Holunder: Anwendung, Heilwirkung und Küchentipps
Der Holunder steht im Juni in voller Blüte und damit beginnt endlich die Verwendung in der Küche und als Heilpflanze. Einige Teile des Holunders können dabei gut verwendet werden.
München – Holunder ist eine eher unauffällige Pflanze, erst wenn er blüht, erkennen ihn die meisten Gartenfans. Ab der Blütezeit kann Holunder außerdem auch in der Küche genutzt werden. Entweder in leckeren Gerichten oder als Heilpflanze.
Holunder: Anwendung, Wirkung und Küchentipps
Holunder im Garten oder an einer Scheune soll für Schutz sorgen. Mit Frau Holle hängt der Holunder übrigens auch zusammen und wenn er stirbt, ist das ein schlechtes Omen. Ob Sie nun abergläubisch sind oder nicht: Neben all den Geschichten ist Holunder vor allem eine tolle Heil- und Küchenpflanze. Mit der Blütezeit ab Juni werden erst Blüten, später dann Beeren geerntet.
Neben Holunder gibt es noch je nach Region die Bezeichnungen Holler, Fliederbeerbusch oder Holder. Mit Flieder sollten Sie die Blüten aber besser nicht verwechseln, denn Fliederblüten sind roh giftig. Bei Holunder sind die rohen Beeren schwach giftig, gekocht können sie aber verwendet werden. Vorsichtig sollten Pflanzenfans dennoch sein, denn im Gegensatz zu dem nur schwach giftigen schwarzen Holunder ist Zwergholunder (Attich) giftig, auch im gekochten Zustand. Ernten Sie daher nur von Ihnen bekannten Holunderbüschen oder gehen Sie gemeinsam mit einer erfahrenen Person auf die Suche. Allergiker sollten übrigens vorsichtig sein, denn Pollenallergiker können auch auf Holunderpollen reagieren*.
Ist der schwarze Holunder dann identifiziert, gibt es folgende Verwendungsmöglichkeiten:
- Gegen Erkältungen: Holunder wirkt schleimlösend, schweißtreibend und gegen Fieber. Heißen Holunder gibt es oft als fertige Mischung.
- Als Saft: Holunderbeerensaft gibt es gelegentlich fertig zu kaufen. Er hilft gegen Wadenkrämpfe und Muskelschmerzen, ebenfalls bei Eisenmangel. Zudem enthält er B-Vitamine, Vitamin A, E und C.
- Holunderblütensirup: Der Sirup ist eine der bekanntesten Verwendungsmöglichkeiten und kann beispielsweise in Wasser gegeben werden.
- Holunderblütentee: Der Tee aus Holunderblüten soll schweißtreibend und fiebersenkend wirken. Zudem kann er bei Schnupfen helfen und Schleim lösen. Der Tee wird meist aus getrockneten Blüten hergestellt.
- Glühwein-Alternative: Auch an kalten Herbst- und Wintertagen kann Holundersaft schmecken. Meist wird er dann ähnlich wie Glühwein zubereitet und mit Gewürzen zusammen erwärmt.
- Hollerkücherl: Hierbei handelt es sich um Holunderblüten, ausgebacken in Teig beziehungsweise frittiert. Diese Spezialität schmeckt nicht nur gut, sondern sieht auch eindrucksvoll aus.
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Holunder: So werden Hollerkücherl gemacht
Bei Hollerkücherl haben Sie die Wahl zwischen einigen Varianten, so gibt es das Dessert etwa mit Weinteig oder Bierteig oder aber ganz ohne Alkohol. In jedem Fall benötigen Sie frische Holunderblüten (ganz als Dolde), etwa 200 Gramm Mehl, zwei Eier, eine Prise Salz und etwas Zucker sowie ausreichend Frittierfett oder Öl. Zudem ist entweder Wein, Bier oder Milch nötig (etwa 125 Milliliter).
Zuerst sollten die Holunderblüten vorsichtig gewaschen werden und gut abtropfen. Die gängigere Variante ist allerdings, die Blütendolden nur auszuschütteln. Das Eiweiß wird mit Salz steif geschlagen. Bier, Milch oder Wein mischen Sie mit Eigelb, Mehl, eventuell etwas Butter und Zucker. Dann wird der Eischnee untergehoben und das Fett erhitzt. Zum Frittieren tauchen Sie die Blütendolden nun in den Teig und geben Sie in das heiße Fett. Kurz ausbacken und anschließend abtropfen lassen. Besonders gut schmecken frische Hollerkücherl mit Puderzucker. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.