Kartoffeln schälen: Vor allem bei älteren Knollen sinnvoll
Kartoffeln schälen oder nicht? Die Schale von Kartoffeln ist essbar. Aber nicht immer ist es ratsam, da die Nachteile bei längerer Lagerung überwiegen.
Eine Diskussion, an der sich oftmals die Geister scheiden – ist es gesünder, die Kartoffeln mit Schale zuzubereiten und zu essen oder ohne? Als Empfehlung gilt: Je älter eine Kartoffel wird, desto wichtiger ist es, dass man sie schält, um ungesunde Folgen zu vermeiden.
Kartoffeln schälen: Vor allem bei älteren Knollen ist es wichtig

Im Grunde könnte man sich fragen, warum man die Schale mitessen sollte, da die Vitamine und Mineralstoffe in dieser bei einer ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse verzichtbar sind. Bei jungen, prallen Kartoffeln, die zu Saisonbeginn geerntet werden, oder kleinen frischen Drillingen wird sich aber kaum jemand die Mühe machen, den Sparschäler in die Hand zu nehmen. Das ist auch nicht nötig.
Bei älteren, länger gelagerten Knollen sollte man jedoch vorsichtig sein und sie bevorzugt schälen, denn sie können vor allem im Schalenbereich zunehmend mehr von dem giftigen Solanin enthalten, einem Bitterstoff, der bei übermäßigem Verzehr zu Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall führt. Schwangere und Kinder sollten vorsichtshalber grundsätzlich auf den Verzehr der Schale verzichten.
Grüne und keimende Stellen sollte man wegen des hier ebenfalls enthaltenen Solanins auf jeden Fall großzügig entfernen, rät die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Und auch das Argument, dass die gesunden Inhaltsstoffe der Kartoffel direkt unter der Schale stecken, wird entkräftet, da die Menge an Nährstoffen in der Schale nach langer Lagerung zu vernachlässigen ist.
Die richtige Lagerung und Zubereitung verringert das Solanin
Um den Gehalt an Solanin in den Kartoffeln möglichst gering zu halten, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
- Um größere Vitamin- und Mineralstoffverluste zu vermeiden, ist es am besten, die Kartoffeln erst zu kochen und danach zu pellen.
- Da Solanin hitzestabil ist, wird es beim Garen – beispielsweise im Ofen – nicht abgebaut. Aber es wandert beim Kochen von der Kartoffel in das Kochwasser. Dieses sollte also nicht verzehrt werden.
- Am besten lagert man Kartoffeln trocken und dunkel zwischen vier und acht Grad, sonst fangen sie bei höheren Temperaturen an zu keimen. Nicht im Kühlschrank, aber der Keller ist gut geeignet. Wenn das nicht möglich ist, nur kleinere Mengen Kartoffeln ernten oder kaufen.
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Wie das Bundeszentrum für Ernährung erklärt, steigt die Konzentration von Solanin in der Pflanze bei Nässe und geringen Temperaturen an, vor allem wenn dies kurz vor der Rodung der Fall ist. Wer also selbst Kartoffeln anbaut, sollte bei diesen Wetterverhältnissen eher mal ans Schälen denken.