Unwetterschäden im Garten: So retten Sie die Pflanzen nach einem Gewitter
Nach einem heftigen Unwetter sieht es im Garten meist wüst aus. Zerstörte Möbel, kaputte Pflanzen und viel Unordnung warten dann. So retten Sie Ihre Pflanzen nach einem Gewitter.
Hamburg – Gerade nach heißen Sommertagen kommen oft Gewitter. Meist überraschen sie uns in den Abendstunden und selbst wenn das Unwetter vorhersehbar war, kann der Schaden dadurch enorm werden. Am Tag nach dem Gewitter ist dann Aufräumen angesagt. Vor allem nach Hagelschlag kann viel kaputt sein, auch die Pflanzen. Nun gilt es zu retten, was noch zu retten ist.
Unwetterschäden im Garten: So retten Sie Ihre Pflanzen nach einem Gewitter
Normale Gewitter mit Sturmböen, Blitz, Donner und Starkregen können schon einiges an Gartenpflanzen ruinieren, vor allem mitten in der Blütezeit. Wenn sich dann noch Hagel dazu gesellt, ist das Chaos oft groß, der Schaden enorm. Für Fassaden, Fensterläden und Co. übernimmt meist die Versicherung die Kosten. Bei Gartenpflanzen müssen Naturfans dann aber selbst Hand anlegen und das bestenfalls schnell. Denn ein Unwetterschaden an Pflanzen ist die perfekte Eintrittspforte für Keime aller Art.
Bestenfalls teilen Sie sich also beim Aufräumen nach dem Gewitter auf oder tun sich mit den Nachbarn zusammen. Denn neben den Pflanzen gibt es dann meist vollgelaufene Keller oder Straßenabläufe, Schäden am Haus, Auto und einiges mehr, das quasi gleichzeitig erledigt werden muss. Wer sich aber nach dem ersten Beseitigen von Müll schnell den Pflanzen widmet, der kann oft einen Großteil retten und so einen Ernteausfall im Gemüsebeet und am Obstbaum verhindern.
Das ist nach einem Unwetter im Garten wichtig:
- Schäden an Bäumen: Zunächst sollten Sie alle Bäume auf Schäden kontrollieren. Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) rät vor allem zur Kontrolle der Standsicherheit. Beschädigte Äste oder gar Stämme könnten sonst schnell zur Gefahr werden. Wer bei Baumschäden zahlt und wie Sie sich absichern können, haben wir hier aufgelistet. Betroffene Pflanzenteile sollten dann schnell möglichst keimfrei und glatt abgeschnitten werden. Glätten Sie die Wunden nach dem Sägen notfalls nochmal nach. Ob Sie die Wunde zusätzlich verschließen, bleibt Ihnen überlassen. Sind die Äste noch zu retten, können Sie es mit Bast oder einem Baumbinder als „Schiene“ versuchen.
- Schäden an Früchten: Besonders ärgerlich ist es, wenn das Gewitter die Ernte beeinträchtigen könnte. Achten Sie daher vor allem bei Obstbäumen auf Schadstellen an den Früchten, denn die werden schnell zur Eintrittspforte für Krankheiten. Obst mit typischem Schadbild der Monilia-Fruchtfäule sollte sofort entfernt werden, kontrollieren Sie die Bäume daher auch einige Tage nach einem Unwetter noch.
- Wundverschlussmittel für schwierige Stellen: Normalerweise wäre ein Rückschnitt kaputter Pflanzenteile das Richtige. Wenn der aber aufgrund der Position der Wunde der Pflanze mehr schaden als nutzen würde, sollte ein Wundverschlussmittel zum Einsatz kommen, das Pilze, Bakterien und Viren abhält.
- Kübel und Töpfe kontrollieren: Dieser Punkt gilt auch für Balkon oder Terrasse, denn auch dort stehen oft Kübelpflanzen. Kontrollieren Sie die Gefäße sofort auf Schäden und tauschen Sie schadhafte Teile aus. Auch die Abflusslöcher sollten auf Durchlässigkeit überprüft werden. Gießen Sie überschüssiges Wasser in Untersetzern und Töpfen wenn nötig ab.
- Abgeknickte Stiele: Sind Stauden oder andere Gartenpflanzen an den Stielen beschädigt, hilft nur Abschneiden. Der NDR empfiehlt außerdem auch das Nachschneiden von Bruchstellen.
- Blütenbildung fördern: Ein Unwetter lässt die Blumen oft sämtliche Blütenblätter verlieren. In diesem Fall können Sie durch gezielte Rückschnitte je nach Blume die Bildung neuer Blüten fördern.
- Abwarten: Dieser Punkt klingt beinahe lächerlich, hilft aber meistens. Pflanzen, die zwar zu Boden gedrückt wurden, aber keine offensichtlichen Schäden haben, sollten Sie zunächst in Ruhe lassen. Sich richten sich dann meist von selbst auf. Wenn nicht, können Sie etwas nachhelfen und sie notfalls festbinden. Schwere Blüten können das Aufrichten manchmal verhindern.
- Früchte und Beeren: Je nach Jahreszeit sind verschiedene Früchte bereits reif. Früchte mit Hagelschäden, die ansonsten noch essbar sind, können Sie direkt ernten. Erdbeeren beispielsweise sollten nicht zu lange im matschigen Boden liegen, sie könnten schimmeln.
Wenn das Wasser bei Unwettern im Garten auffällig schlecht versickert und auf dem Boden stehen bleibt, kann eine Bodenlockerung helfen. An einem trockenen Tag wird dazu der Boden etwas gelockert, die Pflanzenwurzeln bekommen so mehr Luft. Der NDR nennt außerdem Sand als gutes Mittel gegen oberflächliche Verdichtung. Rasenlüfter können vor allem den Grünflächen helfen, Wasser besser aufzunehmen. Wie Aerifizieren geht, erklären wir hier. Auch eine Düngergabe kann nach starken Regenfällen sinnvoll sein, da das Wasser eventuell Nährstoffe ausgeschwemmt hat.
Bestenfalls ist der Garten aber so bepflanzt, dass größere Schäden ausbleiben. Heimische Pflanzen sind meist perfekt an unseren Boden angepasst und robust. Sehen Gartenfans ein Gewitter aufziehen, sollten Kübelpflanzen außerdem vorsorglich unter ein Dach geräumt oder gegen Umfallen gesichert werden. Befinden Sie sich in einem Gebiet, das oft von Gewittern heimgesucht wird, können auch regenfeste Pflanzen helfen. Meist erholt sich der Garten aber wieder, sofern beschädigte Pflanzenteile schnell entfernt werden.
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