Ukrainekrieg lässt Erdbeerpreise merklich ansteigen
Der Ukrainekrieg dauert schon seit mehreren Wochen. Das hat Einfluss auf Lebensmittelpreise wie Erdbeeren. Die Obstbauern sind unter Kostendruck.
Viersen/Düsseldorf – Der Ukrainekrieg scheint einfach kein Ende zu finden. Aktuell verlagert sich der Krieg auf das Donbass-Gebiet, die Kämpfe halten an. Millionen Menschen sind auf der Flucht, viele tausende sollen infolge der russischen Angriffe gestorben sein. Doch der Krieg hat nicht nur Auswirkungen auf die ukrainische Bevölkerung, sondern auch auf die Ernte. Schließlich sind alle Männer im wehrfähigen Alter eingezogen worden, die Felder liegen brach. Politiker und Landwirte hierzulande zeigen sich besorgt.
Ukrainekrieg lässt hierzulande Erdbeerpreise merklich ansteigen

Die Ukraine gehört zu den führenden Exportnationen der Welt, was Weizen angeht. Dadurch entsteht nicht nur ein Engpass bei Getreidelieferungen, sondern Verbraucher spüren es auch direkt im Geldbeutel. Viele Lebensmittelpreise für etwa Brot oder Speiseöl sind in den Supermärkten sprunghaft angestiegen. Nun steht eigentlich die Erdbeersaison bevor. Doch Verbraucher müssen sich ebenfalls darauf einstellen, dass die roten Früchtchen merklich teurer werden. Das gilt schon jetzt für Spargel.
Das hat zumindest bereits der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer zum Auftakt der diesjährigen Erntesaison in Viersen angekündigt. „Treibstoff für die notwendigen Arbeiten auf den Feldern, Folien und Vliese zum Schutz gegen niedrige Temperaturen, Düngemittel und Verpackungen sind in den letzten Wochen und Monaten so teuer geworden, wie wir es niemals vermutet hätten“, erklärt Vize-Präsident Georg Boekels gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Kosten müssen wir an unsere Abnehmer weitergeben“, fügt er hinzu.
Ukrainekrieg: Erntehelfer im Obstbau fehlen?
Um Kosten klein zuhalten, appelliert Boekels daher an Verbraucher, Erdbeeren am besten aus lokalem bzw. regionalem Anbau zu beziehen. Das helfe wiederum auch dem Klimaschutz, da so lange Transportwege vermieden werden können. „Große Sorgen macht uns derzeit auch die Verfügbarkeit von Arbeitskräften“, erklärt Boekels, der auch Vorsitzender der Landesfachgruppe Obstbau im Provinzialverband ist. Schon jetzt befürchten daher die Obstbauern, dass viele Erntehelfer ausbleiben.
Noch mehr spannende Garten-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.
Die meisten kommen laut dem Verband aus Rumänien, Polen und Bulgarien, darunter auch aus Grenzgebieten zur Ukraine. Demnach werden in der Landwirtschaft und im Gartenbau von Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr 80.000 Erntehelfer gebraucht. Ob und wie sich die Lage weiter entwickelt, ist dem NRW-Landwirtschaftsministerium zufolge allerdings unklar. Letzteres hat nur angekündigt, dass die Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge erstmal Priorität hat.