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Terpene: Die Stimme des Waldes fördert unsere Gesundheit

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Von: Mattias Nemeth

Der Geruch des Waldes ist der Inbegriff der frischen Luft. Doch dieser Duft kann so viel, er ist die Stimme des Waldes und hat starke Auswirkungen auf unseren Körper.

München – Bereits eine Viertelstunde im Wald reduziert die Stresshormone und senkt unseren Blutdruck. Mitverantwortlich dafür ist die Stimme oder besser gesagt der Duft des Waldes: die Terpene. Diese sorgen dafür, dass wir uns nach einem Aufenthalt im Wald meist erfrischt, ausgeruht und gestärkt fühlen. Aber auch dafür, dass wir unseren Kopf wieder freibekommen. Jedoch dienen diese Duftstoffe den Bäumen eigentlich dazu, zu kommunizieren.

Die Lichtung eines Pinienwald durch dessen Blätterdach das Licht bricht. (Symbolbild)
Der Wald lebt und kommuniziert und für unsere Gesundheit ist dies äußerst förderlich. (Symbolbild) © penofoto / Imago

Terpene: Warum die Stimme des Waldes uns gesundheitliche Vorteile bringt

Denn Bäume sind keineswegs stumme Riesen, die uns mit Sauerstoff versorgen. Bäume sind äußerst kommunikativ. So nutzen Bäume unter anderem Pilzgeflechte im Boden, die den gesamten Waldboden vernetzen, um miteinander zu kommunizieren. Sie warnen einander so zum Beispiel vor Schädlingen. Aber auch über die Luft kommunizieren die Bäume und dies geschieht durch Duftstoffe der ätherischen Öle, den Terpenen. Es wird vermutet, dass der Wald im Schnitt ungefähr 100 Arten von Terpenen abgibt.

Wir nehmen diese über die Haut und die Atmung auf. Was positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden hat. So haben die Terpene guten Einfluss auf unsere:

Der Wald stärkt damit zudem das Immunsystem. Dabei ist es nicht unbedingt notwendig, dass wir den Waldduft explizit riechen, auch mit einer beispielsweise verschnupften Nase entfaltet das Terpen seine Wirkung. Sie verstärken auch die Wirkung des Waldbadens.

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Terpene: Der Duft, der den Wald am Leben hält

Aber nicht nur für unsere Gesundheit sind Terpene wertvoll. Für den Wald sind sie sogar überlebenswichtig. Denn die Duftstoffe und ätherischen Öle, die von den Bäumen produziert werden, halten auch den Wald gesund. Sie schützen nämlich vor Baumkrankheiten, Schädlingsbefall, Bakterien und Krankheiten.

Aber in erster Linie dienen die Terpene den Bäumen als Kommunikationsmittel. So können sie sich gegenseitig vor Trockenheit warnen. Die Bäume reagieren dann mit einem Herunterfahren der Wasseraufnahme. Sie teilen sich förmlich das vorhandene Wasser ein. Ist ein Baum krank oder durch einen Sturm beschädigt, dann kann dieser das seinen Mitbäumen auch mitteilen. Diese können ihn dann über die Wurzeln mit Nährstoffen versorgen, um ihn wieder zu stärken. Gleiches gilt für kleine Bäume. Junge Bäume werden ebenfalls von älteren Bäume mit Nährstoffe versorgt, um sie aufzupäppeln.

Aber sie warnen sich gegenseitig auch vor Schädlingen und können so schneller mit Gegenmaßnahmen beginnen. Nachdem die noch gesunden Bäume durch den Ausstoß von bestimmten Terpenen der angegriffenen Bäume gewarnt sind, beginnen sie mit der Produktion eigener Terpene, die die Schädlinge abwehren sollen.

Da verschiedene Bäume auch unterschiedliche Terpene hervorbringen, ist ein Mischwald auch durch die unterschiedlichen Terpene weniger anfällig gegen Baumkrankheiten oder Insektenbefall. Deshalb sollten Mischwälder auch erhalten und ihr Erhalt weiter gefördert werden. Denn die Wälder Leiden ohnehin häufig schon unter der immer extremeren Hitze und Trockenheit, die sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge macht, wie kaut&rüben berichtet.

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