Geklaute Stecklinge: Skeptisch sein bei Angeboten im Internet
Wer sein neues Hobby in der Pflege seiner Zimmerpflanzen gefunden hat, der sollte dennoch nicht wahllos im Internet neue Stecklinge shoppen. Denn dort warten oft Betrüger.
Köln – Über die vergangenen Monate hat der ein oder andere ein geradezu intensives Verhältnis zu seinen Zimmerpflanzen aufgebaut. Regale wurden aufgestellt und Fensterbänke leer geräumt, um Raum für möglichst viele Zimmerpflanzen zu schaffen. So fällt in vielen Fällen nicht nur das Home Office leichter, Pflanzenfans fühlen sich auch allgemein wohler in ihrer Wohnung. Mancher Pflanzenliebhaber investiert dann auch gerne schon mal mehr in seine neue Leidenschaft, doch beim Kauf von Stecklingen sollten sich Gärtnerinnen und Gärtner nicht betrügen lassen.
Geklaute Stecklinge: Vorsicht beim Kauf von Ablegern
In Zeiten, in denen die Gartencenter oft geschlossen sind und der Pflanzenkauf vor Ort schwierig ist, ist guter Rat teuer. Denn wenn einen einmal die Lust auf Zimmerpflanzen gepackt hat, dann wollen viele Pflanzenfans auch möglichst bald ein paar Exemplare ihr Eigen nennen. Das Internet lockt in solchen Fällen mit guten, aber auch mit schlechten oder gar betrügerischen Angeboten.
Bevor Gartenfreunde dort zuschlagen, lohnt sich ein Blick ins Wohnzimmer von Freunden oder Familie. Denn entdecken Gartenfreunde dort schon Pflanzen, die sie gerne mögen, sind neue Zimmerpflanzen nur noch eine Frage an den Besitzer entfernt.
Geklaute Stecklinge: So kommen Sie preiswert an neue Pflanzen
Die Vermehrung von Zimmerpflanzen funktioniert in der Regel sehr leicht. Haben Gartenfreunde ihre Bekannten um Erlaubnis gefragt, können sie sich von deren Pflanzen Ableger oder Stecklinge abschneiden und damit neue Pflanzen heranziehen. Ein Ableger ist ein Seitentrieb, den die Mutterpflanze gebildet hat und der bereits eigene Wurzeln hat. Diesen schneiden Gartenfreunde mit einem scharfen, sauberen Messer ab und geben ihn in einen Topf mit Erde ohne Dünger. Nach einiger Zeit an einem Platz auf der Fensterbank sprießt der Ableger von ganz alleine.
Stecklinge sind eine weitere Möglichkeit, falls die Mutterpflanze noch keine Ableger gebildet hat. So gewinnen Pflanzenfans neue Stecklinge:
- Gartenfreunde schneiden ebenfalls mit einem scharfen, sauberen Messer unterhalb eines Sprossknotens einen neuen Trieb ab
- An einem Sprossknoten wachsen ein oder mehrere Blätter. Beim Abschneiden haben Gartenfreunde die Blätter also noch mit am Steckling.
- Den Steckling stellen Pflanzenfans dann in ein mit Wasser gefülltes Behältnis und warten, bis sich feine Wurzeln bilden.
Dann kann er in einen Blumentopf mit Erde umziehen und dort weiterwachsen. Die Erde sollte dabei keimfrei sein, alte, bereits benutzte Blumenerde empfiehlt sich für Stecklinge also nicht*. Im Nu entwickelt sich die neue Zimmerpflanze.
Geklaute Stecklinge: Die Falle im Internet
Sind gerade keine schönen Zimmerpflanzen im Bekanntenkreis vorhanden, hilft auch in Blick ins Internet. Doch Vorsicht vor horrenden Angeboten! Denn der Zimmerpflanzen-Boom der vergangenen Monate hat auch einige Betrüger angezogen. So hat sich laut Deutschlandfunk Nova in der vergangenen Zeit ein Trend entwickelt, bei dem Menschen Stecklinge von besonders wertvollen Zimmerpflanzen in Gartencentern abreißen und dann für bis zu 200 Euro im Netz verkaufen.
So entsteht nicht nur den Gartencentern ein enormer Schaden. Auch die Käuferinnen und Käufer der Stecklinge beteiligen sich somit unwissend und indirekt an diesem Betrug. Wer sich Stecklinge im Netz kauft, sollte deswegen immer ein Foto der Mutterpflanze verlangen, bevor er den Kauf abschließt und vielleicht viel Geld für geklaute Ware bezahlt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.