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Schneehuhn im Winter: So identifizieren Sie das Tier in der Natur

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Von: Anna Katharina Küsters

Zu sehen ist ein schneeweißes Alpenschneehuhn, dass auf einem Ast sitzt. Daneben türmt sich ein Schneehaufen auf, der dem Huhn zum Verwechseln ähnlich sieht.
Schnee oder doch Schneehuhn? Im Winter sind die Tiere kaum von der Landschaft zu unterscheiden (Symbolbild). © imago images / Nature Picture Library

Um ein Schneehuhn zu entdecken, müssen Gartenfreunde großes Glück haben. Denn das Tier ist vom Aussterben bedroht und zieht sich immer weiter zurück.

Hilpoltstein – So wandelbar wie das Alpenschneehuhn ist kaum ein anderes Tier. Denn das Schneehuhn passt sich je nach Jahreszeit seiner Umgebung an. Das heißt, im Sommer trägt es ein braunes Federkleid, im Winter ein schneeweißes. Um diese Farbänderung zu erreichen, mausern sie sich vier Mal im Jahr. Gartenfreunde bekommen das besondere Tier wohl aber nur noch selten zu sehen.

Schneehuhn im Winter: So kommen Sie dem besonderen Tier auf die Spur

Das Alpenschneehuhn (Lagopus muta) ist ein extrem wandelbares Tier. Seine Gefiederänderung im Laufe des Jahres ermöglicht es dem Tier auch im tiefsten Winter auf einer Höhe von 1.800 Metern über der Baumgrenze unentdeckt in einer Schneelandschaft zu leben. Bei der Farbänderung des Gefieders sehen sich Männchen und Weibchen laut dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern sehr ähnlich.

Nur am Sommerkleid erkennen Experten Unterschiede, ähnlich wie bei der Stockente. So gewinnt das Männchen im Frühjahr an Farbe dazu, denn seine Oberseite ist dann mit braunen, grauen, weißen und beigen Sprenkeln bestückt. Weibchen hingegen tragen nicht eine so auffällige Sprenkel-Kombination und sind allgemein rotbräunlich und gelbbräunlich gefärbt.

Ein weiterer Unterschied zwischen Männchen und Weibchen ist die Augenpartie. So haben Männchen einen schwarzen Streifen am Auge, den Gartenfreunde bei den Weibchen eher selten ausmachen können. Und auch Aufregung tritt bei den Männchen deutlicher hervor, denn über dem Auge befindet sich bei ihnen ein roter Hautstreifen, der anschwillt, wenn es dem Männchen zu viel wird.

Schneehuhn im Winter: So leben die Tiere

Nach etwa einem Jahr sind Alpenschneehühner geschlechtsreif und vermehren sich. Diejenigen Vögel, die sich noch nicht vermehren können, schließen sich zu einer gemeinsamen Gruppe zusammen. Schneehühner leben im Gegensatz zu vielen Wintervögeln monogam, wobei immer nur ein Weibchen das Brutrevier eines Männchens bewohnt.

Das Nest der Vögel findet sich meistens zwischen Steinen oder unter Sträuchern. Während das Männchen das Revier bewacht, brütet das Weibchen drei bis elf Eier in etwa 22 Tagen aus. Sind die Küken erst mal geschlüpft, verlassen sie das Nest der Mutter unverzüglich und begeben sich auf Insektensuche. Nach etwas zwei Monaten sind die Tiere ausgewachsen, fliegen können sie bereits nach zwei Wochen.

Im Winter ziehen sich die Alpenschneehühner zum Ausruhen in sogenannte Schneekammern zurück, in die sie sich eingraben*. Da sich die Tiere sehr auf ihre winterliche Tarnung verlassen, flüchten sie oftmals nicht vor Gefahr, sondern bleiben sitzen. Das führt dann auch dazu, dass Wanderer versehentlich viel zu nah an die Tiere herankommen. Kurz vor dem Aufeinanderprallen von Wanderer und Vogel fliegt Letzterer jedoch auf.

Schneehuhn im Winter: Es werden immer weniger

So schön die Tiere auch aussehen, so schwierig ist es, eines zu beobachten. Denn zum einen sind sie und ihre Spuren im Schnee fast unsichtbar, zum anderen sind Alpenschneehühner vom Aussterben bedroht. In Deutschland kommen die Tiere nur noch in den Bayerischen Alpen vor und auch dort schrumpft die Population. Laut dem Bayerischen Rundfunk soll es Schätzungen nach nur noch 240 Alpenschneehühner in Deutschland geben.

Ursachen für den Rückgang der Schneehuhn-Population gibt es einige:

Besonders der letzte Punkt hat den Tieren in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Alpenschneehühner ernähren sich von Wurzeln, Zweigen und Samen. Doch die Jungtiere der Schneehühner benötigen Insekten, um stark und groß genug heranwachsen zu können. Je weniger Insekten also vorhanden sind, desto weniger gesunde und überlebensfähige Schneehuhn-Nachfahren gibt es. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

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