Große Zimmerpflanzen: Acht beeindruckende Exemplare und wie man sie pflegt
Kleine Zimmerpflanzen gehen in großen, offenen Räumen unter. Da müssen größere Exemplare her, sie haben aber besondere Anforderungen an den Standort.
Zimmerpflanzen für große Räume, wer hat schon so riesige Wohnbereiche? Das denken sich jetzt vermutlich einige, doch reich muss man dafür nicht sein. Eine einzelne große Pflanze im größten Raum der Wohnung kann schon ausreichen, um ein Statement zu setzen und dem Raum eine ganz andere Struktur zu geben. Schließlich ist auch nach oben noch Platz. Natürlich sind große Zimmerpflanzen aber auch geradezu prädestiniert für Lofts, Büros und andere offene Bauweisen.
Große Zimmerpflanzen: Die schönsten Exemplare für offene Wohnbereiche

Der Zimmerpflanzen-Hype hält an und so mancher Skeptiker spielt vielleicht auch mit dem Gedanken, eine Pflanze anzuschaffen. Einen grünen Daumen braucht man dabei nur für schwierigere Exemplare, die besondere Pflege erfordern. Bei großen Zimmerpflanzen gibt es aber glücklicherweise eine ganze Menge, die sich auch für absolute Laien eignen. Einen Drachenbaum totzukriegen, ist beispielsweise sehr schwer.
Bevor die Pflanze aber einzieht, sind einige Rahmenbedingungen wichtig:
- Standort: Jede Zimmerpflanze braucht bestimmte Lichtverhältnisse. An einem vollsonnigen, großen Fenster werden sich nur wenige Pflanzen wohlfühlen. Suchen Sie Zimmerpflanzen also immer passend zum Standort aus und denken Sie auch an Heizungen oder kalte Zugluft im Winter.
- Platzbedarf: Damit ist nicht der Platz beim Kauf gemeint, sondern die Endgröße der Pflanze. So mancher winzige Philodendron kann am Ende einige Meter breit oder hoch sein, wenn er den perfekten Standort hat. Strelitzien sind ohnehin beim Kauf groß, können aber riesig werden. Überlegen Sie daher, wie viel Platz nach oben und zur Seite möglich ist und stellen Sie diesen nicht direkt mit Möbeln zu.
- Luftfeuchtigkeit: Je nach Pflanze sollte die Luftfeuchtigkeit eher hoch sein, auch dafür ist der Standort oder alternativ die Pflege entscheidend. Wer keine Lust auf einen Luftbefeuchter hat, sollte genügsame Pflanzen wählen.
- Gewicht: Je größer die Pflanze wird, desto schwerer ist sie. Nicht nur die Höhe, auch das Gewicht kann zum Problem werden, wenn so eine Topfpflanze spontan umziehen muss. Eine Option sind leichte Übertöpfe.
- Verletzungen: Selbst wenn Katzen beispielsweise kleinere Pflanzen nicht anknabbern, kann ein hoher Moosstab oder ein langer Stamm durchaus verlockend sein. Je größer die Pflanze, desto höher auch die Chance, sie versehentlich im Alltag zu verletzen.
Stimmen die Bedingungen und die neue Pflanze bekommt einen guten Standort, an dem sie nicht im Weg steht, dann kann es an die Auswahl gehen.
Große Zimmerpflanzen: Die Auswahl ist riesig
Große Zimmerpflanzen müssen teils bestellt werden, denn sie sind nicht immer vorrätig. Es kann daher sinnvoll sein, sich kleinere Exemplare im Markt anzusehen und dann die Wunschgröße bestellen zu lassen. Auch online ist die Auswahl riesig. Alternativ bieten sich Fachgeschäfte für Palmen und Terrassenpflanzen an, die meist einige große Zimmerpflanzen vor Ort haben.
Und dann haben Pflanzenfans die Qual der Wahl. Folgende Zimmerpflanzen werden beispielsweise groß:
- Geigenfeige (Ficus lyrata): Die Geigenfeige ist wohl der Klassiker, wenn es um hohe und hübsche Zimmerpflanzen geht, sie ist aber auch eine Diva. Es kann durchaus passieren, dass die Pflanze anfangs prächtig gedeiht und sich dann Schädlinge einfängt oder durch Pflegefehler alle Blätter abwirft. Kommt man mit ihr aber zurecht, dann ist sie der perfekte Eyecatcher. Sie kann als Kleinbaum bis zu vier Meter hoch werden, mag es hell, aber ohne direkte Sonne. Keinesfalls darf sie Zugluft abbekommen oder an Gegenständen anstoßen. Auch auf Standortwechsel reagiert die Pflanze empfindlich. Die großen Blätter, die an Geigen erinnern sollen, sind aber definitiv beeindruckend.
- Drachenbäume (Dracaena): Wie bereits erwähnt, sind Drachenbäume wirklich schwer zu ruinieren. Sie sind genügsam, wachsen je nach Standort schnell oder langsam und sind in vielen Varianten erhältlich. Besonders hübsch sind Exemplare mit gestreiften Blättern. Oft sind die Pflanzen als sogenannte 3er-Tuffs erhältlich, also mit mehreren Pflanzen in einem Topf. Drachenbäume mögen es warm und hell, ohne Zugluft. Im Sommer dürfen sie sogar nach draußen, sofern Halbschatten vorhanden ist. Drachenbäume werden etwa zwei Meter hoch, wobei es stark auf die Pflanze und den Standort ankommt.
- Palmen: Die eignen sich nicht nur für Wohnräume, sondern teils auch für die Terrasse. Bei Palmen ist die Auswahl riesig, Hanfpalmen beispielsweise sind groß und beeindruckend, aber so schwer, dass sie sich kaum mehr bewegen lassen. Für Innenräume eignen sich Zimmerpalmen wie Goldfruchtpalme, Yucca (eigentlich keine Palme), Schirmpalme, Strahlenpalme und viele mehr. Die Höhe hängt von der jeweiligen Pflanze ab. Bei Palmen ist für fast jeden Standort etwas dabei, einige sind sogar ungiftig für Haustiere.
- Strelitzien: Strelitzien sind beeindruckend, sowohl draußen als auch drinnen. Die Strelitzie ist eine der wenigen Pflanzen, die Sonne mögen, sie heißt auch Paradiesvogelblume und punktet mit spektakulären Blüten. Die Strelitzie mag es warm und hell, verträgt auch direkte Sonne und darf im Sommer nach draußen. Bekannt ist vor allem die Strelitzie nicolai, es gibt aber auch alba und reginae.
- Philodendren: Der Name Philodendron leitet sich von „Baum liebend“ ab, daher auch Baumfreund. Kein Wunder, denn die Pflanze klettert gerne. In der Wohnung haben Sie beim Philodendron zwei Möglichkeiten: breites oder hohes Wachstum. „Standard“-Philodendren sind Imperial Red und Green. Wer eine Statement-Pflanze sucht, die etwas wirr in die Breite wächst, ist beispielsweise mit Xanadu oder Squamiferum gut beraten. Insgesamt freut sich aber jeder Philodendron früher oder später über eine kleine Leiter oder einen Moosstab zum ranken. Am Stab in die Höhe wachsen einige sehr beeindruckend, an Farbbeispielen seien Painted Lady oder Pink Princess genannt. Und dann gibt es da noch die Raritäten: Verrucosum, Mamei, Plowmanii oder El Choco Red punkten mit außergewöhnlichen Blättern, die riesig werden können. Bis auf die Sammlerstücke sind Philodendren recht pflegeleicht.
- Monstera: Die Monstera ist noch immer einer der beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt und sorgt für Urlaubs-Feeling wie keine andere. Standardmäßig gibt es die Monstera in Grün, Varianten mit panaschierten, also teils weißen Blättern sind deutlich teurer. Neben der Monstera variegata gibt es beispielsweise die Thai Constellation. Wer kein Liebhaber ist, ist aber schon mit einer kleinen Monstera für wenige Euro gut beraten, sie wächst schnell und begrünt nach wenigen Monaten schon einen großen Teil des Raumes. Die Monstera ist recht anspruchslos, freut sich über eine Stütze und mag eher hohe Luftfeuchtigkeit. Der Standort darf hell, aber nie vollsonnig sein.
- Alocasia: Zum Schluss noch eine eigentlich recht einfache Pflanze mit kleinen Problemen in der Pflege. Die Alocasia, auch als Pfeilblatt bekannt, kann riesig werden, je nach Sorte. Auch bei dieser Pflanze gibt es natürlich Trends, aktuell etwa Azlanii mit Blättern wie Drachenschuppen und einem dunklen violett. Wer schnell eine große Pflanze möchte, greift zu grünen Varianten. Maximal sind dann Höhen von rund zwei Metern drin, je nach Pflanze. Alocasia ist anfällig für Spinnmilben und wirft bei neuen Blättern gerne ein altes ab. Ansonsten mag sie hohe Luftfeuchtigkeit und mag keine direkte Sonne.
- Birkenfeige: Auch der Ficus kann riesig werden und ist zudem eine der bekanntesten und verbreitetsten Zimmerpflanzen überhaupt. Er ist zudem eine tolle und eher anspruchslose Büropflanze. Die Birkenfeige mag es hell und warm, ohne direkte Sonne. Je nach Färbung der Blätter kann mehr Licht nötig sein. Zugluft mag der Ficus nicht, ebenso wenig starke Temperaturschwankungen. Mit Heizungen kommt er dagegen meist klar.
Wichtig: Entfernen Sie gelegentlich Staub von den Blättern. Ist die Staubschicht zu dick, wird die Pflanze geschwächt und die Fotosynthese eingeschränkt. Bestenfalls wischen Sie daher regelmäßig mit einem feuchten Lappen alle Blätter ab.
Alle oben genannten Pflanzen (mit Ausnahme einiger Palmen) sind für Haustiere übrigens giftig, auch Kinder sollten die Pflanzenteile keinesfalls essen oder Saft davon an die Finger bekommen.
Ansonsten ist die Pflege großer Zimmerpflanzen kaum anders als bei kleinen Exemplaren, nur benötigen sie mehr Wasser. Sollte die Pflanze im Sommer nach draußen umziehen, dann geschieht das bestenfalls schrittweise, um die Pflanze nicht zu sehr zu stressen.