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Löcher im Rasen: Durch diese Tiere entstehen sie

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Von: Franziska Irrgeher

Urplötzlich ist der Rasen oder die Wiese voller Löcher. Das ist gerade in naturnahen Gärten keine Seltenheit. Doch wer gräbt die Löcher und vor allem wann?

München – Wer aufmerksam durch seinen Garten läuft, dem fällt jede noch so kleine Veränderung schnell ins Auge. Das können eher unwichtige Dinge sein wie verblühte Pflanzen, aber auch seltsame Dinge wie Löcher im einst makellosen Boden – klein, groß, oberflächlich oder mit tiefen Gängen verbunden. Löcher im Rasen gibt es viele, ihre meist tierischen Verursacher hinterlassen klare Hinweise.

Löcher im Rasen: Durch diese Tiere können sie entstehen

Löcher im Rasen sind meist nicht an Stellen, an denen man droht, steckenzubleiben. Oft befinden sie sich am Rand, beim Gebüsch, an der Mauer, manchmal aber auch mal mitten im Rasen. Die Löcher sind natürlich nicht auf mysteriöse Weise aufgetaucht, sondern wurden fleißig gegraben oder in den Boden gewühlt. Schuld sind oft Tiere, manchmal auch andere Probleme.

Diese verschiedenen Loch-Arten können im Rasen auftreten:

Sie alle entstehen durch Tiere. Daneben gibt es auch noch Löcher, die beispielsweise nach dem Ausrupfen von Unkraut oder anderen Pflanzen entstehen und solche, die Hunde graben oder die nach einer Gartenparty durch Stuhlbeine und Ähnliches zurückbleiben. Diese Löcher sind aber schnell beseitigt oder wachsen wieder zu. Löcher von Tiere dagegen sollten Gartenfans beobachten. Ist der Übeltäter gefunden und wenn nötig verscheucht, sollten kahle Rasenstellen nachgesät werden*.

Löcher im Rasen: Kleine, wenige Millimeter große Löcher

Am einfachsten sind die kleinsten, kaum sichtbaren Löcher zu erklären, denn die werden von Regenwürmern verursacht. Zu manchen Jahreszeiten kann es zudem zu sogenannten Wurmhäufchen im Rasen kommen. Die lassen sich sogar als Dünger nutzen. Regenwurmlöcher sind allgemein eher Grund zur Freude, denn die Tiere halten die Pflanzen vital.

Zu sehen sind Wurmhäufchen auf Rasen (Symbolbild).
Wurmhäufchen sind kein Grund zur Sorge (Symbolbild). © Steve Hopkin/Ardea/Imago

Löcher im Rasen: Oberflächliche Vertiefungen unterschiedlicher Größen

Die nächste Kategorie kann verschiedene „Täter“ als Ursache haben. So wühlen beispielsweise Igel mit ihrer Schnauze oft recht tief im Rasen oder Boden herum, auf der Suche nach Nahrung. Diese oft trichterförmigen Vertiefungen bleiben aber oberflächlich, manchmal können Sie daran sogar den Laufweg der Stacheltiere erkennen.

Auch Vögel verursachen beim Picken nach Insekten oder Samen ähnliche Löcher. Beide Tierarten graben aber im Normalfall nicht tief, es bleibt eher bei niedergedrücktem und etwas durchwühltem Gras oder aufgewühlter Erde. Zudem vertilgen Vögel wie auch Igel viele Schädlinge dabei.

Zu sehen ist ein Grünspecht, der mit dem Schnabel auf einem Rasenstück nach Ameisen sucht (Symbolbild).
Auch Vögel wie der Grünspecht hinterlassen Löcher im Rasen (Symbolbild). © CHROMORANGE/Dieter Moebus/Imago

Auch größere Tiere wie Hunde, Dachse oder Füchse graben im Rasen nach interessanten Dingen. Wildschweine sind ebenfalls in manchen Gegenden in Gärten anzutreffen, das merken Gartenfans aber meist schnell. Dachse beispielsweise hinterlassen oberflächliche Löcher auf der Suche nach Würmern oder Engerlingen, außerdem landet ihr Kot in Erdlöchern. Auch Füchse buddeln gerne mal im Garten, wenn sie Zugang haben. Gegen all das hilft notfalls ein dichter Zaun, mit dem versperren Sie aber eventuell auch Igeln den Weg.

Löcher im Rasen: Löcher oder Kuhlen von einigen Zentimetern mit anschließendem Gang

Kommen wir den zu Mauselöchern. Die kennt jeder und sei es nur vom Spaziergang über ein Feld. Mäuse sind schnell und recht effektiv, wenn es um ihre Wohnungen geht. Problematisch können Wühlmäuse im Garten werden, denn die schaden auch den Pflanzenwurzeln. Wühlmäuse hinterlassen neben Gängen auch Erdhaufen, die von oft Wurzeln durchzogen sind. Im Gegensatz zum Maulwurfshügel liegen die Erdhaufen bei Wühlmäusen eher seitlich daneben und der anschließende Tunnel-Eingang ist oval.

Zu sehen ist ein Stück vertrockneter Rasen mit einigen Wühlmaus-Löchern (Symbolbild).
Die Löcher von Wühlmäusen (Symbolbild). © Jürgen Hanel/Imago

Neben Wühlmäusen legen natürlich auch andere Tiere wie Feld- und Spitzmäuse Gänge an, die Erdhaufen neben den Löchern fehlen dabei. Spitzmäuse (eigentlich keine Mäuse) sollten Sie nicht bekämpfen, die Tiere sind nützlich. Allerdings können sie bei Gefahr für unangenehme Gerüche sorgen.

Anders sieht es bei Ratten aus, denn die wollen die meisten nicht im Garten haben. Ratten verstecken sich nicht nur in Erdlöchern, greifen aber auf solche Bauten zurück, wenn in Gebäuden, Mauern oder anderen Orten kein Platz ist. Der Eingang eines Rattenbaus ist rund fünf Zentimeter groß. Wer unsicher ist, kann abends um den vermeintlichen Rattenbau Mehl streuen. Wenn es sich um Ratten handelt, wird nach deren Hindurchlaufen der Schwanz einen typischen Abdruck hinterlassen. Auch der Kot gibt Hinweise. Eine Ratte ist an sich kein Problem und leicht loszuwerden, bei größeren Populationen sollten Sie über geeignete (ungefährliche!) Maßnahmen nachdenken.

Löcher im Rasen: Größere Löcher in lockerer Erde

Interessant kann es werden, wenn Rattenlöcher und ähnlich große Gebilde nicht klar als solche identifizierbar sind. Auch Hermelin oder Mauswiesel suchen sich gelegentlich Erdlöcher oder jagen in Mauselöchern.

Auch Kaninchen können für das ein oder andere Loch im Garten verantwortlich sein, je nach Lage des Grundstücks. Bei Kaninchen sind die Pflanzen rund um das Loch meist angefressen, das Gras zertrampelt. Leider können die Erdlöcher der Tiere auch einsacken und Kaninchen können die Hasenpest übertragen. So niedlich die Nager sind, sie treten gerne in Kolonien auf und sollten lieber außerhalb des Gartens wohnen.

Zu sehen ist ein Kaninchenbau auf einer Wiese (Symbolbild).
Ein Kaninchenbau kann durchaus größere Ausmaße annehmen (Symbolbild). © Karin Jähne/Shotshop/Imago

Löcher im Rasen: Erdhügel

Neben Wühlmäusen häufen vor allem Maulwürfe die Erde auf. Maulwurfshügel sind klar erkennbar und treten meist schnell wieder auf, wenn man sie plättet. Da Maulwürfe unter Naturschutz stehen, sollten Sie nur harmlose Methoden zum Vertreiben der Tiere nutzen.

Löcher im Rasen: Löcher durch Insekten

Auch eine Option sind Löcher, die Insekten gegraben haben, darunter etwa Ameisen, Erdwespen oder auch Maulwurfsgrillen. Ameisen sind nicht nur an ihren Löchern mit aufgeworfenem Sand erkennbar, sondern eher durch ihr hektisches Herumlaufen. Erdwespen nutzen gerne alte Mauselöcher oder sorgen für Löcher, die etwa einen Zentimeter groß sind. Mit etwas Geduld sehen Sie die Tiere auch ein- und ausfliegen.

Zu sehen ist ein von Ameisen in einer Wiese aufgeworfener Sandhügel mit kleinen Löchern (Symbolbild).
Hier waren Ameisen am Werk (Symbolbild). © blickwinkel/Imago

Auch Maulwurfsgrillen können außerdem für Erdlöcher sorgen, allerdings eher im Beet. Die Löcher der Maulwurfsgrille erinnern an Mauselöcher in klein. Daneben können die Tiere auch für abgestorbene Rasenstücke verantwortlich sein oder Jungpflanzen beim Graben versehentlich umwerfen. Wer Maulwurfsgrillen vermutet, kann eine Falle aufstellen und die gefangenen Tiere dann umsiedeln. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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