Sprossachsen: Diese Funktion haben Rhizome bei Ingwer und Co.

Der Anblick von Ingwer ist für die meisten nichts Ungewöhnliches. Doch dass es sich bei der Ingwerwurzel genau genommen um eine Sprossachse handelt, wissen nur wenige.
München – Auch wenn man bei dem in Supermärkten erhältlichem Ingwer von Ingwerwurzeln spricht: Ingwer ist botanisch gesehen wie viele andere Pflanzen- und Staudenteile ein Rhizom. Wir erklären, was ein Rhizom ist und wofür die Pflanze diese Sprossachsen benötigt.
Sprossachsen: Diese Funktion haben Rhizome bei Ingwer und Co.
Neben Wurzeln, Stängeln und Blätter sind auch Rhizome Bestandteil von Pflanzen: Rhizome sind Stämme einer Pflanze, die Nährstoffe speichern und somit als Reserveorgan für die Pflanze fungieren. Bei einigen Pflanzen wachsen die Stängel nicht vertikal zu Zweigen, die in Blättern enden, sondern horizontal. Im Gegensatz zu Wurzeln besitzen Rhizome Internodien. Zudem verfügen Rhizome über Blattnarben. Von ihnen gehen wiederum nach unten die eigentlichen Wurzeln ab.
Die bekanntesten Rhizome sind Ingwer und Kurkuma. An ihnen lassen sich auch wunderbar die schuppigen Niederblätter erkennen, in denen Reservestoffe – die sogenannten Assimilate – für die ganze Pflanze gespeichert werden. Ohne diese Reserve könnten sie im nächsten Jahr nicht wieder austreiben. Folgende weitere Pflanzen vermehren sich durch Rhizome:
- Minze
- Spargel
- Bambus
- Lilie
- Lotus
- Viele Arten von Gräsern
- Efeu
- Giersch
- Maiglöckchen
Beim Spargel treiben aus den Rhizomen Sprossen aus, die sich über der Erde verzweigen und Pflanzenstängel bilden. Mittels Fotosynthese produzieren die oberirdischen Pflanzenteile Kohlenhydrate. Der eigentliche Spargel kann jedoch frühestens im zweiten Jahr geerntet werden. Efeu und Bambus sind dabei die am schnellsten wachsenden Rhizome. Rhizome sind mehrjährig und haben das ganze Jahr über Blätter.
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Sprossachsen: Vermehrung von Rhizomen
Alle obigen Pflanzen, die ein Rhizom ausbilden, können leicht vegetativ vermehrt werden, wie es auch durch Ableger der Fall ist. Dabei teilt man die Sprossachse mit einem scharfen Messer in mehrere kurze Stücke. Aus den Knospen können dann wieder neue Pflanzen entstehen. Diese Vermehrung wird oft mit der Stockteilung verwechselt. Im Gegensatz zu letzterer Technik muss die Rhizomteilung keine Rücksicht auf Wurzeln nehmen.