Echte Vanille selbst ziehen: So ernten Sie die Schote von der Fensterbank
Kaum ein anderes Aroma wird so oft verwendet wie Vanille, doch sie kostet auch seinen Preis. Sie können aber auch die echte Vanille selbst ziehen.
München – Das Aroma der Vanille ist als Zutat sehr beliebt. Die echte Vanille ist eine Orchidee und Kletterpflanze. Sie wächst normalerweise an einem tropischen und subtropischen Ort, aber kann auch hierzulande unter gewissen Voraussetzungen angebaut werden. Mit Geduld und Pflege können auch die beliebten Schoten geerntet werden.
Echte Vanille selbst ziehen: So ernten Sie die Schote von der Fensterbank
Die Vanille-Pflanze kann mittlerweile im normalen Gartenhandel als Jungpflanze gekauft werden. Für diese brauchen Sie aber auch einen geeigneten Standort. Dieser sollte im optimalen folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Warm – Um die 25 Grad
- Hohe Luftfeuchtigkeit – kann sogar 80 Prozent erreichen
- Hell – aber ohne direkte Sonnenbestrahlung
- Groß – Die Vanille wird bei guter Pflege bis zu zehn Meter hoch

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Die Pflanze wird am besten in einem Gewächshaus angebaut. Alternativ kann sie an das Ost- oder Westfenster gestellt werden. Als Erde ist Orchideenerde am besten geeignet. In normaler Blumenerde würden die Wurzeln ersticken, wie kraut&rüben berichtet.
Haben Sie einen geeigneten Platz für die Orchidee gefunden, dann braucht die schöne Zimmerpflanze auch Pflege und sogar einen kleinen symbiotischen Helfer.
- Besprühen – Die Blätter der Vanille sollten regelmäßig besprüht werden, am besten mit Regenwasser.
- Düngen – Im Frühjahr und Sommer braucht die Vanille monatlich Orchideendünger.
- Rankhilfe – Die Vanille ist eine Kletterpflanze, die bis zu zehn Meter hoche werden kann und deshalb braucht sie eine dementsprechende Kletterhilfe.
- Mykorrhizapilz – Wie viele Orchideen profitiert auch die Vanille von der symbiontischen Hilfe der nützlichen Pilze.
Ist diese Pflege erfolgreich, dann können sich ab dem dritten Jahr die ersten Blüten bilden. Die Grundlage für die Vanilleschoten, die nichts anderes ist als die Samenkapsel. Dafür muss man sie aber auch befruchten.
Echte Vanille selbst ziehen: So gelingt die Ernte
Es ist nicht schwer, die Vanille von Hand zu bestäuben, aber es gibt ein Zeitfenster. Denn die Blüte öffnet sich nur für täglich wenige Stunden, meist am Vormittag. Die Blüte ist eine Zwitterblüte. Die weiblichen und männlichen Organe sind dabei lediglich durch eine Membran getrennt. Sie können vorsichtig mit einem Zahnstocher die männlichen Pollen aufnehmen und auf die darunter liegende weibliche Narbe geben. Hat dies geklappt, sollten die Schoten geerntet werden, wenn sie eine gelb-grüne Farbe angenommen haben. Nach der Ernte müssen die Vanilleschoten unbedingt getrocknet werden, damit sie ihr beliebtes Aroma entwickeln. Sie müssen aber auf bestimmte Weise fermentiert werden. Dafür werden sie kurz in heißes Wasser getaucht. Anschließend werden diese in feuchte Tücher gewickelt, die in der Nähe einer Heizung getrocknet werden. Das kann bis zu vier Monate dauern. Hat sie ihre typische Färbung angenommen, ist sie fertig. Aus diesen selbst geernteten Schoten kann man nicht nur das Mark nutzen, sondern auch die gemahlenen Schoten an sich, diese haben sogar mehr Aroma als das Mark. Also es lohnt sich. Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.