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Zimmerpflanzen zurückschneiden: Nicht jede verträgt es

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Von: Franziska Irrgeher

So schön Zimmerpflanzen auch sind: Irgendwann reicht der Platz nicht mehr aus und sie brauchen einen Rückschnitt. Der hat Vorteile für die Pflanzen.

Im Garten ist es normal, in der Wohnung verschwenden viele keinen Gedanken daran: Auch Zimmerpflanzen wollen und sollten gelegentlich zurückgeschnitten werden. Denn anders als draußen ist der Platz in Haus oder Wohnung begrenzt. Beim Rückschnitt sollten Pflanzenfans aber richtig vorgehen.

Zimmerpflanzen zurückschneiden: Nicht jede verträgt es

Eine Frau beschneidet eine Zimmerpflanze mit einer Schere
Beim Formschnitt von Zimmerpflanzen wird oft nur wenig Blattmasse entfernt. © Westend61/Imago

Zimmerpflanzen sind beim Kauf meist schon perfekt in Form gebracht. Nach einiger Zeit kann es aber sein, dass die Pflanze unregelmäßig wächst oder zu groß für den Raum wird. Einfach nach draußen pflanzen geht meistens nicht. Dann bleibt nur ein Rückschnitt. Der kann zudem einen buschigen Wuchs fördern.

Zimmerpflanzen zurückschneiden: Schlafende Augen und der Schnitt

Der Begriff „schlafende Augen“ oder auch schlafende Knospe ist Gärtnern ohnehin bekannt, aber auch Zimmerpflanzen-Besitzer sollten sich damit vertraut machen. Mit den „Augen“ sind kaum bis recht gut sichtbare kleine Stellen an den Zweigen gemeint, die notfalls das Abschneiden anderer Äste oder Zweige kompensieren. Also quasi Blattansätze.

Wird viel Pflanzenmasse entfernt, regt das die Pflanze dazu an, aus diesen Augen auszutreiben. Mit dem richtigen Rückschnitt bringen Pflanzenfreunde ihre Zimmerpflanzen so in neue Form. Die schlafenden Augen treiben unterhalb der Schnittstelle aus, sie sollte also mit Bedacht gewählt werden. Wenn nur die Triebspitze entfernt wird, fördert das bei einigen Arten einen buschigen Wuchs.

Zimmerpflanzen schneiden: Formschnitt, kräftiger Rückschnitt und Ausdünnen

Beim Rückschnitt kürzen Pflanzenfreunde die Triebe ein. Abhängig von der gewünschten Endgröße der Pflanze wird dabei nur ein kleines Stück entfernt oder aber kräftig zurückgeschnitten. In jedem Fall sollte der Schnitt über einem schlafenden Auge erfolgen und mindestens eines davon auch beim kräftigen Rückschnitt übrig bleiben. Ausnahme ist natürlich der radikale Rückschnitt bei Krankheiten.

Ohne diesen Blattansatz würde der Trieb ganz absterben. Dort wird die Pflanze dann neu austreiben. Der Schnitt richtet sich dabei danach, ob die Zimmerpflanze zu hoch oder breit ist oder einseitig gewachsen. Richtig geschnitten, wird die Form wieder ausgeglichen durch neue Verzweigungen. Für einen kräftigen Rückschnitt empfiehlt sich übrigens der Beginn der Wachstumsperiode. Meist ist das der Frühling.

Wächst die Zimmerpflanze sehr dicht, kann Ausdünnen sinnvoll sein. Denn alle Triebe brauchen genügend Licht, um gut wachsen zu können. Ist das nicht der Fall, helfen Pflanzenfreunde nach. Beim Ausdünnen geht es darum, den kompletten Trieb zu entfernen und so den anderen Trieben mehr Licht und Raum zu geben.

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Das richtige Werkzeug macht den Unterschied

Für den Rückschnitt sollte nicht einfach eine Schere verwendet werden. Das Werkzeug hängt von der Situation ab:

Wie geschnitten wird, hängt von der Pflanzenart ab. Wachsen die Blätter aus dem Boden, werden sie unter der Erde abgeschnitten. Bei Pflanzen mit Stamm wird dieser zum Beispiel an passender Stelle geschnitten und darunter werden sich neue Triebe bilden. Bei Astgabeln entfernen Pflanzenfreunde einzelne Zweige an der Astgabel.

Außerdem entscheidet oft der Standort über das Wachstum der Pflanzen. Bei viel Sonnenschein kann es sein, dass die Zimmerpflanze schnell wächst, im Schatten dagegen langsamer. Achten Sie in jedem Fall auf die Anforderungen der Zimmerpflanzen, manche mögen es eher schattig, andere vertragen sogar einen Standort wie das Badezimmer.

Manche Zimmerpflanzen lassen sich besonders gut zurückschneiden, manche weniger

Es gibt Zimmerpflanzen wie den Ficus, die einen Rückschnitt gut wegstecken. Besonders pflegeleicht beim Rückschnitt sind zum Beispiel:

Auch Stecklinge können beim Rückschnitt gewonnen werden. Besonders übel nehmen hingegen Palmen den Rückschnitt. So beispielsweise die Yucca, die jedoch eigentlich zu den Sukkulenten gehört. Dort darf keinesfalls am Stamm geschnitten werden.

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