen.