Wurzelfäule bei Zimmerpflanzen: So erkennen und behandeln Sie das Problem direkt
Zimmerpflanzen, die schlapp herabhängen, habe nicht immer Durst, oft ist auch Staunässe Schuld. Die führt zur gefürchteten Wurzelfäule und dann ist schnelles Handeln wichtig.
München – Pflanzenliebhaber, vor allem Neulinge, sind manchmal ratlos, wenn trotz ausreichend Wasser die Zimmerpflanze die Blätter hängen lässt und einfach nicht mehr fit wird. Oft wird dann noch mehr gegossen und ein wahrer Teufelskreis beginnt, denn Staunässe mögen Pflanzen gar nicht, Wurzelfäule droht. Wie Sie die erkennen und was dann noch zu retten ist, erklären wir hier.
Wurzelfäule bei Zimmerpflanzen: So erkennen und behandeln Sie das Problem
Zimmerpflanzen sterben meist nicht an Schädlingen oder Wassermangel, sondern an zu viel Wasser und daraus resultierender Wurzelfäule. Problematisch ist das vor allem in konventionellen Übertöpfen, denn so kann die aus dem Pflanztopf laufende Wassermenge nicht kontrolliert werden. Die Pflanze ertrinkt quasi im eigenen Topf.
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Wurzelfäule äußert sich folgendermaßen:
- Langsames Pflanzenwachstum
- Hängende, welke oder gelbe Blätter
- Matschige Stängel
- Wackeliger Stand der Pflanze
- Fauliger Geruch in der Nähe der Erde oder Wurzeln; wer eine Pflanze schonmal zu lange im Wasser gelassen hat, kennt ihn
- Verfärbte Wurzeln, meist bräunlich
Neben zu viel Wasser kann Wurzelfäule auch durch Pilze und Bakterien ausgelöst werden.
Die Symptome sind allerdings sehr vage, sie können leider auch auf komplett andere Probleme hindeuten. Hängende Blätter treten auch bei durstigen Pflanzen auf und matschige Stellen an Stängeln können durch bakterielle Infektionen (Weichfäule) verursacht werden. Daher sollten Sie die Pflanze immer als Ganzes betrachten und andere Ursachen ausschließen. „Braune“ Wurzeln können übrigens normal sein, faulige Wurzeln lassen sich aber meist zusammendrücken, sind matschig und nicht gesund.

Wurzelfäule bei Zimmerpflanzen: So können Sie die Pflanze (vielleicht) retten
Vermuten Sie aufgrund des Gießverhaltens und der Symptome tatsächlich Wurzelfäule, ist noch nicht alles verloren, einige Zimmerpflanzen lassen sich retten. Bei Wurzelfäule sollten Sie dann so schnell wie möglich Folgendes tun:
- Pflanze austopfen und Wurzeln begutachten: Sehen sie braun oder matschig aus? Riechen sie unangenehm?
- Pflanze abwaschen: Entfernen Sie sämtliche Erde und waschen Sie die Wurzeln vorsichtig ab
- Wurzeln schneiden: Nun werden alle befallenen Wurzelteile entfernt
- Anschließend alte Erde entsorgen und sämtliche Utensilien wie Töpfe, Schere und mehr waschen oder besser desinfizieren, Zimmer- und Gartenpflanzen mit Wurzelfäule dürfen keinesfalls auf den Kompost*
- Pflanze umtopfen: Die Pflanze kommt nun in frisches Substrat und einen neuen Topf mit Löchern im Boden
- Gießen Sie danach erst mal sparsam, die Pflanze braucht Zeit, um sich zu erholen und kann einige Zeit weiter abbauen, bevor es ihr besser geht
Um Wurzelfäule von vorneherein zu verhindern, gibt es aber einige Tricks: Nutzen Sie immer Pflanztöpfe mit Abschlusslöchern, idealerweise steht die Pflanze außerdem nicht im Übertopf, sondern auf einem Untersetzer, es gibt bereits fertige und recht hübsche Sets zu kaufen. Kontrollieren Sie vor dem Gießen entweder mit dem Finger oder einem Gerät, das die Feuchtigkeit misst, ob die Erde schon trocken ist. Der Finger wird dazu einige Zentimeter tief in die Erde gesteckt, denn die oberste Erdschicht trocknet schnell, wärend der Rest lange feucht bleiben kann. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.