Kräuter im Garten: Welche Arten gibt es und welche Wirkung haben sie?

Kräuter im Garten sind leicht angepflanzt und brauchen relativ wenig Pflege. Mit ihrem Duft und ihrer Würze runden sie ein schönes Gartenambiente ab.
- Fast alle Kräuterarten eignen sich für den Garten.
Jede Art hat ihre eigene ideale Zeit zur Aussaat.
Ein eigener Kräutergarten ermöglicht Flexibilität beim Kochen.
Berlin – Kräuter sind für jeden Hobbykoch das i-Tüpfelchen für vielfältige Gerichte. Da die Frische der Gewürze ausschlaggebend für die Intensität des Geschmacks ist, empfiehlt sich eine eigene Kräuteraufzucht. Wer einen Garten hat, der kann unzählige Arten ausprobieren und Mischungen wie Kräuter der Provence herstellen. Einige Kräuter fungieren bei körperlichen Beschwerden auch als Heilkräuter. Zu beachten sind jedoch die unterschiedlichen Pflanzzeiten der jeweiligen Sorten. Mit Berücksichtigung einiger Tipps lassen sich mit dem Kräuterbeet Freunde und Verwandte begeistern.
Kräuter im Garten: Die wichtigsten Vorteile und Tipps im Überblick
Frische Kräuter aus eigener Aufzucht haben eine hohe Konzentration an Würzkraft. Wer gerne kocht, der ist gut beraten, sich schmackhafte Vertreter zu beschaffen. In fast jedem Lebensmittelgeschäft existiert zwar eine Vielzahl an getrockneten Gewürzen, doch müssen Hobbyköchinnen und Hobbyköche für hohe Geschmacksintensität diese meist hoch dosiert in Gerichte geben. Zudem sind die kleinen Dosen je nach Hersteller relativ teuer und halten teils nicht lange. Mit einem Garten sind ideale Voraussetzungen für eine eigene Kräuterlandschaft vorhanden. Viel Platz ermöglicht eine große Vielfalt an Sorten, die bei guter Pflege nachwachsen.
Wer noch nie einen Kräutermix aus Wildkräutern und Heilkräutern angebaut hat, der sollte jedoch auf die jeweiligen Bedürfnisse der Arten achten. Der falsche Lichteinfall und die unpassende Jahreszeit beim Einpflanzen können eine erfolgreiche Ernte laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) zunichtemachen. Zum Kräuteranpflanzen eignen sich sogenannte Kräuterspiralen. Diese gehen wie eine Treppe immer ein Stück weiter versetzt nach oben. Die Kräuterspirale bringt den Vorteil, dass Gärtnerinnen und Gärtner stark wachsende Kräuter zügeln können und sie die verschiedenen Bereichen der Spirale optimal an die Lebensbedingungen der Kräuter anpassen können.
Kräuter im Garten: Einsatzbereiche verschiedener Sorten
Kräuter kommen in der Küche als Gewürze zum Einsatz. Unter anderem eignen sie sich dort gut für Salatdressings, Marinaden, Soßen, Pesto oder Pizza. Für Fischliebhaber ist Dill gut geeignet, während die Bohnensaison mithilfe von Bohnenkräuter aufgewertet wird. Bei einer großen Ernte können Hobbygärtner die Kräuter trocknen.
Außerhalb des Kochens kommen Gewürze auch als Heilkräuter zum Einsatz. Entzündungshemmende Arten helfen, Krankheitserreger zu bekämpfen. Dazu zählt vor allem Salbei, aber auch Thymian. Zum Bekämpfen von Husten sind ebenfalls Thymian und Salbei gut geeignet. Sie lindern Fieber und hemmen den Hustenreiz. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat Salbei sogar eine schweißhemmende Wirkung. Wer abnehmen will, der sollte auf Minze, Petersilie oder Basilikum zurückgreifen. Sie kurbeln den Stoffwechsel an und sorgen für eine gute Verdauung. In einem sogenannten Kräuter-Vaporizer lassen sich Heilkräuter verdampfen und stellen eine Alternative zu wohltuenden Tees dar.
Kräuter im Garten: Diese Kräuter lassen sich ideal anbauen
Bei Beachtung der unterschiedlichen Voraussetzungen lassen sich im Prinzip alle Kräuterarten anbauen. Die folgenden beliebten Sorten eignen sich gut für den heimischen Garten:
Kräuter | Zeitpunkt der Aussaat |
Petersilie | April - Juli |
Schnittlauch | April - August |
Dill | April - Juli |
Rosmarin | Mai - Juni |
Basilikum | April - Juli |
Minze | April - August |
Koriander | Mai - Juli |
Oregano | Mai-Juni |
Thymian | Mai - Juli |
Kerbel | Mai - August |
Salbei | April - Juni |
Zu beachten ist, dass jedes Kraut andere Ansprüche an seine Umgebung hat. Manche Pflanzen mögen es sehr sonnig, andere fühlen sich im Halbschatten wohler. Eine Fläche im Halbschatten der Hecke eignet sich deshalb ideal für einen Kräutergarten. In Gartenmärkten finden Hobbygärtner Samen für eine komplett selbstständige Aufzucht. Für Anfänger eignen sich auch bereits angezogene Kräuter im Topf, die sofort in den Garten dürfen. So haben Gartenfans schneller Gewürze zum Kochen zur Verfügung.
Kräuter im Garten: So lange dauert es, bis die Kräuter sprießen
Aufgrund der teilweise weitläufigen Zeiträume für die Aussaat lässt sich der ideale Zeitpunkt für die Ernte nicht pauschalisieren. Vielmehr ist die Wachstumsdauer bis dahin interessant. Dill liegt mit 60 Tagen weit vorne. Wer es schneller möchte, entscheidet sich für Kresse. Sie ist innerhalb von 30 Tagen erntereif. Mit ganzen 150 Tagen ist der Knoblauch ein echter Spätzünder. Die meisten Kräuter wie Basilikum, Zitronenmelisse oder Estragon haben eine Zeitspanne von 90 Tagen.
Sind bestimmte Events oder Familienfeiern bereits frühzeitig absehbar, lassen sich auch benötigte Kräuter entsprechend rechtzeitig planen. Weiterhin ist es ratsam, den Erntezeitpunkt der verschiedenen Kräuter über einen möglichst breit gefächerten Zeitraum zu verteilen. Gärtnerinnen und Gärtner sollten sich deshalb notieren, wann sie welche Kräuter pflanzen, damit sie vorausschauend kalkulieren können. Über den gesamten Zeitraum der Wachstumsdauer sollten Hobbygärtner Lavendelöl zwischen die Pflanzen geben. Dies schützt unter anderem die Kräuter vor Kaninchen und ist auch für Haustierbesitzer geeignet.