Zimmerpflanzen richtig gießen: Deshalb ist Wässern mit Regenwasser und Schnee besser
Im Winter fehlt meist das Regenwasser zum Gießen. Doch warum sollten Gartenfreunde nicht einfach Schnee nehmen? Auch mit Schnee kann gegossen werden und das hat sogar Vorteile.
München – Im Winter an Gießwasser zu kommen, das den Anforderungen der Zimmerpflanzen entspricht, kann schwer sein. Wer den Umweg über Wasserfilter vermeiden möchte, kann seine Pflanzen auch mit Schnee gießen.
Leitungswasser schadet Zimmerpflanzen: Deshalb ist Gießen mit Regenwasser und Schnee besser
Wer Zimmerpflanzen hat, vor allem exotische Exemplare, kennt das Dilemma: Wir gießen sie mit normalem Leitungswasser und schon werden die Blattspitzen braun und die Pflanze sieht irgendwie unglücklich aus. Kein Wunder, denn viele tropische Pflanzen sind die Zusammensetzung unseres Wassers nicht gewohnt.
Das Problem: Unser Leitungswasser hat unterschiedliche Härtegrade. Was man im Urlaub beim Haarewaschen bemerkt, hat für unsere Zimmerpflanzen jedoch viel gravierendere Auswirkungen. Je härter das Wasser, desto höher der pH-Wert, es wird also alkalisch.
Viele unserer Zimmerpflanzen mögen es aber lieber leicht sauer, mit stetigem Gießen mit hartem Wasser ändert sich der pH-Wert in der Erde jedoch. Das kalkhaltige Wasser kann den Pflanzen auf lange Sicht schaden, denn die Nährstoffaufnahme wird langfristig beeinflusst. Das kann sich wie andere häufige Probleme in gelben Blättern zeigen. Wenn es blöd läuft, geht die Pflanze letztlich ein.
Leitungswasser schadet Zimmerpflanzen: Diese Optionen gibt es stattdessen
Abhilfe schafft da beispielsweise fast das ganze Jahr über Regenwasser zum Gießen der Zimmerpflanzen, denn es ist kalkfrei. Aber auch andere Optionen eignen sich, sind jedoch etwas aufwendiger.
Damit können Zimmerpflanzen gegossen werden:
- Abgestandenes Wasser benutzen: Eine einfache Methode ist es, das Gießwasser etwas stehen zu lassen. Bei abgestandenen Wasser setzen sich die schädlichen Salze an den Wänden ab.
- Wasser erhitzen: Das wirkt sich ähnlich aus, wie das Wasser stehen lassen. Carbonatverbindungen zerfallen beim Abkochen, auch dabei setzen sich Stoffe wie Magnesium und Kalzium an den Wänden ab und kommen nicht so stark konzentriert ins Gießwasser. Aber bitte erst abkühlen lassen! Zum Besprühen eignet sich wärmeres Wasser ebenfalls, denn so ist der Schock für die Pflanze geringer.
- Mit destilliertem Wasser mischen: Diese Option gibt es ebenfalls, jedoch enthält destilliertes Wasser kaum Nährstoffe und ist zudem schädlich für Tiere. Sollten Sie diese Option dennoch in Betracht ziehen, mischen Sie es mit normalen Wasser.
- Wasserfilter benutzen: Hierbei gibt es entweder Kannen mit Filtereinsatz oder Filter für den Wasserhahn. Letztere sind teuer und die Filter sind eher auf menschliche Bedürfnisse ausgelegt als auf die der Pflanzen. Eine Option sind vor allem die Kannen dennoch.
- Zusätze benutzen: Es gibt alternativ auch Zusätze zu kaufen, die mit ins Gießwasser gegeben werden. Die enthärten das Wasser. Essig soll sich auch eignen, wir raten aber zu extremer Vorsicht bei der Dosierung und empfehlen eher fertige (und getestete) Mischungen.
All das funktioniert recht gut, viele Pflanzen vertragen natürlich auch normales Leitungswasser problemlos. Im Winter können Gartenfreunde aber statt Regen auch einfach Schnee nutzen. Übrigens hilft auch Eierwasser den Pflanzen, denn es hält den pH-Wert neutral*.
Leitungswasser schadet Zimmerpflanzen: Im Winter ist Schnee eine Option
Wenn es endlich mal schneit, dann meist reichlich. Nutzen Sie die weißen Flocken doch zum Wässern Ihrer Zimmerpflanzen. Denn Schnee ist ebenso wie Regen zum Blumengießen geeignet. Holen Sie sich also sauberen Schnee nach Drinnen, Streusalz darf er keinesfalls enthalten. Nun schmilzt der Schnee erstmal und muss wärmer werden, um den Wurzeln nicht zu schaden. Hat das Wasser die richtige Temperatur, können Sie den Schnee zum Gießen der Zimmerpflanzen verwenden. Darüber freuen sich besonders empfindliche Pflanzen wie Weihnachtskaktus oder Orchidee. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.