Zimmerpflanzen und Heizungsluft – vier Pflanzenarten, die trotzdem gedeihen
Wenn es draußen kälter und innen die Heizung angestellt wird, beginnt für unsere Zimmerpflanzen eine harte Zeit. Doch einige Pflanzen sind robuster als andere.
Gerade im Winter wollen wir Menschen es wohlig warm zu Hause haben. Doch die Heizungsluft und die damit verbundene geringe Luftfeuchtigkeit machen vielen Zimmerpflanzen zu schaffen. Deshalb aber gleich auf das Grün für Wohnzimmer und Co. verzichten? Das muss gar nicht sein, denn einige Pflanzen für Innenräume können ziemlich gut mit Heizungsluft umgehen.
1. Gedeiht immer: Bogenhanf (Sansevieria)
Bogenhanf gehört nicht nur zu den beliebten Anfänger-Pflanzen, er verträgt die trockene Luft in beheizten Wohnungen noch dazu ganz wunderbar. Dazu reicht es ihm völlig, wenn er etwa einmal in der Woche gegossen wird. Tipp: Gießen, wenn das Substrat völlig trocken ist. Die auch Schwiegermutterzunge genannte Pflanze steht gerne am Fenster, nur unter 15 Grad und zugig sollte es dort nicht werden.
2. Für Vergessliche ideal: Glücksfeder (Zamioculcas)
Diese Zimmerpflanze ist echt hart im Nehmen. Heizungsluft? Absolut kein Thema. Gießen vergessen? Reicht immer noch, wenn man nächste Woche dran denkt. Die Glücksfeder ist der Inbegriff einer pflegeleichten Zimmerpflanze. Sie kommt ursprünglich aus einer Region, in der oft Dürre herrscht. Aus dem Grund besitzt sie dickfleischige Blätter und an den Wurzeln ein Wasser-Depot. Sie steht gerne hell, aber nicht in direktem Sonnenlicht. Aber auch als Schattenpflanze ist sie ideal: Je dunkler die Ecke, desto dunkler sind in der Regel auch ihre Blätter. An denen beißen sich übrigens auch die sonst bei Zimmerpflanzen üblichen Schädlinge die Zähne aus.
3. Sukkulenten und Kakteen lieben es warm und trocken
Muckelig warm und trocken, dazu am besten noch hell und in Fensternähe: Das sind ideale Bedingungen für zahlreiche Sukkulenten- und Kaktus-Arten. Hier sollte nur darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht direkt über der Heizung, zum Beispiel auf einer beheizten Fensterbank, stehen. Das setzt selbst diesen widerstandsfähigen Kerlchen zu. Tipp: Beim Gießen am besten auf die Tauchmethode setzen: Wasser in einen Eimer, Pflanze komplett untertauchen (ohne Übertopf) bis keine Bläschen mehr aufsteigen, und dann abtropfen lassen.

4. Wie bitte? Das Elefantenohr (Alocasia macrorrhizos)
Hier ist der Name auch Programm: Die Blätter des Elefantenohrs erinnern tatsächlich an die Hörorgane der Riesensäuger. Die Zimmerpflanze kann zudem richtig groß werden. Zumindest am richtigen Standort, der halbschattig bis schattig sein sollte und wo es nicht kühler als 15 Grad wird. Dann sorgen die hellgrünen Blätter aber immer für ein gewisses Dschungel-Feeling. Auch in Sachen Trockenheit und wenig Wasser ist das Elefantenohr herrlich genügsam.
Im Winter: Pflegetipps für Zimmerpflanzen
Andere Zimmerpflanzen können aber die kalte Saison ebenfalls gut überstehen, wenn man sich an ein paar Grundregeln hält:
- Standort: Im Winter sind die Tage kurz und die meisten Pflanzen brauchen Licht. Deswegen sollten sie an einem möglichst hellen Platz stehen. Für dunkle Ecken bieten sich spezielle Pflanzenlampen an.
- Temperatur: Generell gilt es, Temperaturen unter 15 Grad Celsius zu vermeiden. Ebenso ist die Stelle direkt über der Heizung für die meisten Zimmerpflanzen tabu.
- Raumklima: Heizungsluft ist trocken, das bekommen auch wir Menschen zu spüren. Zimmerpflanzen überstehen den Winter besser, wenn sie gelegentlich mit (kalkarmen) Wasser besprüht werden. Eine generelle Optimierung der Luftfeuchtigkeit kommt auch Menschen zugute.
- Gießen/Düngen: Im Winter brauchen Pflanzen weniger Energie und damit auch weniger Wasser. Faustregel: Gießen, wenn die oberste Erdschicht sich sehr trocken anfühlt. Gedüngt werden muss im Winter gar nicht.
- Staub entfernen: Im Winter setzt sich vermehrt Staub in der Wohnung ab – auch auf Pflanzenblättern. Am besten also zwischendurch mit einem nebelfeuchten Lappen oder Tuch abwischen.
Dazu sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge untersucht und bei Befall Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Übrigens, gelbe Blätter können ein Indiz für eine Krankheit des grünen Lieblings sein. In diesem Fall gibt es aber auch gute Möglichkeiten, um es wieder in den Griff zu bekommen.