Echter oder künstlicher Weihnachtsbaum – was ist umweltfreundlicher?
Bei der Frage, welcher Christbaum es für das eigene Zuhause sein soll, gehen die Meinungen auseinander. Kunststoff, echte Tanne oder Bio, das Angebot ist groß.
Welcher Weihnachtsbaum soll es bitte sein? Die Geschmäcker sind verschieden: Während die einen unbedingt einen natürlichen Baum im Wohnzimmer stehen haben wollen, tendieren andere zu einem Plastikbaum, der nicht nadelt und den man dann im nächsten Jahr einfach aus dem Keller holen kann.
Echter oder künstlicher Weihnachtsbaum – was ist umweltfreundlicher?
Wie steht es mit der Ökobilanz von Plastikbäumen im Vergleich zu konventionellen Weihnachtsbäumen? Darüber berichtete das Wissenschaftsportal Quarks.de bereits im Jahr 2018 und kam damals zu folgendem Ergebnis: „Echte Weihnachtsbäume liegen in der Ökobilanz vor Plastiktannen.“ Studien hätten gezeigt, dass künstliche Tannen – je nach Herstellung und Produktionsland – 17 bis 20 Jahre aufgestellt werden müssten, „bis sie sich ökologisch amortisiert“ hätten. Den Studien zugrunde gelegen seien verschiedene Annahmen, etwa der Weg des natürlichen Tannenbaumes vom Händler zum Eigentümer, der mit fünf Kilometern veranschlagt wurde. „Den Studien zufolge entstehen durch einen natürlichen Baum etwa 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO2 zusammen kommen“, so das Portal damals zu den Hintergründen. Nicht berücksichtigt würden die Entsorgung der Plastiktanne oder der Weihnachtsbaumschmuck. Ein echter Vorteil bei einem echten Weihnachtsbaum sei, „dass er acht bis zehn Jahre wächst, also in dieser Zeit CO2 speichern kann“. Diesen Vorteil gebe es bei einer Plastiktanne nicht.
Große Unterschiede auch bei herkömmlichen Weihnachtsbäumen
Bedenken sollte man beim Kauf, dass es auch bei herkömmlichen Weihnachtsbäumen große Unterschiede gibt. Viele im Handel erhältliche Weihnachtsbäume wachsen in großen Plantagen in Deutschland heran. Der Rest wird oft aus Dänemark importiert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hatte im Jahr 2020 Weihnachtsbäume auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden testen lassen. Bei 14 von insgesamt 23 getesteten Bäumen sei das Labor fündig geworden, wie der BUND damals mitteilte.

Vorteile von Bio-Weihnachtsbäumen oder regionalen Bäumen
Der BUND rät zu zertifizierten Bio-Weihnachtsbäumen oder einem Baum direkt vom Förster oder Waldbesitzer. Erfahren Sie hier, worauf Sie beim Kauf des Weihnachtsbaums außerdem achten sollten. Wirklich klimafreundlich sei nur der Weihnachtsbaum, der aus der Region komme und dessen Holz oder Holzspäne nach dem Fest für Möbel oder Baumaterial verwendet werden, heißt es zudem in einem aktuellen Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zum Thema: Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rate beim Kauf zu Fichten, Kiefern und Weißtannen aus Durchforstungsmaßnahmen oder von forstlichen Sonderstandorten wie unter Hochspannungstrassen. Denn diese in der Regel unbehandelten Bäume müssten sowieso gefällt werden.
Weihnachtsbaumkauf: Echte Tanne, Bio oder Miet-Weihnachtsbaum?
Welcher Weihnachtsbaum es sein soll, bleibt schlussendlich eine individuelle Entscheidung. Der Klassiker unter den Weihnachtsbäumen in Deutschland sei die Nordmanntanne mit über 80 Prozent Marktanteil, berichtet dpa. Ihr wird nachgesagt, dass sie besonders schön grün ist und nicht nadelt. Dahinter liegen Blaufichte, Rotfichte und andere Arten. Bio-Bäume sind zwar oft nicht perfekt gewachsen, aber dafür nicht gespritzt. Noch eine Alternative gibt es: Viele Händler bieten statt gefällter Tannen und Fichten Weihnachtsbäume zum Ausleihen an. Nach dem Weihnachtsfest werden die Bäume wieder eingepflanzt. Wer einen eigenen Garten hat, kann auch selbst einen Weihnachtsbaum pflanzen.