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Aber bitte ohne Torf – gute Alternativen für nachhaltige Blumenerde

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Von: Ines Alms

Torf ist häufig noch Bestandteil von Blumenerden. Dabei gibt es viele Sorten von Torfersatz, die die Qualität des Bodens sogar wirkungsvoller verbessern.

Wenn der über Jahrtausende gewachsene Torf aus Mooren abgebaut wird, wird eine große Menge an klimaschädlichen Gasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt. Außerdem werden Lebensräume für nur dort lebende Tier- und Pflanzenarten zerstört, die sich nicht wiederherstellen lassen. Inzwischen gibt es immer mehr torfreduzierte und torffreie Blumenerden. Aber was taugen diese?

Torffreie Blumenerde: Nachhaltige Alternativen und Tipps

Keimling einer Chilipflanze in Kokoserde
Kokoserde ist auch als Anzuchterde eine gute Alternative zu torfhaltiger Blumenerde. © Marius Schwarz/Imago

Wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt, ist der Torfabbau in Deutschland weitgehend eingestellt – der Torf für die Blumenerden wird nun aus anderen Ländern gewonnen. Aber die weltweite Entwässerung von Mooren verursacht damit noch deutlich mehr CO2-Emissionen als der globale Flugverkehr.

Heimische, robuste Pflanzenarten benötigen keine Torferden. Inzwischen gibt es nachhaltige Alternativen zu Torf in Blumenerde: Holzfasern (zum Beispiel aus Nadelhölzern oder Kokos), Kompost, sowie Rindenhumus kommen zum Einsatz. Außerdem beinhalten sie oft mineralische Substrate wie Ton und Lava (sie speichern sehr gut Wasser und Nährstoffe) oder Perlite (sie halten Wasser gut). Jeder Torfersatz hat Vor- und Nachteile, die einzige perfekte Alternative gibt es nicht. Inzwischen sind die gemischten Blumenerden im Verhältnis aber oft schon gut abgestimmt, sodass man als Endverbraucher nur wenig beachten muss.

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Vor- und Nachteile von Torfersatz

Positiv ist beispielsweise bei Holzfasern und Kokos, dass sie die Entwässerung und Durchlüftung der Erde verbessern. Rindenhumus und Kompost hingegen helfen dabei, dass sich ausgetrocknete Erde gut wieder befeuchten lässt, sie haben eine hohe sogenannte Wiederbenetzbarkeit.

Nachteilig an Erden ohne oder mit weniger Torf ist, dass sie teilweise schneller austrocknen. Auch die Nährstoffwirksamkeit kann anders sein. Also muss man die Pflanzen je nach Torfersatz theoretisch öfter gießen oder düngen. Mit der Fingerprobe lässt sich gut prüfen, wie viel Wasser eine Pflanze benötigt. Eine Schicht mit Blähton hilft, die Feuchtigkeit noch besser zu halten. Für die Nährstoffbedürfnisse der jeweiligen Art sollte man im Idealfall die Experten im Gartencenter ansprechen.

Folgende Torfalternativen oder -beimischungen bieten sich an:

Ist eine Erde als „torfreduziert“ oder „torfarm“ gekennzeichnet, hat sie meist noch einen Torfanteil von 60 bis 80 Prozent. Bioerde ist übrigens nicht grundsätzlich torffrei, erklärt Anna-Victoria August im Podcast der Sächsischen Gartenakademie.

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