Kerzenmaterial: An diesen Merkmalen erkennen Sie direkt gute Kerzen
Besonders zur Weihnachtszeit gibt es viele Kerzen zu kaufen. Achten Sie dabei mal auf das Material, denn einige Kerzen sind deutlich besser als andere.
Hamburg – Ob auf dem Adventskranz, als Tischdeko oder zum Geburtstag: Kerzen sind Teil unseres Alltags und die meisten kaufen wohl eher nach Optik als nach Inhaltsstoffen. Dabei gibt es beim Kerzenmaterial große Unterschiede und inzwischen weitaus mehr als Bienenwachs-Kerzen. Wir erklären die Unterschiede der Kerzen und welches Material besonders gut ist.
Kerzenmaterial: Woran Sie gute Kerzen erkennen können
Die „Vorfahren“ unserer heutigen Kerzen dienten früher vor allem einem: Licht in die Dunkelheit zu bringen, denn daneben gab es oft nur Öl-Lampen, Fackeln und ähnliches, aber natürlich kein elektrisches Licht. Wirklich romantisch waren Kerzen damals also nicht, doch am Material hat sich im Laufe der Zeit gar nicht so viel verändert. Früher bestanden Kerzen beispielsweise aus Wachs, Pech, Talg und ähnlichen Materialien, die verfügbar waren.

Kerzenmaterial: Rohstoffe im Überblick
Wer sich heutzutage mit dem Kerzenziehen oder Selbermachen beschäftigt, wird schnell merken: Es gibt verschiedene Materialien. Ob die Auswirkungen auf die Qualität haben, erklären wir gleich. Grundsätzlich gibt es heutzutage folgende Kerzen-Materialien:
- Paraffin: Laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) bestehen die meisten Kerzen aus Hartparaffin, das sei ein Nebenprodukt des Raffinierens von Erdöl. Genaugenommen sind etwa drei Viertel unserer Kerzen in Deutschland aus Paraffin, berichtet Bayern 1.
- Stearin: Kerzen aus Stearin seien laut NDR seltener, Stearin werde vorwiegend aus Rohstoffen wie Kokosfett oder Palmöl gewonnen, diese Kerzen seien teurer.
- Bienenwachs: Vermeintlich der klassische Stoff, aus dem Kerzen hergestellt werden, tatsächlich bestehen aber gar nicht so viele Kerzen aus Bienenwachs. Lediglich 0,5 Prozent betrage der Marktanteil laut Bayern 1.
- Pflanzenwachs: Vegane Alternativen seien laut NDR Kerzen auf Basis von Sojaöl, Sonnenblumen- oder Rapsöl, sie kosten aber mehr.
Anhand der Liste dürfte schon klar sein: Idealerweise ist eine Kerze aus regional verfügbarem Material, das umweltfreundlich ist. Paraffin-Kerzen sind daher zwar günstiger, aber nicht wirklich geeignet. Zudem werde dafür in Europa der Rohstoff knapp, berichtet der NDR, Paraffin werde zunehmend importiert. Palmöl, wie es in Stearin-Kerzen vorkommt, steht ohnehin in der Kritik. Aber die Rohstoffe sind immerhin nachwachsend.
Was bleiben sind Kerzen aus Bienenwachs und vegane Alternativen. Bienenwachskerzen stammen leider nur selten aus der Region. Zu 99 Prozent müsse Bienenwachs laut NDR importiert werden. Finden Sie regional erzeugte Produkte, bei denen eine gute Haltung der Bienen sichergestellt ist, können Sie aber durchaus die etwas teureren Bienenwachs-Kerzen kaufen.
Eine tatsächlich recht gute, wenn auch teure Option sind damit Pflanzenwachs-Kerzen. Heimische Bio-Rohstoffe seien dabei wichtig.
Kerzenmaterial: Gute Kerzen erkennen
Damit ist geklärt, welche am umweltfreundlichsten wären, doch welche Kerze ist nun die beste? Ein Anhaltspunkt sei laut NDR das RAL-Gütezeichen. Diese Gütezeichen gibt es für verschiedenste Produkte, das Gütezeichen für Kerzen stehe für gleichbleibende Qualität und hohen Gebrauchswert, wird auf der RAL-Website berichtet. Weitere Punkte sind beispielsweise der Docht, das Aussehen der Kerze und Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit.
Laut NDR erkenne man gute Kerzen zudem am Gewicht, schwerere Kerzen brennen demnach länger, auch die Stärke des Dochts spiele eine Rolle. Auch die Herstellung selbst ist interessant, billige Kerzen werden laut Bayern 1 oft im „Pulverpressverfahren“ hergestellt, Kerzen aus dem Gießverfahren dagegen (oft aus Bienenwachs oder Stearin) würden meist länger brennen, da sie schwerer sind.
Grundsätzlich können Sie also selbst entscheiden, welche Punkte für sie wichtig sind. Besondere Highlights sind beispielsweise Heilkräuterkerzen, außerdem spielt natürlich auch die Präsentation eine Rolle. Wer Kerzen selten anzündet, kann auch schöne Windlichter gestalten und als Deko stehen lassen.