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Mehltau: Weißer „Tau“ auf Ihren Pflanzen? Mit diesen Hausmitteln rücken Sie dem Pilz zu Leibe

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Von: Franziska Irrgeher

Eine Pflanze ist von weißem Mehltau befallen.
Echter Mehltau: Erkennbar am weißen Belag auf den Blättern. © Andrea Warnecke/dpa

Mehltau erkennen und von anderen Blatterkrankungen abgrenzen: Schnelle Abhilfe gegen den unliebsamen Pilz im Garten. Diese natürlichen Mittel helfen.

Hamburg – Mehltau zeichnet sich als großflächiger weißer Belag auf Blättern ab, der abhängig von der Gattung der Wirtspflanze, unterschiedlich ausfallen kann. Es handelt sich hierbei um eine der häufigsten Pilzerkrankungen bei Nutz- und Zierpflanzen, die bei mehr als hundert verschiedenen Arten auftritt. Einige der Pilzarten, wie beispielsweise der Apfelmehltau, beschränken sich nur auf bestimmte Obstbäume.

Anhand der Krankheitssymptome unterteilt man die Pilze in zwei Gruppen: den Echten Mehltau und den Falschen Mehltau. Die Eingrenzung fällt hier oft schwer, ist aber bei der Behandlung der Symptome von entscheidender Wichtigkeit. Generell mag der Echte Mehltau eher ein trockenes und warmes Klima, wobei der Falsche Mehltau Feuchtigkeit bevorzugt. Auch hinsichtlich der Winterfestigkeit gibt es deutliche Unterschiede.

Ist Mehltau giftig?

Mehltau ist zwar nicht giftig, kann aber dennoch allergische Reaktionen hervorrufen und sollte deshalb mit Vorsicht behandelt werden. Es gilt, Früchte und Kräuter von befallenen Pflanzen vor dem Verzehr gut abzuwaschen, um mögliche Verdauungsprobleme und Magenschmerzen zu vermeiden.

Wodurch entsteht Mehltau?

Mehltau ist ein Befall von Pflanzen, der durch eine Reihe von Schlauch- und Eipilzen verursacht wird. Die Pilze überdauern im Erdreich als Sporen, oder als Pilzgeflecht in Knospen und Trieben. Durch für den Pilz günstige Wetterlagen und bei entsprechender Nahrung durch pflanzliches Gewebe entsteht eine Erkrankung. Die Ursache ist hierbei unterschiedlich und hängt davon ab, welche Art von Pilzbefall vorliegt. Schlauchpilze bevorzugen warmes, trockenes Wetter, wobei Eipilze bei feuchtem Klima besser gedeihen.

Wie kann Mehltau verhindert werden?

Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei einem Pilzbefall erste Abhilfe schaffen können. Besser ist es jedoch, wenn die Pflanze gar nicht erst erkrankt.

Folgende Maßnahmen können präventiv dabei helfen, die Entstehung von Mehltau zu verhindern:

Sollten jedoch alle Präventivmaßnahmen versagt haben und die Pflanze dennoch an der Pilzkrankheit leiden, gibt es trotzdem Maßnahmen, die ergriffen werden können, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden und das Überleben der Pflanze zu sichern. Hierbei helfen einige Hausmittel.

Auch das Julius-Kühn-Institut (JKI) mit Sitz in Quedlinburg sagt dem Falschen Mehltau den Kampf an und entwickelt mit Hochdruck vorbeugende Maßnahmen, um den Totalausfall von Ernten, in diesem Fall bei Basilikum, zu verhindern.

Was ist Echter Mehltau?

Echter Mehltau ist auf der Blattoberseite und teils auch an den Blüten zu finden, es handelt sich um mehlig wirkenden, abwischbaren Belag. Diese Mehltau-Art ist auch auch Schönwetterpilz bekannt. Er ist zunächst weiß, bei längerem Befall kann sich der weiße Belag auch ins schmutzig Braune oder Gräuliche verfärben. Mit länger anhaltender Infektion trocknen die befallenden Blätter schließlich ein, auch die Blüten können verkümmern. Bei sehr starkem Befall können auch Teile der befallenen Pflanze absterben, wie der NDR auf seiner Website berichtet.

Echter Mehltau tritt hauptsächlich an Zierpflanzen auf wie:

Bei Kräutern sind oft betroffen:

Bei Gemüsesorten:

Daneben kann echter Mehltau aber auch an Obstgehölzen wie Apfelbäumen auftreten, auch der amerikanische Stachelbeermehltau ist häufig. Häufig zu beobachten beim Rosenmehltau aber auch bei anderen Mehltauarten ist, dass nicht nur die Blätter befallen werden, sondern der Pilz auch auf andere grüne Pflanzenteile übergehen kann.

Der Echte Mehltau fühlt sich vor allem in einer trockenen und warmen Umgebung wohl und vermehrt sich bei fehlender Feuchtigkeit umso schneller. Er kann an den Pflanzen sogar den Winter überdauern und tritt dann im Frühjahr erneut auf.

Was ist Falscher Mehltau?

Falscher Mehltau – oder Schlechtwetterpilz – hingegen tritt auf beiden Blattseiten auf und mag im Gegensatz zum echten Mehltau Feuchtigkeit. Auf der Blattunterseite zeigt er sich als grauer oder grauvioletter Pilzflaum, auf der Blattoberseite sieht man ihn als helle, gelbliche Flecken. Befallene Blätter sterben ab, ebenso die gesamte Pflanze, sofern sie nicht behandelt wird. Da die Sporen der Pilze ein feuchtes Klima bevorzugen, finden sie sich im Wasserfilm auf nassen Blättern. Auf diese Weise dringen sie dann auch in die Pflanze ein.

Im Gegensatz zum Echten Mehltau überwintert der Falsche Mehltau im Laub und die Sporen verbreiten sich im Frühjahr weiter. Häufig befallen vom Falschen Mehltau sind Nutzpflanzen wie:

Mehltau: Bekämpfung von Echtem Mehltau

In jedem Fall müssen die infizierten Pflanzenteile sowie gegebenenfalls infizierte Früchte entfernt und entsorgt werden. Hierzu am besten die Blätter verbrennen oder im Hausmüll entsorgen. Die vom Mehltau befallenen Blätter sollten in keinem Fall kompostiert werden, da die Pilzsporen teils auch über die Erde übertragbar sind. Je nach Art kann der Mehltau dann mit Hausmitteln behandelt werden.

Bei Echtem Mehltau eignet sich zum Beispiel Kuhmilch oder Buttermilch. Hierfür eignet sich am besten Rohmilch, die im Verhältnis 1:8 mit Wasser gemischt und alle paar Tage auf die Pflanzen gesprüht wird. Die Mikroorganismen in der Milch agieren als natürliches Mittel gegen Mehltau und bekämpfen den Pilz effektiv, dazu stärken sie die Abwehrkräfte der Pflanze.

Auch ein Gemisch aus Backpulver oder Natron kann gemeinsam mit Rapsöl und Wasser eine effektive und ungiftige Alternative zum herkömmlichen Pflanzenschutz darstellen.

Ein weiteres Hausmittel im Kampf gegen den Mehltau-Pilz ist ein Esslöffel Apfelessig oder normaler Essig als Spritzlösung mit einem Liter Wasser. Das Mittel sollte ausschließlich abends oder morgens angewendet werden und nicht in direktem Sonnenlicht stehen, da die Pflanzen ansonsten verbrennen. Alternativ können sich auch Marienkäfer und ihre Larven zur Mehltau-Bekämpfung eignen, einige der Arten fressen Echten Mehltau.

Mehltau: Bekämpfung von Falschem Mehltau

Auch bei der Bekämpfung von Falschem Mehltau gilt es zunächst, alle befallenen Blätter zu entfernen und entsprechend zu entsorgen. Der Pilz lässt sich gut mit einem Sud aus verschiedenen Pflanzen bekämpfen. Bewährt hat sich hierbei unter anderem Ackerschachtelhalmkraut, Rainfarn auch Knoblauch. Der Sud wird mit Wasser verdünnt und regelmäßig auf die befallene Pflanze gesprüht.

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