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Alles über Tauben: Schlafplatz, Brutzeit, Alter, Arten und Verhaltensweisen  

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Zu sehen sind zwei Stadttauben, die auf einem Betonblock sitzen (Symbolbild).
Die sogenannten Stadttauben erkennen Gartenfans an ihrem metallisch schimmerndem Hals (Symbolbild). © Julian Stratenschulte/dpa

Viele verfluchen sie aufgrund ihrer Hinterlassenschaften. Tauben sind nicht die beliebtesten Tiere. Mit einigen Maßnahmen lassen sie sich aber schnell vom Balkon vertreiben.

Berlin – In den immer dichter bebauten Städten mit engen Straßen und spärlicher Baumbepflanzung ist es für die Vögel schwer, einen geeigneten Nist- und Rastplatz zu finden. Wenn sich Tauben jedoch einen Balkon oder Dachvorsprung als Schlafplatz suchen, treten sie meist nicht einzeln oder im Paar auf, sondern gleich in Gruppen. Das ist meist nicht im Sinne der Balkonbesitzer, denn die Tiere verdrecken mit ihrem Kot den Balkon. Neben Bettwanzen, Mardern, Mäusen und Silberfischen stehen Tauben sehr weit oben auf der Liste der unbeliebtesten Schädlinge. Dabei ist ihr Ruf oft schlechter als die Tiere selbst.

Tauben: Diese Taubenarten gibt es

In Deutschland sind laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) insbesondere drei Arten von Tauben verbreitet: 

Die Straßentaube ist auch bekannt als „Haustaube“ oder „Stadttaube“. Der Straßentaube im Gefieder sehr ähnlich ist zudem die Hohltaube. Die kleinste heimische Taubenart ist die Turteltaube.

Die einzelnen Arten lassen sich neben der Größe vor allem am Gefieder unterscheiden. Straßentauben mit „Wildfärbung“ haben an Rücken und Flügeln hellgraue Federn mit zwei deutlich erkennbaren schwarzen Streifen auf den Flügeln, am Kopf sind Straßentauben blaugrau.

Die mit bis zu 3,1 Millionen Paaren Brutbestand in Deutschland häufigste Taubenart, die Ringeltaube, ist am weißen Fleck auf der Seite ihres Halses zu erkennen. Die Türkentaube ist hellgrau und hat einen schwarzen Streifen im Genick. Unter den verschiedenen Taubenarten sticht aufgrund der Färbung die Turteltaube besonders hervor: Ihre Flügelfedern sind schwarz mit rostrotem Saum. So ist sie für die meisten wesentlich ansehnlicher als Bettwanzen oder Silberfische.

Tauben: Unterschätzte Tiere

Um kein ausschließlich negatives Bild der Tiere zu zeichnen, ist es wichtig, auch ihre positiven Seiten zu sehen. Denn wie auch Bettwanzen, Silberfische, Marder oder Mäuse haben Tauben ihre Daseinsberechtigung im Ökosystem. Die Vögel haben beispielsweise laut der Süddeutschen Zeitung (SZ) ein sehr ausgeprägtes Sehorgan und können sich 725 Muster merken. Außerdem können sowohl die Weibchen als auch die Männchen ihren Nachwuchs mit Milch versorgen, denn beide produzieren in ihrem Kropf Milch.

Auch ist die Übertragung von Krankheiten durch Tauben geringer, als viele meinen mögen. Die meisten Erreger finden sich nur bei Tauben wieder. Das heißt, Menschen können sich mit ihm gar nicht anstecken.

Tauben: So vertreiben Sie die Tiere aus dem Garten

Wer sich in der Stadt seinen Balkon mit Mühe eingerichtet hat und seine Pflanzen hegt und pflegt, kann in den meisten Fällen auf Tauben und ihre Nester verzichten. Es gibt einige Methoden, Tauben mit sanften Methoden vom Balkon oder Terrassen abzuwehren. Als erster Schritt sollte der Garten oder Balkon gereinigt werden, damit die Tauben kein Futter mehr dort finden.

Außerdem haben Tauben einen ausgeprägten Fluchtinstinkt. Deshalb sind sie abgeschreckt von Lichtreflexen und Dingen, die flattern oder glitzern. Sehen sie jedoch ihre eigene Spiegelung, etwa in einer Scheibe, halten sie diese für einen Artgenossen und steuern darauf zu. Wichtig bei der Taubenabschreckung mit Lichtreflexen ist, beispielsweise keine vorbeifahrenden Autofahrer zu blenden oder abzulenken.

Zudem stören akustische Signale im Gegensatz zu Bettwanzen und Silberfischen Tauben sehr. Wichtig dabei ist die beständige Änderung des Signals, da sich Tauben sonst an das Geräusch gewöhnen. Windspiele sind zum Beispiel in dem Fall nicht nur dekorativ, sondern haben auch eine vertreibende Funktion. Auch abgeschrägte Kanten erschweren Tauben den Aufenthalt auf dem Balkon. Sie können sich auf den Schrägen nicht gut festhalten und rutschen herunter.

Tauben: So halten Sie die Tauben vom Dach fern

Neben den oben genannten Methoden, die Gartenfans auf dem Balkon installieren, gibt es für Dächer und Gärten noch spezielle Spanndrahtsysteme. Die verhindern, dass die Vögel landen können. Dächer und Balkone können Gärtnerinnen und Gärtner zudem zum Schutz vor Tauben mit Gittern und Netzen abhängen. Wer sich dafür entscheidet, die Tauben mithilfe regelmäßiger Entsorgungsaktionen ihrer Nester und Eier zu berauben, darf die Tiere jedoch gemäß des Naturschutzs nicht töten. Eier dürfen also entfernt werden, Jungvögel nicht. Anders als bei kleinen Schädlingen wie Bettwanzen oder Silberfischen ist es untersagt, gegen Tauben Gift einzusetzen. Ähnlich wie bei Mardern, Mäusen oder Kakerlaken kann auch bei Tauben ein Fachmann helfen, wenn alle anderen Methoden und Hausmittel versagen.

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