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Im Anmarsch – Auwaldzecke in immer mehr deutschen Gärten unterwegs

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Von: Anna Heyers

Die Auwaldzecke breitet sich in deutschen Gärten aus und stellt eine Gefahr für den Mensch und Tier dar. Aber was macht diese Zeckenart so gefährlich – und kann man sich schützen?

In den letzten Jahren hat die Auwaldzecke, auch bekannt als Dermacentor reticulatus, zunehmend für Besorgnis in Deutschland gesorgt. Diese Zeckenart war ursprünglich in den Feuchtgebieten Osteuropas beheimatet, breitet sich aber immer weiter aus. Inzwischen werden die kleinen Blutsauger vermehrt in deutschen Gärten und Parks gesichtet. Doch was genau macht die Auwaldzecke so gefährlich für den Menschen?

Im Anmarsch – Auwaldzecke in immer mehr deutschen Gärten zu finden

Die Auwaldzecke hat sich in den letzten Jahren zunehmend in Deutschland ausgebreitet. Ursprünglich war sie hauptsächlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt zu finden, doch mittlerweile gibt es auch Berichte über ihre Sichtung in anderen Bundesländern. Besonders besorgniserregend ist dabei die Tatsache, dass sich die Auwaldzecke auch in städtischen – gerade an sonnigen, milden Tagen gut besuchten – Gebieten wie Parks und Gärten ausbreitet.

Besonders gemein: Da die Winter tendenziell milder werden, sind einige Zeckenarten, wie zum Beispiel MyHomebook berichtete, bereits im Januar und bis in den November und Dezember aktiv – darunter vor allem die Auwaldzecke. Sie ist also fast schon als ganzjährige Gefahr anzusehen.

Verbreitung von Zecken in Deutschland

Die Gefahr durch Zecken ist in allen Bundesländern Deutschlands vorhanden, allerdings variiert die Häufigkeit der Übertragung von Krankheiten wie FSME regional. Die höchsten FSME-Fallzahlen werden in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen verzeichnet, während in den übrigen Bundesländern vergleichsweise weniger Fälle auftreten. Bei der Verteilung der Lyme-Borreliose sieht es hingegen in ganz Deutschland ähnlich aus.

Es ist daher ratsam, auch in Gebieten mit niedrigem Vorkommen von FSME die passenden Zeckenschutzmaßnahmen zu ergreifen, da jeder Stich einer Zecke eine potenzielle Gefahr darstellt. Übrigens: Hilfe gegen Zecken finden Sie auch in Ihren Vorräten.

Auwaldzecke oder nicht? Woran man es erkennt

Die Auwaldzecke unterscheidet sich von anderen Zeckenarten durch ihr markantes Erscheinungsbild. Laut Verminscout, einem Profi in Sachen Ungeziefer, sei diese Zeckenart gut an ihrem Rückenschild zu erkennen. Dieser ist hell, fast weißlich, und wirkt wie marmoriert oder getupft. Am äußeren Rand geht der Schild ins rot-Orangene über. Die Zeichnung reicht bei dem männlichen Tier über den ganzen Schild. Beim Weibchen ist sie kleiner. Im Gegensatz zum Holzbock, der in Deutschland am häufigsten vorkommenden Zeckenart, besitzen Auwaldzecken ein Paar Augen. Sie befinden sich seitlich am Schild, zwischen dem zweiten und dritten Beinpaar.

Marschzecke, Auwaldzecke krabbelt auf menschlicher Haut
Gut zu erkennen ist die Auwaldzecke an ihrem auffälligen Rückenschild. Er ist weißlich und wirkt leicht getupft (hier: ein Männchen). © blickwinkel/Imago

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Die Auwaldzecke ist eine Gefahr für den Menschen

Die Auwaldzecke gilt als besonders gefährlich für den Menschen, da sie Überträger von Krankheitserregern ist. Insbesondere die durch sie übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann schwerwiegende Folgen haben. Diese Entzündung des Gehirns kann zu Lähmungen, Krampfanfällen und sogar zum Tod führen. Eine weitere von der Zecke übertragene Krankheit ist die Babesiose. Die Symptome ähneln denen einer Grippe und können von Fieber über Gliederschmerzen bis hin zu Hautausschlägen reichen.

Das Fleckfieber, ebenfalls laut SWR eine von der Auwaldzecke übertragene Krankheit, ist geprägt von plötzlich auftretenden, starken Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, schnell steigendem Fieber und Schüttelfrost. Außerdem zeigt die Haut einen Ausschlag mit Flecken in rot, rosa und violett. Das Fleckfieber gehört zu den meldepflichtigen Krankheiten, kann aber in der Regel gut mit Medikamenten behandelt werden.

Hätten Sie es gewusst? Zeckenstich statt Zeckenbiss

Im Alltag sprechen die meisten Menschen wohl vom Zeckenbiss. Doch wissenschaftlich ganz korrekt ist das nicht. Denn Zecken besitzen einen Stechrüssel (Hypostom) durch den sie Blut saugen und Mundwerkzeuge, die an Schweren erinnern (Cheliceren). Mit diesen scheiden sie die Haut auf und stechen anschließend zu.

Wie schützt man sich am besten vor der Auwaldzecke?

Gut zu wissen: Experten vermuten, dass die Auwaldzecke nicht häufiger zusticht als andere Zeckenarten. Trotzdem gibt es einige Maßnahmen, die man ergreifen kann, um sich vor einem Zeckenstich und damit vor einer möglichen Infektion zu schützen. Eine Möglichkeit hier ist die Verwendung von Insektenschutzmitteln, die speziell gegen Zecken wirken. Auch das Tragen von geschlossenen Kleidungsstücken kann helfen, Zecken fernzuhalten. Im Garten selbst kann man auf bestimmte Pflanzen setzen, die Zecken abwehren oder bestimmte Hausmittel nutzen.

Wichtig ist es außerdem, sich regelmäßig auf Zecken zu untersuchen – ganz besonders nach einem Aufenthalt auf Wiesen, in Wäldern oder im Garten. Zecken bevorzugen warme und feuchte Stellen am Körper, wie zum Beispiel die Kniekehlen oder den Nacken. Deshalb sollte man besonders diese Stellen gründlich untersuchen.

Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redakteurin Anna Heyers sorgfältig überprüft.

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