Zeigerpflanzen: Pflanzen als Indikator für die Bodenqualität

Sogenannte Zeigerpflanzen im Garten weisen auf die Bodenqualität hin. Die Pflanzen zeigen dabei an, ob der Boden beispielsweise sauer, humusreich oder eher lehmig ist.
Köln – Zeigerpflanzen im Garten sind praktisch, auch wenn viele davon als Unkraut abgetan werden. Denn diese Pflanzen bevorzugen bestimmte Bodenverhältnisse und können so den idealen Standort für neue Pflanzen im Garten anzeigen. Achten Pflanzenfans auf Zeigerpflanzen, fällt die Gartengestaltung leichter.
Zeigerpflanzen: Diese Pflanzen zeigen die Bodenqualität an
Sogenannte Zeigerpflanzen oder Indikatorpflanzen haben eine geringe ökologische Potenz. Das bedeutet, dass sie bestimmte Bedingungen zum Gedeihen brauchen und nur wenig Toleranz dabei haben, wie auch t-online berichtet. Sind die Bedingungen ideal, gibt es dort viele Pflanzen einer Art, sie zeigen daher bestimmte Bodenverhältnisse an. Diese Bioindikatoren sind also genauso gut wie manch aufwendige und teure Bodenanalyse, man muss nur richtig hinsehen. Einzige Voraussetzung: Es müssen viele Pflanzen sein, ein paar reichen nicht aus als Anhaltspunkt.
Die wichtigsten Bodenverhältnisse haben folgende Zeigerpflanzen (Auswahl):
- Stickstoffarmer Boden: Hundskamille, Rauhaarige Wicke, Ackerfuchsschwanz
- Stickstoffreicher Boden: Ehrenpreis, Giersch, Melde, Löwenzahn, Vogelmiere
- Kalkarmer Boden: Hundskamille, Stiefmütterchen
- Kalkreicher Boden: Klatschmohn, Leberblümchen, Acker-Rittersporn
- Magnesiumreicher Boden: Roter Fingerhut, Stinkende Nieswurz
- Kaliumreicher Boden: Fuchsschwanz, Melde, Bärenklau
- Humusreicher Boden: Löwenzahn, Vogelmiere
- Verdichteter Boden: Gänsefingerkraut, Breitwegerich, Kriechender Hahnenfuß
- Sandiger Boden: Königskerze, Heidekraut
- Nasser Boden/Staunässe: Ackerminze, Knöterich, Kriechender Hahnenfuß
- Trockener Boden: Sichelmöhre, Färberkamille, Storchschnabel, Sonnenröschen
All die Pflanzen sind Indikatoren, oft zeigt eine Pflanze auch verschiedene Bodenverhältnisse an. Bestenfalls identifizieren Gartenbesitzer die Pflanze vorab und suchen dann, wofür sie als Zeigerpflanze fungiert. Sofern das „Unkraut“ nicht stört, sollte es an Ort und Stelle bleiben. Denn diese Pflanzen sind perfekt an den Standort angepasst und bieten meist auch Nahrung für Insekten. Zudem sind einige Insektenarten auf bestimmte Pflanzen angewiesen, freuen Sie sich also über die Vielfalt, anstatt sie zu unterdrücken.
Stimmen die Bodenverhältnisse aber offensichtlich nicht, weil der Boden etwa zu verdichtet oder nass ist, können Gartenfans dagegen vorgehen.
Und dann gibt es noch eine andere Art von Zeigerpflanzen, zu denen auch der Krokus gehört: Diese zeigen an, wo wir uns im phänologischen Kalender befinden. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.