Die Nahrung für Schwalben wird knapp – mit Pfützen im Garten können Sie ihnen helfen
Schwalben finden in Deutschland immer weniger zu fressen. Mit Pfützen, Nisthilfen und einem insektenfreundlichen Garten kann man die Tiere unterstützen.
Im Frühling kommen die Schwalben aus ihren Winterquartieren im Süden zurück nach Deutschland. Ab Mitte März kommen die ersten Rauchschwalben, ab Mitte April folgen die Mehlschwalben. Doch durch die illegale Zerstörung von Nestern, Vergrämungsmaßnahmen an Häusern und dem Insektenschwund geht der Bestand der Vögel zurück. Mit Lehmpfützen, Nisthilfen oder Kunstnestern und einem naturnahen Garten kann man den Tieren helfen. Dies hat auch Vorteile: Auf dem Speiseplan von Schwalben stehen lästige Gartenbewohner wie Mücken, Fliegen und Blattläuse.
Nahrung für Schwalben wird knapp – Pfützen im Garten helfen ihnen

Jahrhundertelang waren die so typisch zwitschernden Schwalben ganz selbstverständliche Mitbewohner in unseren Dörfern und Städten. Doch der Insektenschwund macht den Tieren das Leben schwerer und sie finden nicht mehr genügend Futter für den Nachwuchs. Bietet man den Tieren Unterschlupfmöglichkeiten oder Hilfen beim Nestbau, verbessert man ihre Situation.
„Schwalben sind sehr ortstreue Tiere und nutzen daher gerne alte, vorhandene Nester. Sie formen aus Lehm, Ton oder schlammiger Erde mithilfe ihres Speichels kleine Kügelchen, aus denen sie alte Nester ausbessern oder neue Nester bauen“, erklärt Leif Miller vom Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Wenn man von April bis Juni lehmige Bodenstellen frei und feucht hält, erleichtert man den kleinen Untermietern den Nestbau, vor allem wenn es heiß und trocken ist. Gibt es auf Ihrem Grundstück keine natürliche Lehmquelle, können Sie eine freiliegende, künstliche Lehmpfütze anlegen. Dafür bietet der NABU eine Anleitung. Anstelle der Pfütze kann man auch eine Schale, einen Blumenuntersetzer oder einen Blumentopf mit etwas Lehm und Wasser füllen. Wichtig ist dabei jedoch: „Wer helfen will, muss darauf achten, dass Katzen keine Deckung finden und die Pfütze nicht mehr als 300 Meter vom Niststandort entfernt ist“, betont Leif Miller.
Kotbretter verhindern die Beschmutzung der Häuser
Mehlschwalben bauen ihre Nester unter Dach- oder Fassadenvorsprüngen. Oft zum Ärger der Hausbewohner, denn es fällt auch Dreck vom Nestbau und Kot von den Jungvögeln an. Mit einem einfachen, einen halben Meter unterhalb der Nester angebrachtem Kotbrett lässt sich der Schmutz aber auffangen und sogar als natürlicher Blumendünger verwenden.
Rauchschwalben brüten vor allem im Inneren von Gebäuden, bevorzugt in geschützten Ecken. Daher findet man die nach oben offenen Lehmnester in Ställen und Scheunen, in Carports und Garagen. Da Rauchschwalben oft im Inneren ihre Jungen aufziehen, ist es wichtig, möglichst Fenster, Türen oder Einflugöffnungen als ständige Zugänge in der Brutsaison offenzuhalten. Eine kleine Einflugluke reicht Rauchschwalben bereits aus.
Die einfachste Maßnahme, um den Schwalben zu helfen, ist ein insektenfreundlicher Garten, beispielsweise mit einer bienenfreundlichen Blumenwiese oder einer Benjeshecke. Um mehr Menschen zu ermutigen, sich für Schwalben zu engagieren, vergibt der NABU die Plakette „Schwalbenfreundliches Haus“.