Marmelade kochen: Das Umdrehen der Gläser ist gar nicht nötig
Es ist ein Mythos, dass man Marmeladengläser nach dem Befüllen auf den Kopf stellen muss. Hauptsache, die Gläser und Deckel werden sterilisiert.
Jeder, der schon einmal Obst eingemacht hat, wird die goldene Regel kennen, dass man die zuvor ausgekochten Marmeladengläser befüllt, schnell verschließt und für kurze Zeit auf den Kopf stellt. Das ist nicht verkehrt, aber auch nicht nötig, wenn man ein paar Dinge hinsichtlich Hygiene und Zubereitung beachtet.
Marmelade kochen: Das Umdrehen der Gläser ist unnötig

Der Sinn des Umdrehens liegt darin, mögliche Bakterien oder Schimmelsporen, die sich am Deckel oder am oberen Glasrand befinden, durch die kochend heiße Marmeladenmasse abzutöten. Wie Anja Schwengel-Exner von der Verbraucherzentrale Bayern dem Bayerischen Rundfunk („BR“) berichtet, ist dies jedoch nicht zwingend nötig: „Es ist ein bisschen davon abhängig, wie hygienisch man arbeitet. Wenn man das Twist-off-Glas ausgekocht hat, es also sterilisiert ist, und das gleiche auch mit dem Deckel gemacht wurde, ist es eigentlich nicht notwendig.“
Wenn man Obst einmacht, ist es daher ist es in erster Linie wichtig, die Marmeladengläser und die Deckel zu sterilisieren, also keimfrei zu machen. Es gibt mehrere Methoden zum Sterilisieren, aber ganz klassisch geht man folgendermaßen vor:
- Die Gläser und die Deckel in einen großen Topf mit Wasser legen oder stellen, sodass alles bedeckt ist und zehn Minuten auskochen.
- Die Utensilien mit einer Zange aus dem Topf nehmen und auf ein sauberes Küchentuch stellen. Die Gläser möglichst schnell mit der Fruchtmasse füllen und sofort verschließen.
- Eine andere Möglichkeit, vor allem bei einer größeren Glasmenge, ist es, die Gläser im Backofen zu sterilisieren: Die kurz mit kochendem Wasser ausgespülten Gläser im Ofen bei 135 Grad Celsius 15 Minuten erhitzen. Die Deckel müssen separat abgekocht werden.
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Außerdem sollte die Fruchtmasse im Topf nicht nur kurz aufgekocht, sondern ein paar Minuten stark erhitzt werden, um sicherzugehen, dass mögliche Keime abgetötet werden.
Wussten Sie übrigens, dass man lebensmittelrechtlich nur von Marmelade spricht, wenn Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen oder Mandarinen verwendet wurden? In allen anderen Fällen spricht man von Konfitüre. Aber im umgangssprachlichen Sinne schmeckt auch eine selbst gemachte Erdbeermarmelade mit drei Zutaten sehr lecker.