1. 24garten
  2. Mein Garten

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von Rattan, Stein, Kunststoff und Holz

Erstellt:

Von: Franziska Irrgeher

Die Gartensaison startet und damit oft auch die Auswahl neuer Gartenmöbel. Zwischen Rattan, Stein, Holz und Kunststoff fällt die Wahl oft schwer. Die Vor- und Nachteile.

München – Mit den ersten sonnigen und warmen Tagen steigt die Motivation, mehr Zeit draußen zu verbringen. Für viele Gartenbesitzer ist das Entspannen auf Gartenmöbeln nach der Arbeit oder am Wochenende pure Erholung. Damit die heimische Oase auch lange schön bleibt, muss bei der Wahl der Gartenmöbel auf das Material und den Standort geachtet werden.

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von Rattan, Holz, Stein und Kunststoff

Der letzte Schrei bei der Gartengestaltung waren in den vergangenen Jahren Rattan-Möbel für Garten oder Balkon und Terrasse. Neben diesem Klassiker gibt es aber auch zahlreiche Modelle aus Kunststoff, Holz, Stein oder Metall. Jedes Material reagiert unterschiedlich auf Witterungseinflüsse wie Regen, Schnee oder starke Sonneneinstrahlung und muss individuell gepflegt werden. Optisch hat jede Variante einiges zu bieten.

Die Materialien von Gartenmöbeln im Überblick:

Im Folgenden erläutern wir die Vor- und Nachteile der einzelnen Optionen.

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von Holzmöbeln

Holz ist langlebig und robust und vor allem in zahlreichen Arten und Farben erhältlich. Holzmöbel sorgen für Natürlichkeit im Garten oder auf Terrasse und Balkon. Besonders beliebt und hochwertig ist Teakholz, auch Robinienholz und Akazienholz werden gerne gekauft. Zunehmend beliebt ist auch Bambus, da er vergleichsweise günstig und wasserabweisend ist. Besonders für draußen ist auch Eukalyptusholz geeignet, es ist widerstandsfähig und hat eine tolle Maserung.

Grundsätzlich sind Harthölzer zu bevorzugen. Bei der Pflege von Holzmöbeln gibt es aber einiges zu beachten, denn mit der Zeit kann Holz bei falscher Pflege fahl und unansehnlich werden. Die Reinigung selbst geht einfach, ein Lappen mit etwas Seifenlauge reicht aus. Im Frühjahr und Herbst sollten Holzmöbel mit dem passenden Pflegeöl behandelt werden. Die Imprägnierung schützt vor Verwitterung und darf nur auf sauberes Holz aufgetragen werden. Eine natürliche Alternative wäre Öl. Dafür eignen sich spezielle Olivenöle, aber auch Leinöl kann oft genutzt werden. Da das Öl unbedingt aushärten muss, eignen sich normale Haushaltsöle meist nicht.

Da Holz mit der Zeit spröde wird, sollte es von praller Sonne auf Dauer ferngehalten werden. Im Winter lagern Gartenfans die Holzmöbel bestenfalls unter einer Überdachung und decken sie zu. Sollten die Möbel im geschlossenen Raum aufbewahrt werden, ist regelmäßiges Lüften nötig. Bei falscher Behandlung und Lagerung werden Holzmöbel grau („Patina“, was mehr ein Schönheitsfehler ist) und verziehen sich oder werden spröde.

Ein älterer Mann sitzt auf eine Holzstuhl vor einem Holztisch in Garten und liest ein Buch.
Holzmöbel sind stabil und laden zum Verweilen ein (Symbolbild). © IMAGO / Westend61

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von Kunststoff

Kunststoffmöbel sind meist relativ günstig zu haben. Es gibt inzwischen aber auch optisch hochwertige Gartenmöbel aus Plastik, die dennoch preiswert bleiben. Der große Vorteil: Kunststoffmöbel sind leicht. Wer also Stühle oft verschieben will oder muss, ist hier richtig. Zudem lassen sich Kunststoffmöbel meist gut stapeln. Pflegeleicht und wetterbeständig ist das Material über einen langen Zeitraum auch.

Unterschieden wird zwischen Vollkunststoff, Texilene und Polywood. Polywood ist ein Holz-Imitat, damit bekommen Sie Holz-Look ohne die typischen Probleme bei der Pflege. Jedoch sieht man günstigeren Möbeln die falsche Holz-Optik manchmal auch an. Texilene kennen Sie wahrscheinlich von Stühlen mit fein perforierter Lehne und Sitzfläche, oft sind sie dunkelgrau. Es handelt sich um Vinyl und Polyester, das Material ist strapazierfähig und überaus flexibel und leicht. Dank der Löcher fließt Wasser schnell ab, das Material ist bestens für den Outdoor-Bereich geeignet. Oftmals wird ein leichter Aluminiumrahmen verbaut. Diese Möbel sind jedoch etwas hochpreisiger im Gegensatz zu reinem Kunststoff.

Vollkunststoff ist die letzte und meist billigste Option. Auch daraus gibt es inzwischen optisch ansprechende Möbel in vielen Farben. Kunststoff ist pflegeleicht, aber auch anfällig für Verfärbungen. Wer schon einmal weiße Kunststoff-Stühle hatte, der weiß, wie die Armlehne nach einiger Zeit aussieht. Kratzer sind hier auch schneller im Material. Da Kunststoffmöbel oft aus fossilem Erdöl bestehen, sind sie für umweltbewusste Gärtner weniger geeignet.

Auch Kunststoff-Möbel werden mit Seifenwasser und einem Tuch gereinigt. Politurspray bringt Glanz. Bestenfalls werden die Möbel im Winter mit einer Schutzhülle eingelagert, falsche Lagerung kann vor allem bei Polywood aber zu Schimmel führen. Scheuermittel ist tabu bei der Reinigung. Insgesamt sollte bedacht werden, dass reiner Kunststoff schnell schmilzt, die idealen Möbel fürs Grillen kaufen Sie damit also nicht. Auch im Hochsommer sollten Kunststoffmöbel nicht dauerhaft in der Mittagshitze stehen.

Ein mit Sichtschutz versehener Gartenbereich mit Gartenmöbeln aus Kunststoff und einem Tisch mit Glasplatte und Kunststoffrahmen.
Kunststoffmöbel sind hübsch und pflegeleicht (Symbolbild). © IMAGO / Panthermedia

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von Metall

Bei Metallmöbeln wird meist zwischen Eisen, Edelstahl und Aluminium unterschieden. Wobei all diese Elemente auch in Verbindung mit Kunststoff verbaut sein können. Aluminium ist korrosions- und witterungsbeständig und wird daher gerne genommen. Außerdem ist Aluminium vergleichsweise leicht und dank Pulverbeschichtung meist sehr ansprechend.

Eisen ist relativ schwer, kann bei falscher oder minderwertiger Beschichtung schnell rosten. An sich sind Eisenmöbel wetterfest, aber sogar falsches Verzinken kann schon für Rostbildung sorgen. Eisenmöbel haben nostalgischen Flair und sind oftmals filigran gearbeitet und optisch sehr ansprechend. Wir würden aber dringend raten, sie nicht dauerhaft draußen stehen zu lassen, sondern gegen Witterung zu schützen.

Edelstahl kommt nicht nur in der Küche, sondern auch bei Gartenmöbeln zum Einsatz. Ein entscheidender Vorteil: Edelstahl verträgt auch starke UV-Strahlung. Hier steht eher moderne Geradlinigkeit im Vordergrund, jedoch gibt es Edelstahl auch häufig in Kombination mit Holz oder Kunststoff.

Gartenmöbel aus Metall sollten ohne Reinigungsmittel, lediglich mit einem feuchten Lappen abgewischt werden. Pulverbeschichtete Möbel dürfen im Winter draußen bleiben, Reparaturlack kann bei Eisen Rostbildung verhindern. Edelstahl dagegen ist anfällig für Fingerabdrücke und andere Flecken, hierfür gibt es spezielle Polituren. Bei Kombinationen aus verschiedenen Materialien ist unbedingt ein Schutz im Winter zu empfehlen.

Ein Tisch mit Stühlen aus Metall auf Steinplatten, davor Rasen, dahinter ein Tulpenbeet.
Gartenmöbel aus Metall sind oft kunstvoll gestaltet (Symbolbild). © IMAGO / Panthermedia

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von (Poly-)Rattan

Gartenmöbel aus Rattan, genauer Polyrattan, liegen im Trend. Zwischen Rattan und Polyrattan gibt es aber einen entscheidenden Unterschied: Rattan sind hölzerne Naturfasern, Polyrattan dagegen ist ein Geflecht aus Kunststoff. Die geflochtene Optik ist unaufgeregt und elegant. Es handelt sich dabei um robuste Outdoor-Möbel, die zudem überaus bequem sind dank Sitzkissen. Polyrattan-Möbel sind wetter- und windbeständig und behalten lange Form und Farbe. Zudem sind sie vergleichsweise leicht.

Je nach Verschmutzung kann Wasser mit oder ohne Seife bei der Reinigung verwendet werden. Aber Vorsicht: Das Geflecht hält das Wasser lange, daher sollten Rattan-Möbel möglichst nicht komplett abgespritzt werden. Abtrocknen nach der Reinigung ist Pflicht und eine Bürste kann für die Rillen benutzt werden. Pflegesprays sorgen dafür, dass die Polyrattan-Möbel lange schön bleiben. Da meist Polster auf den Möbeln liegen, empfiehlt sich aber eine Abdeckung bei Regen oder in der Nacht.

Rattan-Stühle um einen Holztisch auf Steinboden, darum Rasen.
Rattan-Möbel können gut mit Holz kombiniert werden (Symbolbild). © IMAGO / Panthermedia

Gartenmöbel auswählen: Vor- und Nachteile von Stein

Steinmöbel sind nicht die typischen Gartenmöbel für die Terrasse, aber durchaus für große Zier- und Naturgärten geeignet. Eine stilvolle Steinbank am Gartenteich oder mitten im Blütenmeer sieht toll aus und lädt zum Verweilen ein. Oft handelt es sich im Granit, auch Kombinationen aus Holz und Stein sind möglich. Marmor sieht besonders hochwertig aus. All diese Optionen haben aber ihren Preis, zudem kostet bei Lieferung hier der Transport einiges, da diese Möbel per Spedition kommen.

Eine Gartenlaube auf einer Wiese, unter der Steinmöbel und ein Tisch stehen.
Steinmöbel sollten im Garten einen festen Platz finden (Symbolbild). © IMAGO / Manfred Ruckszio

Dafür sind Steinbänke und andere Möbel aber stabil, robust und absolut langlebig. Vor allem fest verbaute Steinmöbel halten ewig. Aber auch günstigere Modelle fallen dank des Gewichts der Platten nicht so schnell auseinander. Schädlinge haben bei Stein kaum eine Chance, da es nicht zur Rissbildung kommt. Extreme Witterung ist für Stein kein Problem, da es ein reines Naturmaterial ist. Allerdings kann sich mit der Zeit Moos ansetzen. Schwamm und Bürste schaffen da aber Abhilfe.

Auch Schiefer oder Basalt sind als Material denkbar. Ob poliert, teilpoliert oder komplett natürlich bleibt Ihnen überlassen. Der Standort sollte aber gut gewählt werden, denn Steinbänke zu schleppen, ist nicht gerade lustig.

Auch interessant