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Vermeintliches Unkraut: Hinter diesen Pflanzen steckt mehr als Kompostmaterial

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Von: Anna Katharina Küsters

Beim jäten des Unkrauts im Garten sollten Gartenfreunde das nächste Mal etwas länger darüber nachdenken, ob sie die Pflanze wirklich entfernen wollen. Denn oftmals ist das vermeintliche Unkraut eine Heilpflanze.

München – Ein gepflegter Garten imponiert vielen Gartenfreunden enorm. Akkurat gestutzte Hecken, ein glatt gemähter, voller Rasenteppich und penibel abgegrenzte Blumenbeete mit Zierpflanzen beeindrucken nicht nur die Pflanzenfans selbst, sondern auch Nachbarn und Freunde. Entdecken Gartenfreunde dann im wohlgepflegten Gesamtbild dann an manchen Ecken etwas Unkraut, müssen sie jedoch nicht fluchen. Denn in dem sogenannten Unkraut steckt eine Menge Potenzial, das Pflanzenfans für sich nutzen sollten.

Vermeintliches Unkraut: Diese Pflanzen sind keinesfalls lästig

Zugegeben, je nachdem wie viel Arbeit in die Rasenpflege geflossen ist, verärgert es einen schnell, wenn sich dann doch ein gelber Löwenzahnkopf durch die Rasendecke schiebt. Auch sauber gepflegte Pflastersteinwege sind oftmals schneller von als Unkraut betitelten Pflanzen übersät, als es vielen lieb ist. Die erste Regel in diesem Fall ist, mehr Entspannung mitzubringen. Denn manchmal tut es nicht nur der Natur gut, wenn sie wachsen kann, wie sie will, sondern auch uns selbst. Denn viele Unkrautpflanzen haben eigentlich den Namen Beikraut verdient, denn sie sind Heilpflanzen und eine gute Ergänzung in der alltäglichen Küche.

Zu sehen ist die blaue Blüte des Gundermann-Krautes (Symbolbild).
Der Gundermann bringt eine schöne, blaue Blüte mit sich (Symbolbild). © IMAGO / blickwinkel

Vermeintliches Unkraut: So viel Gutes steckt in Löwenzahn, Brennnessel und Co.

Besonders auffällig aufgrund seiner gelben Blüten ist zurzeit der Löwenzahn. Die Pflanze schießt gerne in Rasenflächen, die nicht komplett dicht bewachsen sind, empor und verbreitet sich schnell*. Die auch als Pusteblume bezeichnete Pflanze bringt unter anderem folgende Vorteile mit sich:

Wächst bei Gärtnerinnen und Gärtnern Löwenzahn in der Wiese, sollten sie die Blütenköpfe ernten und auch die Blätter verwenden. Und schon ist nicht nur das ebenmäßige Bild der Wiese wiederhergestellt, sondern auch noch etwas Material für Tee und Sirup gesammelt.

Zu sehen ist eine gelb blühende Löwenzahnblüte (Symbolbild).
Aus der gelben Blüte des Löwenzahns lässt sich Sirup herstellen (Symbolbild). © IMAGO / Gottfried Czepluch

Auch der Giersch hat einen viel schlechteren Ruf, als er es verdient. So ist er ein absolutes Superfood, denn in seinen Blättern stecken mehr Nährstoffe als im hochgelobten Grünkohl. Zudem kommt er bei Behandlungen von Krampfadern, Zahnschmerzen, Husten und Gicht zum Einsatz.

Zu sehen sind weißblühende Gierschpflanzen (Symbolbild).
Giersch ist reicher an Nährstoffen als Grünkohl (Symbolbild). © IMAGO / blickwinkel

Oft beschimpft ist auch die Brennnessel. Wer schon mal in die haarigen, kleinen Blätter gefallen oder getreten ist, weiß um deren brennende Wirkung auf der Haut. Doch dieser Schutzmechanismus macht die Brennnessel nicht direkt zu einer schlechten Pflanze. Denn sie ist zum einen eine Zeigerpflanze, die auf einen nährstoffreichen Boden hindeutet. Und zum anderen ein leckeres Küchenkraut, dass viele Mineralstoffe mit sich bringt. Auch als Pflanzenjauche ist sie der perfekte Dünger.

Eine Person mit kariertem Hemd und schwarzen Handschuhen hält einen Strauß Brennnesseln und eine Gartenschere in den Händen.
Beim Ernten von Brennnesseln sollten Handschuhe getragen werden (Symbolbild). © IMAGO / agefotostock

Vermeintliches Unkraut: Das können der Weiße Gänsefuß, Spitzwegerich und Gundermann

Der Weiße Gänsefuß hat direkt nichts mit Gänsen zu tun. Die Pflanze gilt in manchen Teilen Chinas sogar als richtiges Gemüse und Hersteller kultivieren sie geplant. In Deutschland gilt der Weiße Gänsefuß häufig zu Unrecht noch als Unkraut. Beim nächsten Guten-Morgen-Smoothie mischen Gartenfreunde einfach ein bisschen Weißen Gänsefuß dazu, denn dessen Vitamingehalt ist höher als bei Spinat.

Zu sehen ist ein Blütenstand des Weißen Gänsefußes (Symbolbild).
Weißer Gänsefuß enthält viele Vitamine (Symbolbild). © IMAGO / imagebroker

Über den Spitzwegerich können sich Pflanzenfans im Garten ebenfalls freuen. Denn die Blütenstände peppen einen leckeren Salat auf und seine Blätter helfen bei Atemwegserkrankungen oder Erkältungen.

Auch als wilde Petersilie bekannt, ist der Gundermann ein gesundes Kraut, das Beschwerden bei Erkältungen lindert. Daneben schmecken die Blätter auch als Gewürz lecker, da sie viele Bitterstoffe und ätherische Öle enthalten. Geschmacklich erinnert der Gundermann an Minze. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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