Heckenarten: Die immergrünen Hecken
Grundsätzlich lassen sich Heckenarten bestimmen, indem Heckenliebhaber an zwei Kategorien denken: an immergrüne und sommergrüne Hecken. Immergrüne Heckenarten bringen, genau wie Lavendel, den Vorteil mit sich, dass sie auch im Winter ihre Blätter nicht verlieren. Zudem sind sie ganzjährig dicht bewachsen sind. Ganz vorne bei den immergrünen Heckenpflanzen dabei sind:
Der Kirschlorbeer ist eine umstrittene, aber sehr beliebte Heckenart. Befürworter loben seine Widerstandsfähigkeit, selbst bei Unwetter und Frost. Sie bewundern seine glänzenden, dicken Blätter und freuen sich, dass er so schnell zu einer richtigen Hecke heranwächst. Der Kirschlorbeer kann hierzulande bis zu vier Meter hochwachsen und glänzt im Frühjahr mit weißen Blüten und im Sommer mit dunklen Beeren. Was seinen Untergrund angeht, ist er sehr genügsam – er gedeiht sowohl auf nährstoffreichen Böden wie auch auf Sandböden. Kritiker der Pflanze, wie zum Beispiel der Naturschutzbund Deutschland (NABU), mahnen, dass die Pflanze hochgiftig sei und die heimischen Heckenarten verdränge. Zudem biete sie Vögeln keine Nahrung, höchstens etwas Unterschlupf.
Ausschließlich im Sommer begrünt, sind die sogenannten sommergrünen Heckenarten. Zu ihnen gehören laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) unter anderem:
Gerade der Weißdorn ist als sommergrüne Hecke sehr beliebt und eine Heckenart, die in Deutschland heimisch ist. Besonders in Naturgärten darf diese Pflanze nicht fehlen: Sie bietet Bienen mit ihren prächtigen, nektarreichen Blüten viel Nahrung und Vögeln guten Unterschlupf zum Brüten. Der Weißdorn kann bis zu sieben Meter hochwachsen, starke Verjüngungen sind kein Problem. Ein regelmäßiger Rückschnitt ist zudem nicht nötig und der Weißdorn hat auch beim Boden keine großen Ansprüche: Hitze hält er gut aus und er steht daher gerne an einem sonnigen Platz. Der Weißdorn war in früheren Zeiten auch oft Quelle mystischer Geschichten. Bertolt Brecht (58, † 1956), geboren in Augsburg, widmete ihm beispielsweise in seiner „Dreigroschenoper“ einige Zeilen.
Bis eine Heckenpflanze so hoch ist, dass sie einen ordentlichen Sichtschutz bietet, können teilweise einige Jahre vergehen. Wer darauf nicht warten möchte, sollte sich für Pflanzen entscheiden, die schnell und dicht wachsen. Eine gute Wahl sind zum Beispiel die Thuja beziehungsweise der Abendländischen Lebensbaum, der Liguster, der Kirschlorbeer oder die Hainbuche und Rotbuche. Die letzten beiden können pro Sommer bis zu 50 Zentimeter in die Höhe schießen. Eibe und Stechpalme hingegen sind etwas langsamer, bieten aber am Ende einen genauso guten Sichtschutz. Bei vielen Heckenarten gibt es noch verschiedene Sorten, wie etwa beim Kirschlorbeer oder dem Liguster. Jede Art erfüllt andere Bedingungen an ihre Umwelt, sodass Gärtnerinnen und Gärtner eine Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten haben. Auch Hortensien dienen teilweise als Hecke, die Heckenpflanze ist allerdings, wie auch viele Zimmerpflanzen, nicht heimisch in Europa. Sie bietet Insekten wenig Unterschlupf und Nektar.
Hortensien, Lavendel oder gar Zimmerpflanzen brauchen in der Regel Aufmerksamkeit und regelmäßige Pflege. Bei den meisten Hecken ist das anders, denn maximal ein Schnitt pro Jahr reicht aus, um sie in Schach zu halten. Wer nicht viel Arbeit in seine Heckenpflanzen stecken möchte, sollte sich auf heimische Gehölze konzentrieren. Laut dem Gartencenter Dehner sind gerade Pflanzen wie Wildrosen, Pfaffenhütchen oder Heckenkirschen geeignet. Sie halten Unwettern besser stand als ihre exotischen Schwestern und Brüder und sind unempfindlicher gegenüber Schädlingen.