Sanddorn pflanzen: So fühlt sich die Vitamin-C-Bombe im Garten wohl
Sanddorn kennen viele als Saft, doch als Pflanze passt er auch gut in den Garten. Wichtig sind männliche und weibliche Pflanzen, ansonsten bleibt die Ernte aus.
Bonn – Die Beeren des Sanddorns sind wahre Vitamin-C-Bomben und recht gesund. Der Geschmack der Beeren ist allerdings gewöhnungsbedürftig. Sanddorn kommt mit dem deutschen Klima gut zurecht, ist in Europa heimisch und wächst vorwiegend auf Sanddünen in Küstenregionen. Doch auch im Garten kann das Gehölz gedeihen und Früchte liefern. Unter bestimmten Voraussetzungen.
Sanddorn pflanzen: So fühlt sich die Vitamin-C-Bombe im Garten wohl
Sanddorn (Hippophae rhamnoides) gehört zur Familie der Ölweidengewächse, er kommt ursprünglich aus Zentralasien, hat sich von dort aber schon während der Eiszeit weiter verbreitet und ist auch in Europa mittlerweile heimisch. Laut GEO ist das Gehölz häufig in Küstenregionen anzutreffen, denn es mag volle Sonne und sandigen Boden. Ostsee-Dünen und Mecklenburg-Vorpommern seien bekannte Verbreitungsgebiete in Deutschland. Im Jahr 2021 sorgt das bislang ungeklärte Sanddorn-Sterben allerdings für Ernteausfälle in Mecklenburg-Vorpommern*.

Doch weshalb sollte man Sanddorn überhaupt anbauen oder essen? Vor allem wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) enthält Sanddorn pro 100 Gramm mindestens 200 Milligramm Vitamin C, außerdem die Vitamine E und A sowie Magnesium, Kalzium und einiges mehr. Die gelben oder orangen Beeren schmecken laut dem BZfE säuerlich bis herb. Theoretisch könnte man die Beeren roh essen, die meisten Menschen finden sie aber als Saft, Kompott oder beispielsweise Marmelade deutlich besser. Doch egal, wofür man Sanddorn nutzen möchte: Erst mal muss er gepflanzt werden, denn auf Dauer sind gekaufte Sanddorn-Produkte definitiv teurer, als einmal in schöne Pflanzen zu investieren.
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Sanddorn pflanzen: Standort und Pflege
Manche Verkäufer bieten Sanddorn einfach nur unter seinem Namen mit einer kurzen Beschreibung an. Kaufen Sie solche Pflanzen bitte nicht, denn damit Sanddorn auch Früchte trägt, ist eins wichtig: Er braucht einen Befruchter. Sanddorn ist eine zweihäusige Pflanze, Gartenfans benötigen also sowohl weibliche, als auch männliche Pflanzen. Eine klare Deklaration beim Kauf ist daher wichtig. Ein männlicher Strauch kann für bis zu fünf weibliche ausreichen. Ähnlich wie bei der Kiwi also. Die Pflanzen sollten unbedingt in der Nähe voneinander und mit der richtigen Windrichtung zueinander stehen. Denn der Pollenspender muss die weiblichen Pflanzen über den Wind bestäuben können.
Ist dieser Punkt geklärt und sind sowohl männliche als auch weibliche Sanddorn-Pflanzen gekauft, kann es auch schon losgehen mit dem Pflanzen. Folgende Dinge sind bei Pflanzung und Pflege von Sanddorn dann wichtig:
- Sanddorn ist winterhart und hitzeverträglich sowie ein tolles Vogelschutzgehölz
- Er benötigt immer einen Befruchter, Sie brauchen also mindestens drei Pflanzen, laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) eine männliche und zwei weibliche.
- Wuchshöhe und -breite: bis zu zwei oder drei Meter breit und maximal etwa drei bis fünf Meter hoch
- Blütezeit: März bis April
- Erntezeit: Herbst, etwa im September
- Standort: sonnig oder halbschattig
- Boden: sandig oder kiesig mit guter Drainage, durchlässig
- Tiefwurzler, der Ausläufer ausbildet: Die Pflanze kann je nach Sorte Platten oder Beläge anheben und sollte daher nicht in der Nähe von Wegen oder bebauten Flächen stehen.
- Ausläufer: Je nach Sorte verbreitet Sanddorn sich über Ausläufer, die Sie frühzeitig kappen sollten, sofern keine Vermehrung gewünscht ist.
- Pflanzzeit: Laut dem NDR ist der Herbst die beste Pflanzzeit.
- Rückschnitt: nicht nötig, ein gelegentlicher Formschnitt kann aber nicht schaden.
- Ernte: Tragen Sie dickere Handschuhe, denn der Sanddorn hat Dornen. Die einzelnen Beeren lassen sich dann mit einer Gabel abstreifen.
Ist der Sanddorn gepflanzt, können sich Gartenfans auf die Ernte freuen. Mit seinem Wuchs, den Dornen und den leckeren Früchten ist Sanddorn außerdem ein perfektes Vogelschutzgehölz. Stellen Sie sich also darauf ein, dass neugierige Wildvögel die ein oder andere Frucht klauen werden. Nach der Ernte hat man mit Sanddorn dann ein tolles Superfood aus eigenem Anbau, das Energie vor dem Winter liefert und das Immunsystem stärkt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.