Verpiss-dich-Pflanze: Eine Pflanze, die ungebetene Gäste abhalten soll
Es gibt Tiere, die will man nicht in seinem Gemüsebeet haben. Abschreckend soll dafür der umgangssprachlich Verpiss-dich-Pflanze genannte Halbstrauch wirken.
München – Ein Garten ist etwas Tolles, ein Ort der Ruhe, Entspannung und ideal für alle Selbstversorger. Wenn man dann beim Rundgang entdeckt, dass im Beet gegraben wurde, die mühsam gezogenen Pflanzen herausgerissen sind oder gar Tierkot herumliegt, ist der Ärger aber groß. Frustriert greifen Gartenfans dann manchmal zu eher gefährlichen Maßnahmen gegen die tierischen Eindringlinge, wovon wir dringend abraten. Dabei soll es mit der sogenannten Verpiss-dich-Pflanze eine ganz harmlose Möglichkeit geben, Tiere zu vertreiben.
Verpiss-dich-Pflanze: So effektiv ist sie wirklich gegen ungebetene Gäste
Gärten sind nicht unbedingt natürliche Orte, denn viele folgen starren Linien und beinhalten oft Pflanzen, die nicht heimisch sind. Tiere lassen sich davon meist nicht beirren und bahnen sich einfach ihren Weg. Notfalls auch mal durch das frisch angelegte Beet. Wo aber Wildtiere wie Igel oder Vögel meist nicht viel Schaden anrichten, können Marder, Kaninchen, Katze oder Hund schon deutlich tiefer buddeln und größere Kothaufen hinterlassen. Nicht selten sind dann zerstörte Beete und eine ruinierte Ernte das Ergebnis.
Doch wie macht man nun einem Haus- oder Wildtier, das einem nicht gehört, klar, dass bestimmte Gartenbereiche tabu sind? Zäune wären natürlich eine Option, doch die schränken auch Gärtnerinnen und Gärtner ein. Das Mittel der Wahl, um Tiere abzuschrecken, sind dann also Pflanzen. Ein Exemplar hat es Gartenfans dabei besonders angetan: die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze.
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Verpiss-dich-Pflanze: Coleus canina – Beetschutz oder nutzlos?
Die Verpiss-dich-Pflanze (auch gerne Verpissdich-Pflanze oder Verpiss Dich Pflanze geschrieben), heißt eigentlich Coleus canin und da fängt die Verwirrung schon an. Denn man findet sie auch unter den Namen Coleus canina, Plectranthus caninus, Plectranthus ornatus oder Harfenstrauch sowie als Hundeschreck, Katzenschreck oder Anti-Katzen-Staude. Weitaus bekannter ist allerdings ihr Trivialname. Die Pflanze ist also keinesfalls ein Halbstrauch, der „versehentlich“ auch Tiere abschreckt, ganz im Gegenteil.
Auf den Markt eingeführt wurde sie vom Züchter Dieter Stegmeier, im Jahr 2001 wurde sie erstmals durch die Medien bekannt. Seitdem taucht sie immer mal wieder in den Schlagzeilen auf. Oft wird sie inzwischen Plectranthus ornatus genannt. In jedem Fall gehört die Verpiss-dich-Pflanze zu den Lippenbütlern.
Die Verpiss-dich-Pflanze zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:
- Ungiftig
- Hat einen hohen Zierwert dank blau-violetter Blüten
- Katzen, Hunde und Kaninchen sowie einige andere Tiere mögen ihren Geruch nicht
- Sie riecht für Tiere intensiv nach Menthol, Menschen dagegen bemerken den Geruch weniger
- Der Geruch wird durch die Nesseln verbreitet, ausgewachsene Pflanzen duften also intensiver
- Anspruchslose Pflanze, die etwa 40 bis 80 Zentimeter hoch wird und einen sonnigen Standort bevorzugt; nicht winterhart. Bestenfalls wird sie daher nach den Eisheiligen gepflanzt.
Und nun wird es etwas ärgerlich, denn wenn Gartenfans nun motiviert eine solche Pflanze kaufen und pflanzen, erledigt das die Probleme keineswegs. Tiere mögen den Geruch oft nicht, das stimmt, allerdings tolerieren sie ihn bis zu einem gewissen Bereich. Um effektiv Hund, Katze und Co. fernzuhalten, müssten Sie etwa jeden Meter, besser noch alle 30 Zentimeter eine Verpiss-dich-Pflanze setzen. Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte rund einen Meter betragen. Da sie eine einjährige Pflanze ist, kann sie laut HNA auch nicht überwintert werden*.
Testen Sie es am besten selbst. Online finden sich diverse Berichte über die Pflanzen, manche Gartenfans sind begeistert, andere erzielen damit gar keine Erfolge. Nutzen Sie in jedem Fall genug Pflanzen und kombinieren Sie diese bestenfalls mit anderen harmlosen Methoden, um Katzen und andere Tiere von Beet oder Vorgarten fernzuhalten. Das kann ohnehin nützlich sein, denn für Hund und Katze können manche Gartenpflanzen giftig sein. Bestenfalls schützen Sie also die Tiere und Ihr Beet. *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.