Blaue und gelbe Scheinzypresse: Was Sie zur Pflege, zum Wachstum und zum Schneiden wissen sollten
Scheinzypressen bilden mit ihrem dichten Wuchs schnell eine blickdichte und immergrüne Hecke im eigenen Garten. Die Koniferen eignen sich auch als Solitär oder Formgehölz.
- Die winterharten Sorten von Lawsons Scheinzypresse sind besonders beliebte Heckenpflanzen.
- Scheinzypresse sollten regelmäßig und schonend zurückgeschnitten werden.
- Alle Pflanzenteile der Scheinzypresse sind giftig.
Scheinzypressen (Chamaecyparis) gehören wie ihre enge Verwandte, die Echte Zypresse (Cupressus sempervirens), zu der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Ursprünglich stammen sie aus Nordamerika und Ostasien. Die immergrünen Koniferen tragen schuppenförmige Blätter beziehungsweise Nadeln, die sich je nach Sorte in unterschiedlichen Farben zeigen. Scheinzypressen sind einhäusig getrenntgeschlechtlich – ein Gehölz trägt also weibliche wie auch männliche Blüten, die recht unauffällig sind. Aus den männlichen Blüten bilden sich eiförmige Zapfen, die weiblichen Zapfen hingegen sind eher kugelförmig und befinden sich an den Zweigenden.
Bei Scheinzypressen im Garten müssen Sie aber dennoch etwas aufpassen, da die Pflanzen ätherische Öle enthalten und deswegen bei Kontakt Reizungen oder beim Verzehr Vergiftungserscheinungen auslösen können. Daher eignen sich Zypressen nicht in Gärten, in denen auch Kinder spielen. Wenn Sie Zypressen schneiden, tragen Sie auf jeden Fall Schutzhandschuhe und lange Kleidung.
Blaue und gelbe Scheinzypresse: Was Sie zur Pflege, zum Wachstum und zum Schneiden wissen sollten
Insbesondere die Sorten der Lawsons Scheinzypresse eignen sich hervorragend für eine Heckenpflanzung. Sie kommen mit unterschiedlich farbigen Blättern daher: „Ellwood’s Gold“ brilliert bei einem säulenförmigen Wuchs mit goldgelben Blättern, die in der kalten Jahreszeit leicht verblassen. Die deutlich höher, dafür schmal wachsenden Sorten „Columnaris“ und „Alumni“ tragen stahlblaue bis grün-gräuliche Blätter. Als immergrünes Solitärgehölz, Bonsai oder Formgehölz sind außerdem die Gelbe oder Grüne Fadenzypresse sowie die Muschelzypresse interessante Gartenbewohner.
Blaue und gelbe Scheinzypresse: Der richtige Standort und Pflanzzeitpunkt
Scheinzypressen gedeihen am besten an sonnigen bis halbschattigen Standorten im Garten. Der Boden sollte dabei optimalerweise feucht, gut durchlässig und nährstoffreich sein. Lehmige Böden neigen zur Staunässe, weshalb sie eher weniger für Scheinzypressen geeignet sind. Gartenprofis greifen bei solchen Böden zu Spaten, Grabgabel oder Sauzahn. Lockern Sie den Boden vor der Pflanzung gründlich auf und arbeiten Kompost oder Sand ein. Das Portal t-online weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Staunässe oft mit einem Pilzbefall einhergeht, der das Absterben älterer Scheinzypressen begünstigt.
Getopfte Scheinzypressen können sowohl im Frühjahr wie auch im Herbst gepflanzt werden, Wurzelware setzen Gartenfreunde hingegen besser an frostfreien Tagen im Herbst in die Erde.
Blaue und gelbe Scheinzypresse: So pflanzen Sie eine Sichtschutzhecke in wenigen Schritten erledigt
Wie auch bei Hecken aus Kirschlorbeer, Lebensbaum oder Stechpalme hilft eine Richtschnur dabei, dass die Neupflanzung ein akkurates Erscheinungsbild erhält. An der gespannten Schnur entlang werden die Pflanzlöcher mit einem Abstand von 50 Zentimetern ausgehoben. Diese müssen bei Scheinzypressen nicht so tief, dafür gerne etwas breiter sein, da sie Flachwurzler sind.
Das Pflanzprojekt ist schnell erledigt, wenn zwei Gärtner Hand anlegen:
- Container- und Ballenware für etwa 30 Minuten in Wasser tränken, wurzelnackte Pflanzen dürfen auch mehrere Stunden im Wasser verbleiben. Im Anschluss die Wurzeln leicht anschneiden.
- Ein Pflanzhelfer setzt die einzelnen Scheinzypressen in die Pflanzlöcher und hält sie fest. Der Gärtner füllt das Pflanzloch mit der ausgehobenen Erde auf. Zwischenräume sollten dabei möglichst alle ausgefüllt werden, damit die Wurzeln nicht „in der Luft hängen“. Mit den Füßen noch einmal antreten.
- Einen Gießrand um die einzelnen Pflanzen anhäufen.
- Die neue Hecke ausgiebig gießen. Direkt nach der Pflanzung sorgt das Wasser dafür, dass sich noch vorhandene Hohlräume schließen. In den Tagen und Wochen danach hilft es den Scheinzypressen beim Anwurzeln.
Blaue und gelbe Scheinzypresse: Damit sie immergrün bleibt – der richtige Schnitt macht’s möglich
Heckenprofis wissen, dass die richtige Heckenform für gutes Aussehen und Wachstum entscheidend ist. Auch der Gartenratgeber des Norddeutschen Rundfunks empfiehlt, die Heckenschere so einzusetzen, dass die Krone schmaler zuläuft als der untere Teil der Hecke – es entsteht ein trapezförmiges Aussehen. So gelangt genügend Licht an alle Pflanzenteile.
Falsche Schnitte und dunkele Standorte sind die häufigsten Gründe dafür, dass Hecken aus Scheinzypressen verkahlen. Ist die Hecke sehr aus der Form geraten und Gärtner schneiden versehentlich bis ins alte Holz zurück, sind braune Stellen vorprogrammiert, da Scheinzypressen wie auch andere Nadelhölzer, Lebensbäume und Thujen frühstens nach Jahren oder aber gar nicht mehr austreiben. Ein regelmäßiger Schnitt ist also unerlässlich.
Scheinzypressen eignen sich nicht nur für Hecken, sondern auch für stilvolle Weihnachtsdekorationen aus dem eigenen Garten: