Pilze als Umweltretter: Darum könnten Pilze der Rohstoff der Zukunft sein
Pilze sind nicht nur in der Küche überaus beliebt. Auch als Rohstoff haben die lebenden Organismen enormes Potenzial. Was Pilze so besonders macht und welchen Nutzen sie in Zukunft haben könnten.
München – Champignons, Trüffel und Pfifferlinge sind nicht nur in der Küche sehr beliebt, auch die Wissenschaft hat Pilze schon lange für sich entdeckt. Doch Pilze haben nicht nur als Rohstoffe ein enormes Potenzial – Sie könnten unser Wirtschaftssystem auch deutlich nachhaltiger machen. Warum Pilze bereits dabei helfen, unser Leben nachhaltiger zu gestalten und welche Hürden es noch gibt, erfahren Sie hier.
Pilze als Umweltretter: Darum könnten Pilze der Rohstoff der Zukunft sein
Egal ob auf der Pizza, in Soßen oder zum Brauen von Bier – Wer bei Pilzen nur an leckeres Essen denkt, wird überrascht sein. Denn schon jetzt sind in vielen Bereichen unseres Alltags Pilze zu finden. So werden neben Medikamenten wie Antibiotika und Blutdrucksenker auch Vitamine, Waschpulver, Papier und Biotreibstoff auf Basis von Pilz-Biotechnologie hergestellt, wie das Wissenschaftsmagazin Quarks berichtet.

Dass es sich bei den herkömmlichen Speisepilzen nur um einen Bruchteil der bekannten Pilzsorten handelt, wissen nur die wenigsten. Rund 350 essbare Pilzsorten gibt es weltweit, insgesamt gehen Wissenschaftler jedoch von etwa 3,5 bis sechs Millionen Pilzarten aus. In Pflanzen, in der Erde und im Körper von Menschen und Tieren – die Organismen sind dabei überall zu finden.
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Pilze als Umweltretter: Diese besonderen Eigenschaften haben Pilze
Pilze gehören zu den ältesten lebenden Organismen auf der Erde. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie extrem widerstandsfähig sind und auch unter extremen Bedingungen überleben können. Diese Eigenschaften machen Pilze auch für die Wissenschaft so interessant.
So könnten Pilze nicht nur Hinweise liefern, wie wir uns besser an den Klimawandel anpassen können. Auch auf der Suche nach umweltfreundlicheren Rohstoffen setzen Forschende auf die Vielseitigkeit der Organismen.
In diesen Bereichen könnten Pilze einen wichtigen Beitrag leisten:
- Fleischersatzprodukte aus Pilzen: Bestimmte Pilzsorten erinnern nicht nur im Geschmack an Hühner- oder Rindfleisch, sondern haben auch eine ähnliche Konsistenz*. Der Vorteil: Fleischalternativen aus Pilzen sind deutlich nachhaltiger als tierische Produkte und dabei sehr gesund.
- Pflanzliche Alternativen zu Erdöl: Während Biokraftstoffe bisher vor allem aus Raps, Zuckerrüben oder Mais hergestellt werden, könnten die Fungi dabei helfen, Abfälle aus der Holzindustrie zu verwerten. So würde nicht nur weniger Wasser verschwendet werden, sondern auch mehr Futter- und Lebensmittel zur Verfügung stehen.
- Herstellung neuer Materialien: Auch andere Produkte, die aus Basis von Erdöl hergestellt werden, könnten durch spezielle Pilzfäden ersetzt werden. In Zukunft soll es laut Forschenden der Technischen Universität München beispielsweise möglich sein, viele Textilien, Verpackungen, Möbel und sogar Baustoffe aus Basis von Pilzen herzustellen.
Obwohl die Forschung im Bereich der Pilz-Biotechnologie vielerorts auf Hochtouren läuft, muss sich die Technik auf dem Markt noch durchsetzen. Sicher ist: Der Einsatz von Pilzen wird die Zukunft vieler Wirtschaftsbereich bedeutend mitgestalten. Denn anders als viele erdölbasierte Rohstoffe liefern Pilze eine nachwachsende, nachhaltige und biologisch abbaubare Alternative. *merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.