Rosen: Alle wichtigen Krankheiten und Schädlinge der Gartenpflanze
Rosen gehören zu den beliebtesten Blumen in der Gartengestaltung. Doch auch Rosen können Krankheiten haben oder Schädlingen zum Opfer fallen. Das sind die häufigsten.
München – Rosen verzaubern mit ihren Blüten und oft auch mit dem Duft. Ob rot, weiß, orange oder sogar blau – Rosen gehören zu den edelsten und teils teuersten Pflanzen. Nicht nur im Blumenladen. Züchtungen haben wir es zwar zu verdanken, dass die Pflanzen immer resistenter gegen Krankheiten werden, doch ganz gebannt ist die Gefahr nicht.
Rosen: Schädlinge und Krankheiten der beliebten Pflanze
Edelrosen, Moosrosen, Wildrosen und mehr zieren unzählige Parks und Gärten. Wo Naturgärtner auf ungefüllte Blüten setzen, die Insekten Nahrung bieten, sind in Ziergärten eher gefüllte Sorten mit großen, prächtigen Blüten gefragt. Doch auch die schönste Rose sieht nur toll aus, wenn sie gesund ist. Rosen haben wie viele andere Pflanzen spezielle Krankheiten und Schädlinge, die die Pflanze bevorzugt befallen.
Zu Beginn ein vermeintlicher Schädling, der keiner ist: Der Rosenkäfer (Cetonia aurata) frisst in der Tat gerne an Rosen und deren Blüten, jedoch meist Pollen und Nektar. Selbst wenn die Tiere mal geringen Schaden verursachen sollten, stehen sie in Deutschland unter Schutz. Neben Rosen mag der hübsche, glänzende Käfer auch Schneeball, Holunder und einige weitere Pflanzen. Anstatt sich über diesen „Schädling“ zu ärgern, sollten Sie sich freuen. Der Goldglänzende Rosenkäfer war im Jahr 2000 übrigens Insekt des Jahres, denn er bestäubt nebenbei auch Blüten und wirkt als Humusbildner mit.
Rosen: Die bekanntesten Schädlinge und Krankheiten
Demgegenüber gibt es aber auch tatsächliche Schädlinge an Rosen, die Schaden anrichten und die Blüten ruinieren können.
Das sind die gängigsten Rosenschädlinge und Krankheiten:
- Sternrußtau: Häufig zu beobachten. Das Schadbild sind dunkle Flecken auf den Blättern, die an Ruß erinnern und nach der ersten Blüte entstehen. Anschließend verfärben befallene Blätter sich gelb und werden abgeworfen. Schlimmstenfalls droht ein Laubverlust der gesamten Pflanze. Temperaturschwankungen, falscher Standort und nasses Wetter im Sommer können einen Befall begünstigen. Da der verursachende Pilz überwintert, kann die Pflanze neu angesteckt werden. Entfernen Sie befallenes Laub daher umgehend und nicht im Kompost. Fungizide sind das Mittel der Wahl. Achten Sie auf bienenungefährliche Mittel.
- Rosenrost: Der Schaden tritt im Frühsommer auf und zeigt sich als rostrote Pusteln an den Blattunterseiten. Auch Abfallen der Blätter hängt damit zusammen, schlimmstenfalls geht die Rose bei starkem Befall komplett ein. Häufiger Regen und kühle, feuchte Standorte begünstigen die Krankheit. Auch hier handelt es sich um einen Pilz.
- Echter Mehltau: Wie genau echter und falscher Mehltau aussehen, erklären wir hier. Rosen können beides bekommen. Bei echtem Mehltau entsteht oft sehr rasch mehlartiger Belag an Blättern, Knospen und Stängeln. Die Pflanze kann verkrüppeln und das Wachstum wird beeinträchtigt. Auch dabei ist der Standort entscheidend, Rosen sollten immer gut und rasch abtrocknen können. Wie bei anderen Pilzen helfen Hausmittel oder Fungizide.
- Falscher Mehltau: Hierbei befindet sich der „Schimmel“ auf der Blattunterseite, die Oberseiten dagegen sind von gelben Flecken, später violett, überzogen. Auch dabei fallen Blätter ab und im weiteren Verlauf kann die Rinde befallen werden. Der Standort entscheidet auch hier maßgeblich über das Risiko. Fungizide und Hausmittel wirken gegen die Krankheit. Auch ein Rückschnitt ist sinnvoll.
- Grauschimmel: Wenn Rosenblüten sich erst gar nicht öffnen oder einfach abfallen, kann es sich um Grauschimmel handeln. Ist die Blüte schon offen und wird befallen, verklebt sie. Ähnlich wie Fruchtmumien an Bäumen, bleiben die Blüten dann an der Rose. Auch Blätter und Stängel werden bald befallen. Ursachen gehen von Regen über Temperaturschwankungen bis zu falschem Standort. Als Bekämpfungsmaßnahme werden befallene Pflanzenteile restlos entfernt.
- Triebbohrer: Hierbei handelt es sich um Larven von Blattwespen. Die Tiere legen Eier in Triebspitzen und die geschlüpfte Larve frisst dann im Trieb entlang, ehe sie diesen im Juni verlässt. Anzeichen sind welke und absterbende Triebe vor der ersten Blüte. Schlupfwespen sind natürliche Gegenspieler der Schädlinge, im Notfall helfen aber auch Insektizide. Achten Sie besonders im Mai auf Anzeichen.
- Rosenblattwespe: Diese Tierchen fressen Löcher in Rosenblätter. Es handelt sich dabei nicht um eine bestimmte Gattung Blattwespen, deren Larven die Schäden verursachen. Die gefräßigen Tierchen richten aber meist nicht so große Schäden an, sodass sie manuell entfernt werden können. Notfalls gibt es auch Mittel dagegen.
- Rosenblattrollwespe: Rollen sich die Blätter dagegen ein, handelt es sich um Blattrollwespen, genauer deren Larven. Meist tritt das Schadbild zwischen Mai und September auf. Entfernen Sie befallene Blätter, so haben die Tiere keine Chance, sich zu verpuppen und auszubreiten. Notfalls hilft auch chemische Bekämpfung.
- Spinnmilbe: Die winzigen Tierchen können leider auch im Garten auftreten. Spinnmilben zeigen sich bei starkem Befall durch Spinnweben zwischen den Stielen und kleine, weiße Punkte an den Blattunterseiten, oben zeigen sich silbrig-gelbe Punkte. Natürliche Feinde der Spinnmilbe sind einige Marienkäfer, Florfliegen, Raubmilben und weitere Insekten. Bestenfalls haben Sie die ohnehin im Garten und der Befall wird natürlich eingedämmt. Spritzen mit Rapsöl-Wasser-Gemisch ist auch eine harmlose Methode.
- Kalifornische Blütenthripse: Auch hier verkrüppeln die Blüten und öffnen sich maximal teilweise. Thripse bevorzugen gefüllte Blüten und warmes, schwüles Wetter begünstigt einen Befall. Thripse sind außerdem schnell resistent gegen gängige Mittel, daher sind sie nicht nur in Privatgärten ein häufiges Problem. Entfernen Sie daher unbedingt befallene Blüten.
- Rosenblattlaus: Das Tierchen fällt unter die Kategorie „harmlos, aber eklig“. Wer schon einmal in einer Rose mit Blattläusen hängen geblieben ist, wird das Gefühl kennen. Große Massen an Blattläusen können aber durchaus Schaden anrichten. In Naturgärten mit genügend Feinden wie Marienkäfern reguliert sich der Befall oft von selbst. Schlimmstenfalls aber verursachen Blattläuse gehemmtes Wachstum, verkrüppelte Blüten und Triebe. Da glücklicherweise auch Vögel Blattläuse fressen, sollten Sie erst mal abwarten und Notfalls mit bienenungefährlichen Mitteln oder Jauche spritzen.
- Rosenzikade: Das Schadbild ähnelt dem der Spinnmilbe. Weiße Punkte entlang der Blattadern, die sich schließlich auf das ganze Blatt ausdehnen. Die Blätter verkrüppeln schließlich. Wie bei anderen Problemen, treten die Schäden meist ab Mai auf. Wie für Zikaden üblich, springen sie bei Berührung weg. Notfalls helfen Mittel gegen saugende Insekten.
Bei allen Bekämpfungsmaßnahme sollten Sie zwischen Schaden und Nutzen abwägen. Wer einen Naturgarten mit Totholzhaufen und Unterschlupf für Nützlinge hat, wird nur selten zu chemischen Mitteln greifen müssen. Teure Edelrosen dagegen sind dank oft gefüllter Blüten für Insekten meist uninteressant und können daher auch gespritzt werden.
Sofern Sie weder Hagebutten noch Rosenblüten verarbeiten und essen wollen, besteht auch für den Anwender keine Gefahr. Die Mittel sollten dennoch ungefährlich für Nützlinge wie Bienen sein und dürfen meist nicht ins Grundwasser gelangen. Nützlinge, die es auch zu kaufen gibt, sind oft die bessere und schnellere Bekämpfungsmethode.