Dünger im Garten: Zu viel davon erhöht das umstrittene Nitrat
Das Gemüse im eigenen Beet sollte man umsichtig düngen, da sich mit den falschen Mitteln viel von dem bedenklichen Nitrat in den Pflanzen anreichern kann.
Nitrat ist eine natürliche Stickstoffverbindung, die sich vor allem in Gemüsesorten wie Spinat, Roter Bete oder Salat anreichert. Unter bestimmten Umständen kann es möglicherweise krebserregende Stoffe bilden. Düngt man im Garten zu viel, steigt der Nitratgehalt in den Pflanzen. Es gibt aber einfache Wege, dieses im Gemüse zu verringern.
Nitrat im Garten: Zu viel Dünger erhöht den bedenklichen Stoff

Der Erdboden enthält natürlicherweise Nitrat, das aus Stickstoff und Sauerstoff besteht. Stickstoff benötigen die Pflanzen für ihr Wachstum, daher wird es ihnen auch mit Dünger zugeführt. Manche Pflanzen wie Salate, Mangold und vor allem Rucola speichern Nitrat verstärkt in ihren Wurzeln, Stielen und Blättern. Gemüse wie Tomaten, Gurken oder Paprika weniger.
Wie das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit erklärt, geht „von Nitrat selbst nur eine sehr geringe, unmittelbare Gesundheitsgefährdung für den erwachsenen Menschen aus“. Allerdings können beispielsweise Bakterien im Mund Nitrat zu Nitrit umwandeln, das in Tierversuchen krebserregend wirkte. Ob dies auf den Menschen zutrifft, ist bisher nicht bewiesen.
Der Nitratgehalt im Gemüse lässt sich einfach verringern
Auch wenn von Nitrat keine große Gefahr ausgeht, sollte man keine übermäßigen Mengen davon aufnehmen. Dafür kann man auch im eigenen Garten etwas tun. In Gemüse wird durch Wärme und die Sonne Nitrat abgebaut, daher enthält beispielsweise im Spätherbst oder Winter angebauter Salat mehr von dem Stoff als Freilandgemüse im Sommer: Bekommen Radieschen & Co. wiederum genug Licht, sinkt die Nitratmenge.
So verringern Sie den Nitratgehalt Ihres Gemüses im Garten:
- Düngen Sie Ihre Pflanzen nicht mehr als nötig und berücksichtigen Sie dabei die unterschiedlichen Nährstoffbedürfnisse des Gemüses.
- Kunstdünger ist hoch konzentriert. Daher sollte man organischem Dünger wie Kompost, Hornspänen oder Kaffeesatz den Vorzug geben. Der darin enthaltene Stickstoff lässt den Nitratgehalt im Gemüse nicht so stark und schnell ansteigen.
- Nitrathaltiges Gemüse besser nicht frühmorgens, sondern nachmittags ernten, dann hat das Sonnenlicht schon Nitrat abgebaut. Wer sein Gewächshaus regelmäßig putzt, lässt noch mehr Licht an die Pflanzen.
- Salat nicht zu sehr schießen und groß werden lassen. Entfernt man bei der Zubereitung Stiel, Stängel, große Blattrippen und die äußeren Blätter von Blattgemüse, verringert dies die Nitratmenge.
- Das Blanchieren oder Garen von Gemüse reduziert den Nitratgehalt um bis zu 80 Prozent.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie im kostenlosen 24garten.de-Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Keinesfalls sollte man sich von Nitrat den Appetit an Gemüse verderben lassen, denn der gesundheitliche Nutzen von Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen in den Pflanzen übersteigt um ein Vielfaches die möglichen Risiken.