Vierfelderwirtschaft: Mit dieser Methode schaffen Sie sich das perfekte Gemüsebeet
Jede Gemüsepflanze hat unterschiedliche Ansprüche an den Boden und seine Umgebung. Daher ist es für große Gärten sinnvoll, in vier Feldern Gemüse anzubauen.
Berlin – Ein eigenes Gemüsebeet macht nicht nur unabhängiger vom Supermarkt, sondern liefert auch regelmäßig gesundes und leckeres Gemüse für Salate und Hauptgerichte. Gartenfreunde sollten jedoch nicht einfach wild drauf los pflanzen, sondern zwischen Stark- und Schwachzehrern unterscheiden. Bei einem großen Garten bietet sich eine Vierfelderwirtschaft für den Gemüsebau an.
Vierfelderwirtschaft: So planen Sie die perfekte Fruchtfolge
Der Gemüseanbau ist für viele Menschen eine Möglichkeit, sich teilweise autark zu ernähren und zeitgleich ihrer Leidenschaft, dem Gärtnern, mehr nachzukommen. Besonders Anfänger vergessen dabei aber schnell, dass nicht jede Gemüsepflanze die selben Ansprüche an den Boden und die Umgebung hat. Besonders Gärtnerinnen und Gärtner, die mehrere Jahre hintereinander Gemüse anbauen wollen, sollten sich darüber vorher informieren. Mit der Methode der Vierfelderwirtschaft lassen sich die unterschiedlichen Ansprüche der Gemüsepflanzen leicht und erfolgreich bedienen.
Allgemein teilen Gartenfreunde Gemüsepflanzen in folgende Kategorien ein:
- Starkzehrer: Pflanzen, die dem Boden besonders viele Nährstoffe entziehen dafür aber auch besonders große Früchte entwickeln. Dazu zählen laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) beispielsweise Lauch und Kohl, aber auch Zucchini, Gurken, Kürbis und Sellerie.
- Mittelzehrer: Pflanzen, die etwas weniger Nährstoffe im Boden benötigen. Dazu gehören beispielsweise Möhren, Salat, Mangold, Radieschen, Kohlrabi und Rote Bete.
- Schwachzehrer: Pflanzen, die sehr wenige Nährstoffe im Boden benötigen. Dazu zählen beispielsweise Erbsen und Bohnen, die laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) zu der Familie der sogenannten Leguminosen zählen. Sie sind in der Lage mit Hilfe von Bakterien Stickstoff zu binden und sich so genügend zu versorgen. Parallel geben die Pflanzen bereits wieder Nährstoffe an den Boden ab.
Haben Gartenfreunde geklärt, zu welcher Gruppe ihre Gemüsepflanzen gehören, geht es an die Planung der Vierfelderwirtschaft.
Vierfelderwirtschaft: So müssen Sie die Beete bestellen
Das Prinzip der Vierfelderwirtschaft ist einfach. Sofern Platz vorhanden ist, bereiten Gärtnerinnen und Gärtner vier Beete nebeneinander vor. Im ersten Jahr ist das erste Beet das Beet für Starkzehrer, das daneben das für Mittelzehrer, das dritte für Schwachzehrer und das letzte Beet bestücken Gartenfreunde mit einer Gründüngung. Im darauffolgenden Jahr rutschen die Zuständigkeiten immer ein Beet weiter. So ist gewährleistet, dass für die entsprechende Pflanzengruppe immer genügend Nährstoffe je nach Beet vorhanden sind.
Besonders die Gründüngung im letzten Beet ist wichtig. Denn laut MDR darf eine Gemüsebeetfläche keinesfalls brach liegen, sonst waschen sich alle wichtigen Nährstoffe im Laufe der Zeit aufgrund von Regen aus der Erde hinaus. Außerdem trocknet der Boden mithilfe der Gründüngung nicht vollständig aus bei Hitzeperioden*. Unter Gründüngung verstehen Gärtnerinnen und Gärtner die Bepflanzung mit Pflanzen, die dem Boden Nährstoffe zurückgegeben. Dazu zählen beispielsweise Gelbsenf, Bienenfreund, Lupinen, Rotklee oder Studentenblumen.
Nach einer Gartensaison arbeiten Pflanzenfans die Gründüngung dann in den Boden ein, sodass im folgenden Jahr dort wieder ein Starkzehrer-Beet bereit ist für Kohl und Sellerie. Fehlen darf dann dennoch nicht die dicke Schicht Kompost, die im Frühjahr zusätzlich noch in das Beet eingearbeitet werden sollte.
Vierfelderwirtschaft: Fruchtfolge und Ausnahmen
Natürlich gibt es immer Ausnahmen, auch bei der Vierfelderwirtschaft. So dürfen Pflanzen wie Rhabarber, Erdbeeren, Spargel und Tomaten nicht jedes Jahr umziehen, sondern sollten an einem festen Platz wachsen. Die richtige Versorgung mit Nährstoffen gelingt dann über Düngerzugaben.
Eine passende Fruchtfolge dürfen Gärtnerinnen und Gärtner ebenfalls nicht aus den Augen verlieren. So ist es beispielsweise kritisch, Pflanzen aus derselben Familie hintereinander anzupflanzen. Gartenfreunde müssen im Laufe der Jahre auf eine gesunde Mischung achten, sodass die Pflanzen bei bester Gesundheit bleiben. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.