Ohrenkneifer loswerden: Mit einem Blumentopf einfach umsiedeln
Ohrenkneifer oder auch Ohrwürmer haben zu Unrecht einen schlechten Ruf. Falls sie doch das Obst im Garten anknabbern, kann man sie umsiedeln.
Tagsüber sind sie kaum zu sehen, denn die nachtaktiven Tiere verstecken sich gerne unter Steinen und herumliegenden Laub. Ohrenkneifer, auch Ohrwürmer genannt, erreichen hierzulande eine Größe von etwa 25 Millimetern und legen ihre Eier bis zum Ende des Herbstes ab. Eigentlich sind die Tiere harmlos und im Garten sogar Nützlinge gegen Blattläuse, aber wenn sie an den Obstbäumen die Oberhand gewinnen, kann man sie mithilfe eines Blumentopfs einfach umsiedeln.
Ohrenkneifer: Das ist dran am schlechten Ruf des Ohrwurms

Ohrenkneifer tummeln sich am liebsten auf Grünflächen in Parks und Gärten. Die Weibchen der Ohrenkneifer werden nicht ganz so groß wie die Männchen. Beide haben am Kopf zangenähnliches Mundwerkzeug, Augen und zwei Fühler. Am Körper sind bei den meisten Ohrenkneifer-Arten Flügel ausgebildet, fast alle Arten laufen jedoch lieber zu Fuß, als zu fliegen. Am Hinterteil der Ohrenkneifer findet sich eine größere scherenartige Zange. Dieses Werkzeug dient vor allem zur Abwehr von Feinden.
Die Tiere sind Allesfresser. Ein Mal im Jahr kommt es zur Eiablage. Laut dem Umweltbundesamt zeigen Ohrenkneifer ein besonders starkes Balzverhalten und eine intensive Brutpflege. Im Gegensatz zu anderen Insekten kümmert sich das Weibchen nach der Eiablage im Frühjahr noch lange um die Pflege und den Schutz der Eier. Nachdem die Tiere im frühen Sommer geschlüpft sind, legen sie bis Ende des Herbstes ihre eigenen Eier ab.
Ohrenkneifer: Deswegen heißen sie auch Ohrwürmer und so gefährlich sind die Tiere
Der Ohrenkneifer trägt noch einen weitverbreiteten Namen: Ohrwurm. Das rührt wahrscheinlich daher, dass früher im Rahmen der Heilkunde zerriebene Ohrenkneifer als Mittel gegen Schwerhörigkeit und andere Ohrenprobleme einsetzte. Auch das Vorurteil gegen Ohrenkneifer, sie würden nachts in unsere Betten krabbeln und sich dort auf direktem Weg zu unseren Ohren tasten, um darin das Trommelfell zu zerkneifen, träg zu diesem Namen bei. Dabei sind die Tiere für Menschen völlig ungefährlich. Selbst wenn sie die Absicht hätten, dies zu tun: Ihre Zange an Hinterteil sind dafür viel zu schwach.
Im Garten können Gartenfreunde die Tiere deshalb durchaus als Nützlinge ansehen. Denn der Ohrwurm ernährt sich mit Vorliebe von Blattläusen und Milbeneiern. Haben Gärtnerinnen und Gärtner mit diesen Schädlingen also Probleme, können sie sich über einen Besuch des Ohrenkneifers im Garten freuen.
Ohrenkneifer bekämpfen: Mit einem Blumentopf einfach umsiedeln
Einzig wenn zum Beispiel nicht genügend Blattläuse zur Verfügung stehen, beginnen die Ohrenkneifer auch den Pflanzenbestand anzuknabbern. Obst steht bei den Insekten aber nur auf dem Speiseplan, wenn es bereits Verletzungen hat. Nehmen die Ohrenkneifer im Garten überhand, hilft es meist schon, sie umzusiedeln. Das gelingt, indem Gärtnerinnen und Gärtner ihnen einen Unterschlupf bieten, wie zum Beispiel einen mit Stroh gefüllten Blumentopf. Haben sich die Tiere dort angesiedelt, lässt sich der Blumentopf leicht verstellen.