Spinnen in der Wohnung: Nicht töten, sie sind nützlich
Spinnen sind nicht sehr beliebt. Doch die Achtbeiner sind meist viel harmloser, als viele denken und dazu nützlich. Verirrt sich eine ins Haus, lassen sie sich schnell fangen.
Potsdam – Die acht Beine und ihre krabbelnde Art und Weise sich fortzubewegen, machen Spinnen bei vielen Gartenfreunden nicht zu den Lieblingstieren. Entdecken Gärtnerinnen und Gärtner sie draußen im Garten, ist das meist kein Problem. Aber kommen die Tiere im Herbst in die warmen Wohnungen und Häuser, ist oft nicht klar, was mit der Spinne passieren soll. Dabei gibt es eine ganz einfache Lösung.
Spinnen in der Wohnung: So werden Sie sie los und das können die Achtbeiner
Im Sommer sind Spinnen in der Wohnung meist kein Problem. Erst wenn es im Herbst drinnen schön warm ist und draußen eher ungemütlich, treibt es einige Spinnen in unsere vier Wände. Die Spinnen, die sich am häufigsten in unseren Wohnungen verstecken, sind laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) unter anderem:
- Hauswinkelspinne
- Zitterspinne
- Zebraspringspinne/Wespenspinne
- Herbstspinne
- Gartenkreuzspinne
Gerade die Hauswinkelspinne ist ein Mitbewohner, den viele wahrscheinlich kennen. Der Körper der Spinne kann bis zu 11 Millimeter lang werden. Dabei sind die Weibchen meist ein bisschen größer als die Männchen. Der Körper und die acht Beine sind klar erkennbar mit Härchen überzogen. Diese benötigt sie, um Erschütterungen im Netz wahrzunehmen. So weiß sie, dass sich darin Beute verfangen hat. (Kellerasseln bekämpfen: Wie Sie die Tiere los werden)
Am liebsten baut sich die Hauswinkelspinne ihre Wohnhöhle an geschützten Orten, zum Beispiel hinter Schränken oder im Garten unter Steinen und in Efeuhecken. An diese Wohnhöhle ist ein Trichter aus Spinnfäden angeknüpft, in den die in den darüber hängenden Fangfäden klebende Beute ihren Weg zur Wohnhöhle findet. Wenn sich die Hauswinkelspinne bedroht fühlt, beißt sie laut merkur.de* auch schon mal zu. Für Menschen ist der Biss aber ungefährlich. Hierzulande gibt es zehn Winkelspinnen-Arten. Neben der Hauswinkelspinne sind das zum Beispiel die Große Winkelspinne und die Feldwinkelspinne. (Turbopflanzen: So schnell bekommen Sie einen grünen Garten)
Spinnen in der Wohnung: Darum sollten Sie die Spinnen im Haus nicht töten
Zugegeben: Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, sind die Tiere in der Wohnung eher eine Qual. Dennoch sollten Gartenfreunde keinesfalls einfach zuschlagen, wenn sie die Achtbeiner entdecken. Denn Spinnen sind grandiose Schädlingsbekämpfer, also Nützlinge. Selbst im Haus. (Stinkwanzen in der Wohnung: So werden Sie die Tiere los)
Denn Spinnen ernähren sich von Insekten. In der freien Natur verspeisen alle Spinnen, die auf einem Hektar Wiese leben, im Jahr laut der Deutschen Wildtierstiftung zusammen rund 50.000 Kilogramm Insekten. Wenn es Spinnen nicht gäbe, könnten sich die Menschen vor Mücken im Sommer wahrscheinlich kaum retten. Und auch im Haus kümmern sie sich um Motten und andere Insekten. Schädlich sind sie also auch in der Wohnung nicht.
Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass Spinnen neben Insekten teilweise auch andere Spinnenarten oder Aas fressen. Die bei vielen gefürchtete Vogelspinne kann in der Tat sogar kleine Vögel verspeisen. In Deutschland ist diese Spinne jedoch in freier Wildbahn nicht vorzufinden.
Spinnen in der Wohnung: So werden Sie die Spinnen los
Wer eine Spinne in der Wohnung entdeckt, sollte sie nicht töten. Am besten ist es, ein Glas über sie zu stülpen, ein Blatt darunter zu schieben und die Spinne in den Garten zu entlassen. Aber auch präventiv können Gartenfreunde etwas gegen Spinnen in der Wohnung unternehmen.
Besonders effektiv ist es, Spinnen mit verschiedenen Gerüchen fernzuhalten. So zum Beispiel mit einem selbst hergestellten Duftspray aus 20 Tropfen Eukalyptusöl, Pfefferminzöl und Wasser. Wenn Gartenfreunde dies in die Wohnungsecken sprühen, wo sie die Spinnen entdeckt haben, sollten diese dort bald nicht mehr auftauchen.
Auch getrocknete Duftbarrieren helfen. So zum Beispiel Minze und Lavendel. Hängen die getrockneten Kräuter zum Beispiel am Fenster, riechen sie für uns gut, für die Spinnen jedoch nicht. Auch das Verteilen von Kastanien im Haus hält Spinnen in der Regel ab.