„Hilfe, meine Tomaten mutieren!“: Gemüse-Züchter wundert sich über „lange Nase“
Ein Gemüse-Züchter ist ratlos: Seine Tomaten haben ein Eigenleben entwickelt – ihre Auswüchse sind so ungewöhnlich wie lustig. Manch ein Schelm mag darin sogar männliche Körperteile sehen.
Seit 30 Jahren züchtet Sula Peci aus Wesel Tomaten, kann bereits 333 Sorten sein Eigen nennen. Da verwundert es nicht, dass der 60-Jährige regional als „Tomatenflüsterer vom Niederrhein“ bekannt ist. Doch seit einiger Zeit ist der erfahrene Botaniker am Ende seines Lateins: Denn seit dieser Saison spielt sich Merkwürdiges in seinem Gewächshaus ab.
„Hilfe, meine Tomaten mutieren!“ – meint der Gemüse-Züchter gegenüber Bild Online. Das ist an sich nichts Ungewöhnliches, es gibt schließlich für manche Gemüsesorten sogar aufgrund dessen spezielle Contests. Pecis keckes Fruchtgemüse würde sicherlich alle Blicke auf sich ziehen.
Gemüse-Züchter ist ratlos über „Foodporn“ im Gewächshaus
Peci hat ihm zufolge schon mehr als 50 Mutationen in diesem Jahr registriert, Tendenz steigend. Die Tomaten werden aber nicht nur ungewöhnlich groß und schwer, sondern nehmen Auswüchse und Formen an, die auf den ersten Blick für Lacher sorgen. „Dieser Strauchtomate wuchs eine lange Nase“, sagt er und zeigt den Reportern ein „Pinocchio“-Exemplar. Ein Schelm, der an etwas anderes denkt! Wer weiß denn schon, dass Tomaten so freche Früchtchen sein können?

Eine gelbe Flaschentomate ist „dank“ seiner Doppel-Auswüchse besonders explizit – da bekommt das Wort „Foodporn“ gleich eine ganz andere Bedeutung. Für Gemüse-Fetischisten sind also Pecis Mutanten-Tomaten ein wahrer Augenschmaus. Der „Tomatenflüsterer“ hingegen kann sich nicht erklären, warum seine Tomaten auf einmal so außer Rand und Band sind.
Zwar ziehe er auch den Klimawandel in Betracht, hat aber noch eine andere Erklärung parat: „Afrikanischer Basilikum und Mönchspfeffer stehen erstmals mit im Treibhaus. Dort haben die Pflanzen auch erstmals geblüht – ein Fest für Bienen und Hummeln. Vielleicht führt die Bestäubung zu solchen Ergebnissen.“
Kecke Mutanten-Tomaten heiß begehrt
Um seine These zu überprüfen, hat er die Samen der Mutanten-Pflanzen in Anzuchttöpfe gesteckt, das geht übrigens auch mit Zucchini. „Ich bin schon sehr gespannt, was sich daraus entwickelt.“ Es ist sicherlich nicht verkehrt, dem vorwitzigen Fruchtgemüse sein Geheimnis zu entlocken. Schließlich kommen die tollen Tomaten bei seinen Kunden richtig gut an, erklärt er. Doch: Der Gemüse-Züchter hat aber gar kein Interesse daran, daraus ein Erfolgskonzept zu machen. Der kecke Wildwuchs sei unverkäuflich, hat Peci abschließend angekündigt.