Hanf anbauen: Nicht legal, aber eine gute Bienenweide
Hanf hat auch auf Bienen eine sehr anziehende Wirkung, sie lieben die Pollen der Pflanze. Der Hanf-Anbau ist aber für Privatpersonen nicht erlaubt.
Hamburg – Auch wenn Hanf auf Bienen nicht berauschend wirkt, so ist er offensichtlich dennoch ziemlich verlockend. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass zahlreiche Bienen auf Hanf fliegen. Da er leicht anzubauen ist und keine Pestizide benötigt, könnte man ihn somit im Kampf gegen das Bienensterben einsetzen. Zumindest der Anbau im heimischen Garten ist jedoch nicht erlaubt.
Hanf anbauen: Er ist eine Bienenweide und schützt die Tiere

Wie die Zeitschrift „GEO“ berichtet, haben Wissenschaftler der Cornell University im US-Bundesstaat New York empfohlen, den Echten Hanf (Cannabis sativa), der auch Kulturhanf genannt wird, gegen das Bienensterben einzusetzen. Demnach fliegen 16 verschiedene Bienenarten als Bestäuber auf den Hanf. Angelockt werden sie überraschenderweise nicht von farbigen Blüten oder duftendem Nektar, sondern vermutlich von den Pollen der männlichen Pflanze.
Aus der Studie geht außerdem hervor, dass sich die Bienen nicht für die Pollen der weiblichen Pflanzen interessieren – nur diese enthalten den Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC), der auf den Menschen eine berauschende Wirkung hat. Je intensiver die Pflanze für die Landwirtschaft genutzt wird, desto weniger reizvoll ist sie für die Nützlinge. Stattdessen spiele die Größe eine Rolle: Je höher die Pflanze, desto mehr Pollen hat sie und desto attraktiver ist sie für die Tiere und umso größer ist die Vielfalt der Bienenarten.
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Anbau in Deutschland: Für Privatleute verboten
Der Anbau von Hanf benötigt wenig Pestizide, die Bienen schaden können, und wenig Wasser. Daher wäre er gut geeignet, dem Bienensterben auch in Deutschland Einhalt zu gebieten. Hier ist laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung nur der Anbau des nicht berauschenden Nutzhanfes erlaubt, allerdings nur für Landwirte, für Privatpersonen ist es strafbar.
Wenn Sie daher Bienen in Ihren Garten locken und die Artenvielfalt erhalten möchten, können Sie das ganz einfach auf legale Weise tun:
- Lassen Sie den Rasenmäher ruhig öfter mal stehen, dann bilden sich Inseln mit Wildblumen, die die Brummer anziehen.
- Gefüllte Blüten auf dem Balkon oder im Garten, sind zwar hübsch anzusehen, doch die Bienen kommen nicht an den Nektar. Wählen Sie Pflanzen mit der Kennzeichnung „bienenfreundlich“, wie Glockenblumen, Sonnenblumen oder blühende Kräuter wie Lavendel.
- Ein Insektenhotel zum Kaufen oder Selber bauen bietet Nisthilfen für Wildbienen, aber nur wenn es artgerecht ist.
Wildbienen sind übrigens nicht mit Honigbienen gleichzusetzen. Von dem Bienensterben betroffen sind vor allem die Wildbienen, denn die Honigbienen werden durch das Imkern gut unterstützt. Nichtsdestoweniger sind natürlich auch sie schützenswert.