Engerlinge im Kompost: Aus welchen Würmern werden Nützlinge? Machen Sie einfach den Test
Sind Sie beim Düngen oder Kompost-Umsetzen auf Engerlinge gestoßen? Sind die Larven eigentlich schädlich oder nützlich? Sie können es selbst herausfinden, indem Sie einen Test machen.
Wenn man im Kompost auf Engerlinge stößt, ist das oft nichts für zarte Seelen. Denn schön anzusehen sind sie nicht. Aber es wäre falsch und teilweise sogar verboten, sie gleich im Restmüll oder anderweitig zu entsorgen: Manche Arten leisten oft wertvolle Arbeit, indem sie Pflanzenreste zu Humus umwandeln. Im Kompost sind sie meist von der guten Art.
Engerlinge im Kompost: Nützlinge von Schädlingen unterscheiden

Engerlinge sind die Larven aus der Familie der Blatthornkäfer. Im Mikrokosmos Kompost zählen sie zu den kleinen Lebewesen, die überhaupt erst dazu beitragen, dass aus Grünschnitt, Gemüseresten oder Fallobst eine gute Gartenerde wird. Daher sollte man die Nützlinge dort unbedingt leben lassen oder sogar ansiedeln.
So empfiehlt die Gartenakademie Rheinland-Pfalz zum Beispiel im Fall des Nashornkäfers, die Larven im Garten zu sammeln und auf frischen Kompost zu setzen oder die Käfer selbst zu sammeln und am Rande des Kompostes auf gesiebter Erde abzusetzen, wo sie sich eingraben können. Aber woran erkennt man die Tiere?
Folgende Engerlinge könnten Sie im Kompost – und übrigens auch im Hochbeet – finden und am besten an ihrer Größe unterscheiden:
- Maikäfer: fünf bis sechs Zentimeter groß, dicker, raupenartig unterteilter Körper
- Junikäfer: fünf bis sechs Zentimeter groß, dicker, raupenartig unterteilter Körper
- Gartenlaubkäfer: ein bis zwei Zentimeter groß
- Rosenkäfer: etwa zwei bis drei Zentimeter lang, sehr dickfleischig, mit sehr kurzen Beinen am Vorderleib, vergleichsweise breiter Körper.
- Nashornkäfer: bis zu zwölf Zentimeter groß; im hinteren, silbrig-grauen Bereich haben sie nicht die für die anderen Engerlinge typische Dörnchenreihe.
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Allen Engerlingen gemeinsam ist ihr sichtbarer Kopf, ein dicker Hinterleib und drei angewinkelten Beinpaare an der Brust und eine gekrümmte C-Form.
Im Kompost findet man selten Schädlinge
Nur in seltenen Ausnahmefällen wird man im Kompost die Larven von Gartenlaub-, Mai- und Junikäfern sehen, die als Schädlinge lebende Pflanzenwurzeln anknabbern. Meist leben sie jedoch in Kübeln von Topf- oder Zierpflanzen sowie unter der Grasnarbe – hier führen sie zu braunen Flecken im Rasen.
Nützlich sind laut Gartenportal.net vor allem die Engerlinge des Nashornkäfers und des Rosenkäfers, die im Kompost Humus bzw. Dünger bilden. Diese zählen zu den besonders geschützten Arten, die man laut Bundesnaturschutzgesetz nicht schädigen oder aus der Natur entfernen darf.
MDR Garten-Expertin Brigitte Goss empfiehlt folgenden Test, um die Nützlinge zu unterscheiden: Einen Eimer mit Kompost, totem Holz und Möhrenstückchen füllen und die Engerlinge hineinsetzen. Im Gegensatz zu Mai- und Junikäfer-Larven verschmähen die guten Larven die Möhren und fressen nur den Rest. Außerdem „drehen sich Rosenkäfer-Larven auf den Rücken und kriechen raupenartig vorwärts, wenn sie auf eine glatte Fläche gelegt werden“, erklärt Brigitte Goss. Mai- und Junikäferlarven bleiben liegen oder drehen sich in Seiten- bzw. Bauchlage.