Mini-Gewächshaus: Selbst bauen und sinnvoll nutzen
Vor allem für die Anzucht von Gemüse eignen sich Mini-Gewächshäuser perfekt. Mit einigen DIY-Tricks lässt sich zudem Geld sparen, denn kleine Gewächshäuser sind schnell gebaut.
München – Die Zeit der Aussaat und Anzucht hat endlich begonnen. Wer sich im Winter noch mit Zimmerpflanzen und deren Vermehrung begnügen musste, darf nun auch Gemüse und Blumen vorziehen. Die Gartensaison startet bald, daher darf ein Mini-Gewächshaus für bessere Erfolge nicht fehlen.
Mini-Gewächshaus: Verwendung – und so bauen Sie es selbst
Gewächshäuser im Garten sind toll und nehmen viel Platz ein. Zudem sind sie meist fest verbaut, wofür man teils eine Genehmigung braucht. Einfacher sind mobile Varianten wie ein Kalter Kasten, ein Mistbeet, Frühbeet oder eben ein Mini-Gewächshaus. Das eignet sich aber längst nicht nur für draußen, sondern auch für die Wohnung, Terrasse und den Balkon.
Mini-Gewächshäuser bestehen aus Metall, Kunststoff oder auch Holz und haben einen Deckel, der lichtdurchlässig ist. Sie sind geschlossen und zur Anzucht von Jungpflanzen vor dem Auspflanzen in den Garten gedacht. Ähnlich wie auch bei Flaschengärten ist das Prinzip ganz und gar nicht neu, mit dem „Wardschen Kasten“ wurden früher schon exotische Pflanzen sicher per Schiff transportiert. Kleine Gewächshäuser unterschieden sich nicht wirklich von ihren großen Kollegen, auch sie sind dank Treibhauseffekt warm. Überhitzen können sie dank Luftlöchern nur schwer, jedoch sollte auch ein Mini-Gewächshaus nie dauerhaft geschlossen bleiben. Mini-Gewächshäuser gibt es schon fertig zu kaufen, teils sogar beheizt.
Beheizte Mini-Gewächshäuser haben den Vorteil, dass darin auch Orchideen und mehr kultiviert werden können. In dem Fall empfehlen wir aber auch einen Flaschengarten, der zwar unbeheizt ist, aber ebenso für Orchideen geeignet und hübsch aussieht. Vor allem für Kräuter, Gemüse oder ähnliches eignen sich auch unbeheizte kleine Gewächshäuser und die können Sie sogar selbst machen.
Mini-Gewächshaus: So bauen Sie es selbst
Neben dem passenden Mini-Gewächshaus wird auch Anzuchtsubstrat benötigt. Das lässt sich auch selbst mischen, jedoch muss die Zusammensetzung stimmen, damit die Keimlinge nicht zu sehr in die Höhe schießen. Bestenfalls verwenden Pflanzenfans trotz Gewächshaus noch Anzuchttöpfe, auch die lassen sich selbst machen. So kommt es nicht zu Schimmel oder Staunässe. Abhängig von der Pflanze, unterschieden sich auch die optimalen Temperaturen. Paprika und Co. mögen es tendenziell wärmer als Salate und Blumen.
So bauen Sie ein Mini-Gewächshaus selbst mit Upcycling:
- Einfaches Gewächshaus: Dafür benötigen Sie nur einen Eierkarton, Holzspieße und Frischhaltefolie sowie Anzuchterde und Samen. Wie bei einem Zelt werden die Holzstäbe als Pfeiler in die Ecken der Schachtel gesteckt. Erde und Samen einfüllen und die Stäbe dann mit Frischhaltefolie umwickeln, die Stabspitzen treffen in der Mitte zusammen.
- Plastikschale wiederverwenden: Etwas mehr in Richtung Gewächshaus geht eine Upcycling-Methode mit einer Plastikschale samt Deckel. Oft gibt es die bei Trauben im Supermarkt. In die untere Schale kommen die selbst gemachten Anzuchttöpfe, bereits gefüllt, darauf dann der Deckel. Da diese Schalen meist Löcher haben, ist auch der Luftaustausch garantiert.
- Gewächshaus aus CD-Hüllen: Auch aus alten CD-Hüllen lässt sich ein gutes Gewächshaus bauen. Neben zwei CD-Hüllen ist noch Frischhaltefolie, Klebeband, Erde und Samen sowie eine Schale nötig. In die Plastikschale kommen zuerst Erde und Samen, nun werden die CD-Hüllen aufgeklappt und ergeben ein Viereck. Mit Klebeband an einer Seite zusammenkleben, in die Schale setzen und mit der Folie bedecken. Wenn auch die Folie befestigt wurde, ist das Mini-Gewächshaus schon fertig. Luftlöcher sorgen dafür, dass kein Schimmel entsteht.
- Die Profi-Variante: Es geht auch deutlich professioneller. Dafür benötigen Sie Holz, Plexiglasplatten und Scharniere sowie bei Bedarf Farbe und Akkuschrauber sowie Schraubenzieher. Bestenfalls orientieren Sie sich beim Bau an einem Video oder nutzen eine kreative Anleitung wie diese hier von Sat1 mit alten Bilderrahmen.
Wie Sie sehen, gibt es zahllose Möglichkeiten für DIY-Gewächshäuser und Upcycling. Auch leere (Milch)-Kartons eignen sich, ebenso Flaschen oder Plastikbecher mit Deckel. Vor der Nutzung müssen all diese Gegenstände aber unbedingt sauber sein. Hygienischer wird es definitiv mit einem professionellen Mini-Gewächshaus, zumal die DIY-Varianten meist nur eine Anzucht überstehen, ehe sie durchnässt sind oder auseinander fallen. Kreativ sind sie aber auf jede Fall. Im Gegensatz zu gekauften Gewächshäusern eignen sich die selbst gebastelten aber nur für die Wohnung, zumindest solange draußen Frost droht.